Local Hero
Wir haben tolle Sportler*innen in Mülheim. Einige haben das Talent und den Willen nach ganz oben zu kommen. Sie trainieren hart und geben alles, um ihr Ziel zu erreichen.
Das sind unsere Local Heroes.
Unter diesem Motto sollen sie den Mülheimer*innen vorgestellt werden und Vorbilder für neue junge Sportler*innen sein.
2022 - Samuel und Aaron Bellscheidt
Ring frei für die Bellscheidt-Brüder
Bei Samuel und Aaron Bellscheidt liegt das Ringen in der Familie
Samuel und Aaron Bellscheidt bekamen es quasi in die Wiege gelegt: Schon Vater Ralf war Ringer. Doch daran können sich die jungen Männer eigentlich nur noch grob erinnern. Die beiden starteten ihre Sportlaufbahn schon ganz jung beim Turnen. „Das war eine tolle Grundlage“, verrät der 21-Jährige Samuel. „Aber da waren wir ehrlich gesagt nicht so talentiert. Danach haben wir über Judo und Karate viel ausprobiert. Bis wir dann zum Ringen kamen.“ „Anfang 2012 war damals mein erstes Turnier“, erinnert sich der jüngere Aaron. Und seitdem geben die Bellscheidt-Brüder Vollgas.
„So jung fühle ich mich gar nicht mehr.“
Sowohl Titel als auch Erfahrungen konnten Samuel und Aaron schon jede Menge sammeln. Seitdem es 2017/2018 für die beiden richtig losging, liest sich ihre Vita wie eine Erfolgsgeschichte. Mit siebzehn wurde Samuel Vize-Europameister und Bronze-Weltmeister in der Altersklasse der Kadetten. 2021 trat er dann in der Junioren-Europameisterschaft an und sicherte sich Platz 3. Der 18-Jährige Aaron holte 2021 den fünften Platz bei der Weltmeisterschaft in seiner Altersklasse und verteidigte erst Anfang Mai 2022 seinen Titel als Deutscher Junioren-Meister. Und das alles in so jungen Jahren. Samuel schmunzelt und erzählt, dass er sich tatsächlich nicht mehr so jung fühlt. „Wir haben schon so viel erleben dürfen, da vergisst man das tatsächlich manchmal.“
Der Sport steht im Fokus
Für den Sport nehmen die beiden Männer schon einiges im Alltag auf sich. Für Aaron hat das Abi aktuell oberste Priorität. „Aber danach will ich mich unbedingt auf den Sport konzentrieren. Auf jeden Fall ein halbes, wenn nicht sogar ein ganzes Jahr.“ Schon jetzt besteht ein Großteil des Alltags aus Sport. In den Trainingslagern in ganz Deutschland gibt es zehn Einheiten die Woche. Und auch Zuhause steht der Abiturient teilweise um fünf Uhr auf, um vor der Schule schon die erste Einheit zu absolvieren. Denn er weiß: „Da hilft nur Disziplin.“
Sein älterer Bruder ist Sportsoldat und will sich bald für die Sport-Hochschule in Köln bewerben. Viel Kraft, viel Ausdauer, viel Technik – Samuel trainiert ebenfalls jede Menge außerhalb der Matte. Der selbst ernannte Sommertyp spielt aber auch gerne Volley- oder Basketball in der Sonne mit seinen Freund*innen.
Die Bellscheidt-Brüder werfen ihre Namen in den Olympia-Ring
Für die Zukunft wünschen sich die Bellscheidts natürlich noch jede Menge sportliche Erfolge. Olympia steht ganz weit oben auf der Liste. Auch wenn das beim Ringen mit dem Qualifikationssystem schwierig werden könnte, wie Samuel etwas geknickt zugibt. Daher sieht er leider die Chancen für Paris 2024 gering, aber bei den Olympischen Sommerspielen 2028 will er auf jeden Fall angreifen. Bis dahin stehen noch einige Europa- und Weltmeisterschaften auf dem Programm und einen Platz auf dem Treppchen werden sich die Brüder ganz bestimmt sichern.
Aber mal ganz ehrlich: zwei Brüder in demselben Sport, gibt es da Rivalität? „Nein“, stellt Samuel klar. „Der Zwiespalt ist da, aber eindeutig positiv. Man pusht sich selbst und motiviert den anderen, noch das letzte bisschen Kraft heraus zu holen.“ Sein Bruder ist froh, dass sie der direkten Konkurrenz bis jetzt aus dem Weg gehen konnten. Und dann gibt es da übrigens noch den dritten in der Runde: Ein weiterer Bruder, der aktuell in der achten Klasse ist, und ebenfalls bereits ringt...
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Text: Sandra Doll » pottMEDIA
Bild: Stephan Glagla » pottMEDIA
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2021 - Moritz Ludwig
Mit Teamspirit gemeinsam auf Titeljagd - Hockeyspieler Moritz Ludwig findet gemeinsame Ziele wichtig
Als Moritz Ludwig den Hockeysport für sich entdeckte, war er kaum größer, als sein Schläger, den er heute fast täglich in den Händen hält. Mit gerade einmal drei Jahren begleitete er seine große Schwester zum Hockeytraining und seit dem ist der Sport aus dem Leben des gebürtigen Dinslakeners nicht mehr wegzudenken. Warum gerade Hockey? Da muss Moritz nicht lange überlegen. „Hockey ist ein Teamsport, das ist für mich sehr wichtig, weil man dadurch den Teamspirit hat“, sagt der 19-Jährige, der seit 2011 beim HTC Uhlenhorst spielt. „Man hat Leute, mit denen man etwas zusammen machen kann, man verfolgt gemeinsam Ziele, das finde ich immer ganz wichtig.“ Wenn diese Ziele dann auch erreicht werden können, spornt das den jungen Sportler noch weiter an.
Eine beeindruckende Entwicklung
Insbesondere die Hockeysaison 2018/2019 war der Beginn einer beeindruckenden Entwicklung. Der damals 16-Jährige wechselte von der A-Jugend in den Trainingskader der Herren, und trainierte von da an mit dem Bundesligateam des HTCU. Schnell rutschte er in die Startelf und holte zusammen mit seinen Teamkollegen den Deutschen Meisterschaftstitel 2019 nach Mülheim. Mit dem Sieg der U21-Europameisterschaft 2019 setzte der junge Sportler noch einen oben drauf. Dass solch eine Leistung dann mit der Auszeichnung „Talent des Jahres“ belohnt wurde, überraschte wohl nur Moritz Ludwig selbst. „Schon die Nominierung war für mich eine Überraschung, weil ich wusste, wer vom HTCU diese Auszeichnung schon bekommen hat und das waren alles große Namen“, zeigt sich Ludwig bescheiden. „Daher kam es für mich wirklich völlig überraschend und ich fühle mich sehr geehrt.“
Allrounder mit großem Maß an Teamfähigkeit
Mittlerweile spielt Moritz Ludwig nicht nur in der Bundesliga. Auch einen Platz in der Nationalmannschaft hat sich das Ausnahmetalent mittlerweile gesichert. Neben dem notwendigen Talent sei mit dem Erfolg aber auch Ehrgeiz und Arbeit verbunden, weiß Ludwig. Außerdem sei beim Feldhockey natürlich ein großes Maß an Teamfähigkeit wichtig, so der Allrounder, der sowohl in der Verteidigung als auch im Offensivspiel seine Stärken sieht. Waren die Idole von Moritz Ludwig früher Sportlegenden wie Welthockeyspieler Moritz Fürste oder NBA-Star Michael Jordan, finden sich seine Vorbilder heute direkt neben ihm auf dem Platz. „Ich kann mir von meinen Mannschaftskollegen viel abgucken, Tim Herzbruch war sogar schon bei den Olympischen Spielen dabei. Was Vorbilder in unserem Verein angeht, da kann ich mich nicht beklagen.“
Ziele hat Moritz Ludwig noch einige
Neben dem BWL Studium an der Uni Duisburg Essen sind die Tage von Moritz mit viel Training gefüllt. Oft absolviert er schon am frühen Morgen die erste Trainingseinheit und am Abend dann die Zweite. „Es ist natürlich nicht die leichteste Aufgabe, Studium und Leistungssport unter einen Hut zu bekommen, da ist die Unterstützung von Außen sehr wichtig.“ Denn Ziele hat der Uhlenhorst-Spieler noch einige. Da wären, wie bei allen Sportler*innen, die Olympischen Spiele der große Traum. Und mit Olympiasieger Thilo Stralkowski hat Moritz Ludwig auch das große Vorbild direkt im Verein. In näherer Zukunft stehen aber zunächst einmal die Deutschen Meisterschaften 2021 auf dem Plan. „Ich möchte mich weiter in das HTCU-Team integrieren und in der Nationalmannschaft weiter Gas geben.“
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Text: Mareike Kluck » pottMEDIA / Bild: Stephan Glagla » pottMEDIA
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2020 - Selin Hübsch
Mit Ehrgeiz und Erfolgswille an die Badminton-Spitze -
Badmintonspielerin Selin Hübsch sahnt alle drei Meistertitel ab!
Es gab Zeiten, da wurde Selin Hübsch belächelt. Viele glaubten nicht, dass die Badminton-Spielerin es einmal weit bringen würde in ihrem Sport. Doch spätestens seit 2019 sind die kritischen Stimmen verstummt. Das damals 14-jährige Energiebündel zeigte bei den Deutschen Meisterschaften was in ihr steckt und holte gleich alle drei Meistertitel beim Einzel, Mixed und Doppel in der Altersklasse U15. Für diese außergewöhnliche Leistung wurde sie außerdem zum Mülheimer Talent des Jahres gewählt. Für die Schülerin völlig überraschend. „Um mich herum wussten viele Bescheid, haben es vor mir aber sehr gut geheim gehalten“, erinnert sich Selin. „Als ich es dann erfahren habe, habe ich mich natürlich riesig gefreut.“
Die Weichen für ihre sportliche Karriere wurden bereits gestellt, als Selin in der dritten Klasse war. Sie wurde beim Sportunterricht gesichtet und direkt zu einem Probetraining eingeladen. Seit dem hat die lebensfrohe Schülerin den Schläger nicht mehr weggelegt. Badminton: für Selin ein ganz besonderer Sport, der nicht einseitig, sondern vielfältig, abwechslungsreich und herausfordernd sei.
Ohne Fleiß kein Preis
Selin Hübsch zählt jedoch keineswegs zu den Sportlerinnen, denen das Talent in den Schoß gefallen und der Erfolg wie von selbst zugeflogen ist. Insbesondere in den Anfängen musste sich die 15-Jährige durchbeißen, ließ sich durch Kritik nicht entmutigen. Ihr Ehrgeiz und ihr unbedingter Erfolgswille haben Selin dahin gebracht, wo sie heute steht. Nach dem Motto „Ohne Fleiß kein Preis“ treibt sie ihre Karriere voran, wechselte sogar vom Otto-Pankok-Gymnasium auf die Luisenschule, um auf der ausgewiesenen Sportschule NRW Schule und Leistungssport besser unter einen Hut zu bringen. Dass sie für den Sport auch Opfer bringen muss, stört Selin nicht. Während andere Schülerinnen und Schüler noch friedlich schlafend im Bett liegen, steht für die Badmintonspielerin schon die erste Trainingseinheit auf dem Programm. „Von 6.45 bis 8.15 Uhr ist Frühtraining, danach geht es dann in die Schule“, erzählt Selin von einem typischen Tag in ihrem Leben als Schülerin und Leistungssportlerin. „Nach der Schule gibt es schnell etwas zu essen und dann geht’s auch schon wieder zum Training.“ Die Hausaufgaben müssen dann noch am Abend erledigt werden. Auch in den Schulferien ist Selin eher beim Training oder auf Turnieren anzutreffen, ein langer Urlaub am Strand sei auch gar nichts für sie. „Ich brauche den Sport, ich muss mich auspowern.“ Außerdem möchte sich das ehrgeizige Nachwuchstalent noch weiter verbessern, an ihrer Technik feilen und sich auf die nächsten Wettkämpfe vorbereiten.
Ausnahmesportlerin nimmt alle Herausforderungen an
Welche Ziele und welche Träume hat eine Ausnahmesportlerin nach solch einem außergewöhnlichen Jahr 2019? „Mein nächstes Ziel ist die Europameisterschaft 2021. Da möchte ich auf jeden Fall gerne antreten und natürlich so gut es geht abschneiden. Und mein größter Traum sind natürlich die Olympischen Spiele.“
So wie ihr Vorbild, die spanische Badmintonspielerin Carolina Marín, die sich trotz Rückschläge nie entmutigen lasse. Ähnlich wie sie selbst gebe die Spanierin auf dem Feld immer alles, auch wenn es mal nicht ganz so rund läuft.
Mit dem Wechsel in die Altersklasse U17 wird es jetzt für Selin natürlich mehr und auch stärkere Konkurrenz geben. Aber Selin wäre nicht Selin, wenn sie die sportliche Herausforderung nicht annehmen würde. Denn eigentlich bleibe für sie doch alles beim Alten. „Immer am Ball bleiben, zu 100 Prozent konzentriert sein und einfach alles geben!“
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Text: Mareike Kluck » pottMEDIA / Bild: Stephan Glagla » pottMEDIA
Ein Projekt von Mülheim macht Sport
2019 - Verena Meisl
Mülheimer Mittelstreckenläuferin Verena Meisl auf der Überholspur
Groß, schlank, kein Gramm Fett zu viel am Körper und an den Beinen, die kein Ende nehmen möchten. Dass Verena Meisl sich für den Laufsport entschieden hat, wundert nicht. Und der Erfolg gibt der 18-Jährigen recht, dass es die richtige Entscheidung war. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock über 1500 Meter ließ Verena Meisl überraschend die hochfavorisierte Konkurrenz hinter sich und holte den Titel nach Mülheim an der Ruhr. Wenig später gab es die Silbermedaille mit der 3x800-Meter-Staffel bei der Deutschen U23-Meisterschaft in Ulm. Bei den Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen, den Finals, erlief sich die junge Mittelstreckenläuferin über 1500 Meter den sechsten Platz und mit 4:22,95 Minuten ihre persönliche Bestzeit. Für ihre Leistungen wurde die Mülheimerin dann auch bei der medl-Nacht der Sieger als Talent des Jahres ausgezeichnet.
Schnell war der Sport mehr als ein Hobby
Eher zufällig ist Verena zur Leichtathletik gekommen. Als sie neun Jahre alt war, ist sie einfach mal so zum Leichtathletik-Training der Turnerschaft 1912 Mülheim-Saarn e. V. an der Mintarder Straße gegangen und dabei geblieben. „Es hat mir direkt viel Spaß gemacht, weil Leichtathletik einfach sehr vielfältig ist. Außerdem hat man durch Wettkämpfe auch Vergleichsmöglichkeiten und kann sich so mit anderen direkt messen.“ Schnell war der Sport dann auch mehr als nur ein Hobby. Bei Meisterschaften – angefangen mit Nordrhein-Meisterschaften bis hin zu NRW-Meisterschaften – merkte Verena, dass sie mit den anderen Sportlerinnen und Sportlern durchaus mithalten und etwas erreichen konnte. Zunächst trainierte sie alle Disziplinen im Mehrkampf, also Hürden, Weitsprung, Sprint, Lauf und Ballwurf. Der Ehrgeiz der jungen Sportlerin wurde immer größer. Die erste Qualifikation bei Deutschen Meisterschaften folgte. 2016 konzentrierte sich Verena dann aufs Laufen. Größtenteils Distanzen zwischen 800 und 3000 Metern „Mittelstrecke, das ist einfach meine Disziplin!“
Nach dem Abitur kann sich Verena nun voll aufs Laufen konzentrieren. „Jetzt steht nicht mehr die Schule im Vordergrund. Vorher war es wirklich so: Zuerst war ich in der Schule, danach habe ich trainiert.“ Meist ein Dauerlauf, entweder alleine oder hin und wieder auch mit Vater Jürgen Meisl. Einmal die Woche geht es zum Training nach Dortmund, um mit Trainingskollegen und -kolleginnen schnellere Tempoläufe zu machen. „Da bin ich auch ganz froh, dass ich das nicht alleine machen muss. In der Gruppe zieht und motiviert man sich ja gegenseitig.“
Internationales Parkett hat seinen Reiz
Welche Ziele, welche Träume hat eine junge und talentierte Sportlerin? Verena Meisl ist da eher bescheiden und realistisch. „Beim Lauf ist es schwierig mit der Weltspitze mitzuhalten, gerade bei den Afrikanern, die einfach unglaublich gut sind.“ Deshalb möchte sich die 18-Jährige ihre Ziele lieber schrittweise setzen. So hat sie schon die nächsten Deutschen Meisterschaften im Blick, bei denen sie über die 1500 Meter auf jeden Fall wieder einen Podiumsplatz holen möchte. Und das Internationale Parkett hat natürlich seinen Reiz. „Bei einer EM für Deutschland an den Start zu gehen, das wäre schon mein nächstes größeres Ziel.“ Auch wenn Verena ihren Sport liebt und ihre Laufkarriere so lange wie möglich weiterverfolgen möchte, beruflich zieht es die junge Frau in eine ganz andere Richtung. An der Uni Dortmund studiert sie Maschinenbau und kann so auch ihr Training bei Olympia Dortmund gut mit dem Studium unter einen Hut bringen. Ein Sportstudium hat sie nicht gereizt. „Sport mache ich gerne aktiv, aber es gibt einfach viele Dinge, die mich auch noch interessieren.“
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Text: Mareike Kluck » pottMEDIA / Bild: Stephan Glagla » pottMEDIA
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2018 - Damian Wierling
- Mit Disziplin und Härte gegen sich selbst zum Erfolg -
Mülheimer Schwimmer Damian Wierling zwischen den Olympischen Spielen
Damian Wierling kann eigentlich nur Leistungsschwimmer sein: knappe zwei Meter groß, V-förmiger Oberkörper und nirgendwo ist ein Fettpölsterchen auch nur zu erahnen. Und richtig: Der 22-Jährige Mülheimer hält den aktuellen deutschen Rekord über die Königsdisziplin des Schwimmens. Vor zwei Jahren absolvierte er die 50 Meter Freistil in 21,81 Sekunden und wurde deutscher Meister über diese Distanz. Kein deutscher Schwimmer legte diese Strecke seitdem schneller zurück. In Ergänzung dazu wurde Damian 2016 auch deutscher Meister über die doppelte Distanz. Kurze Zeit nach dem Rekord und den beiden nationalen Titeln nahm Damian - ebenfalls über die 50 und die 100 Meter Freistil - an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teil und war zudem auch noch Mitglied der 4x100 Meter Freistil-Staffel.
Erste Teilnahme an den Olympischen Spielen vor zwei Jahren in Rio
Wenn man Damian Wierling seinen Trainingsalltag beschreiben hört, wird schnell klar, dass das Schwimmen seinen Alltag stark strukturiert hält. Der Profi ist Mitglied einer Sportförder-Kompanie der Bundeswehr und somit derzeit – zumindest nominell – Soldat. Auf diese Weise ermöglicht ihm der deutsche Staat als Sportförderer, neben Unterstützern aus der Wirtschaft, eine Kombination aus professionellem Training und Studium. Damian studiert BWL an der Fern-Uni Hagen. Das Lernen spielt in seinem Leben aber nur die zweite Geige. Der Schwimmsport ist die klare Nummer Eins.
Frühes Aufstehen und bewusste Ernährung
Wenn andere Studenten noch tief in den Federn liegen oder noch nicht mal Zuhause sind - also quasi mitten in der Nacht - steht Damian auf und absolviert eine erste Trainingseinheit, der im wöchentlichen Trainingsplan in der Regel eine weitere am Nachmittag folgt - und das zu Spitzenzeiten an bis zu sechs Tagen in der Woche. Dabei verbringt er nicht jedes Training im Wasser sondern geht auch regelmäßig in den Kraftraum. Außerdem spielen auch die Ernährung und Physiotherapie eine entscheidende Rolle. „Die Physiotherapie dient auch der Vorbeugung von Verletzungen“, erklärt der sympathische Hüne. Die extrem hohen Anforderungen des Leistungssports würden es unabdingbar machen, das Training auch mittels Physiotherapie optimal zu begleiten.
Vom kleinen Wasser-Angsthasen zum Schwimm-Olympioniken
Wenn man Damian Wierling heutzutage so sieht, kann man kaum glauben, wie er ans Schwimmen kam. „Als kleines Kind hatte ich panische Angst vor Wasser.“ Diese Angst sei so groß gewesen, dass ihn keine zehn Pferde ins Wasser bekamen. So beschlossen seine Eltern, ihn innerhalb eines Schwimmvereins ganz behutsam und professionell an das nasse Element heranführen zu lassen, um sicher sein zu können, dass der Sohn irgendwann mal schwimmen kann. Die Startgemeinschaft Mülheim, bei der Damian Wierling lange trainierte, führt Kinder an das nasse Element heran und fördert das Leistungsschwimmen. Unterstützt wird die Startgemeinschaft dabei durch zahlreiche Unternehmen, wie beispielsweise durch die Sparkasse Mülheim an der Ruhr, die den Schwimmsport und damit auch Damian seit seiner Kindheit an fördert. Eine zehn Jahre alte Werbeanzeige der Sparkasse Mülheim zeigt den zwölfjährigen Damian (siehe Rückseite des Sportmagazins). Der Rest ist Geschichte - und zwar Olympia-Geschichte. Erklärtes Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in zwei Jahren in Tokio - und es sieht gut aus.
Pläne für die Zukunft? Nichts mit Schwimmen.
Weiß Damian Wierling schon, was er nach seiner Karriere als Schwimm-Profi mal beruflich machen möchte? Nein, weiß er nicht. Nur in einem Punkt ist er sich sicher: Obwohl Schwimmen sein Sport ist, schließt er aus, nach seiner Karriere beruflich damit zu tun zu haben. Seine Gesamt-Erscheinung lässt vermuten, dass er auch in anderen Bereichen erfolgreich sein wird.
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Text: Alexander Waldhelm » pottMEDIA / Bild: Stephan Glagla » pottMEDIA
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2018 - Cédric Lindenberg
Cédric Lindenberg gehört zu Mülheims besten Skatern
Cédric Lindenberg ist 13 Jahre alt und sein Sport ist Skaten. Nach erfolgreichen Versuchen in einigen anderen Disziplinen verbringt er seit 18 Monaten jede freie Minute auf seinem Skateboard – und das bereits nach kürzester Zeit mit einigem Erfolg. Der hohe Trainingsaufwand zahlt sich aus: Der Junge ist wohl das, was man als Ausnahme-Talent bezeichnet und nicht zuletzt deshalb trotz seiner geringen Alters schon jetzt bei den anderen Skatern hoch angesehen.
Schnell, gut und schnell gut
„Ich finde das Gefühl cool, wenn Du hochspringst, dein Deck sich dreht und du einfach weiter fährst. Der Dreizehnjährige fährt „erst“ seit eineinhalb Jahren Skateboard, gehört aber schon jetzt zu den Besten. Mein Vater hat mir damals erzählt, dass am Südbad ein Skatepark eröffnet wurde und mir dann vorgeschlagen: „Lass' uns doch mal dahin fahren.“ „Mir hat's da sofort gut gefallen“, erinnert sich der sportliche, sympathische und selbstbewusste Junge, der vorher Breakdance, Parcours und – auch das ziemlich erfolgreich – Badminton betrieben hat. Und dann fragte der Vater: „Soll ich Dir nicht mal so ein Skateboard kaufen?“ So ging's los.
Vom Vater vorgeschlagen
Von da an schnupperte Cédric an den Nachmittagen und Wochenenden auf der Anlage an der Südstraße Skater-Luft. Nur wenig später begann er, auch an den dortigen Skate-Kursen von TrendSport Mülheim teilzunehmen und war direkt begeistert – sowohl vom Fahren als auch von den Leuten die da sind und ganz offensichtlich auch ein bisschen von denen, die nicht da sind. „Du kannst mit deinen Freunden skaten, wie Du willst, Tricks machen und deine Eltern sind nicht dabei.“ Cédric kennt sich aus und erklärt gut und gerne. „Man hat nur ein Skateboard. Wenn das Deck - also das Holzbrett vom Skateboard - kaputt ist, kauft man sich ein neues. Die Achsen und die Rollen behält man länger.“
Cédric fiel den Trainern auf – schon vor Beginn der Kurse
Rene Bodenschatz ist 25 und der Leiter der Kurse im Skatepark an der Südstraße. Er erinnert sich gut an das junge Talent. „Es waren viele Kinder da, aber einer stach schon zu Beginn heraus: Cédric. Er war mir schon aufgefallen, bevor er an dem Kurs teilgenommen hat. Normalerweise bringen wir den Kindern in den Kursen zuerst das Pushen – also das Geradeausfahren – und das Bremsen bei. Cédric war schon weiter. Ihm konnte man schon direkt die ersten Tricks beibringen. Wir haben beim ersten Kurs direkt gesehen: Er hat Talent – wir müssen ihn fördern.“ Der Junge konnte also die erste Skater-Klasse quasi überspringen und hat sich bis heute noch nicht ein einziges Mal ernsthaft verletzt. Er zeigt absoluten Willen und maximale Begeisterung für seinen Sport.
Eine Klasse übersprungen – von Verletzungen verschont
Cédric hat nach eineinhalb Jahren bereits viel gelernt und beherrscht viele neue Tricks. „Man muss erstmal ein Gefühl für das Board gewinnen und dann nach und nach die Tricks lernen. Die bauen aufeinander auf“, erklärt er. Das junge Talent möchte jetzt einen Videoclip aufnehmen, der ihn beim Skaten zeigt, um so einen Sponsor für sich zu gewinnen. Er hat bereits erfolgreich an einigen Wettbewerben – in der Skatersprache Englisch: Contests – teilgenommen. „Wenn er jetzt das Video macht, sehe ich gute Chancen für einen Sponsor“, konstatiert Trainer Rene. Es wäre ihm zu gönnen. Viel Erfolg!
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Text: » pottMEDIA / Bild: Stephan Glagla » pottMEDIA
2017 - Michelle Hatari
Das halbe Leben eine Boxerin
Michelle Hatari ist 16 Jahre alt und boxt bereits seit ihrem achten Lebensjahr. Schon ihr Vater frönte diesem hochtechnischen und hochtaktischen Sport. Die ganze Familie ist Fan des Boxens und so war die Wahl für die Tochter des Hauses naheliegend. „Ich war früher übergewichtig und wollte abnehmen“, erinnert sich Michelle. „Ich hab´ mit Turnen angefangen aber dann gemerkt, dass mir ein Sport mit kämpferischen Elementen besser gefällt. Zum Boxen bin ich durch meinen Vater gekommen.“ Der kannte den Vorsitzenden des Boxclubs Mülheim-Dümpten und gab seiner Tochter den Tipp: „Geh' doch ´mal hin.“ „Das hab' ich dann gemacht“, erinnert sich Michelle, „und gesagt, dass ich gerne boxen würde.“ So kam der erste Kontakt zu dem Verein zustande, dem Michelle bis zum heutigen Tag die Treue hält.
Über das Turnen zum Boxen
Zu Beginn waren sich die dortigen Verantwortlichen nicht wirklich sicher, was sie mit der Achtjährigen anfangen sollten, denn es gab bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Erfahrungswerte für einen solchen Fall. „Die Trainer kannten das noch nicht“, erklärt die junge Boxerin. „Bis dahin gab's nur ein einziges Mädchen im Verein und die war auch nicht so jung wie ich.“ Laufen und Seilspringen waren die ersten Aufwärm-Übungen, die Michelle absolvieren sollte – und es war ganz zu Beginn ein hartes Stück Arbeit. „Das hat gar nicht geklappt. Ich hatte kein bisschen Kondition. Nach fünf Minuten war ich schon kaputt und konnte einfach nicht mehr. Am Anfang musste ich oft meinen inneren Schweinhund überwinden, um überhaupt zum Training zu gehen. Es ist schon ziemlich deprimierend, wenn man immer alles falsch macht. Aber ich hab's gelernt. Ich hab' Kondition aufgebaut und Gewicht verloren.“
Ins Sparring mit zehn – der erste Kampf mit zwölf
Mit der Zeit wurde das Training dann immer intensiver. „Schattenboxen, Grundstellung – immer ein bisschen mehr“, erklärt sie. „Jetzt mach' ich mehr mit Kraft und Schnelligkeit.“ Auch ins Sparring – also das Box-Training im Ring mit einem Trainingspartner – war zu Beginn tabu. „Erst, als ich die Grundstellung, den Ablauf der Schläge und die Deckung konnte und Kondition hatte und die Trainer der Meinung waren, dass ich so weit bin, durfte ich sparren.“ Zu diesem Zeitpunkt war Michelle Hatari dann immerhin schon zehn Jahre alt.
Hobby und Leidenschaft
„Boxen ist mein Hobby und meine Leidenschaft“, sagt sie und man glaubt ihr sofort. Die anfänglichen Berührungsängste haben sich ganz offensichtlich in Wohlgefallen aufgelöst. „Wir sind hier wie eine große Familie. Alle helfen sich. Das sind quasi alle meine Brüder und wir lernen alle voneinander.“ Michelle ist dabei unzweifelhaft sehr fleißig. „Meinen ersten Kampf hab' ich mit zwölf gemacht.“ Mittlerweile erkämpfte sie sich zahlreiche Erfolge – darunter die Titel der Nordrhein- und NRW-Meisterin – belegte im vergangenen Jahr den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften und wurde dieses Jahr sogar Deutsche Vize-Meisterin.
Hohe Ziele und noch viel Zeit, sie zu erreichen
Wie soll's weitergehen? „Ich mache jetzt Fach-Abitur und möchte dann zur Polizei“ – schildert Michelle Hatari ihre sehr konkreten Zukunftspläne für ihr Leben außerhalb des Sports. Auch was das Boxen angeht, ist die Richtung klar: „Ich will natürlich weitermachen und immer erfolgreicher werden: Deutsche Meisterschaften, Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Olympische Spiele.“ Nach eigener Aussage kann die Mülheimer Vorzeige-Boxerin bis zu einem Alter von „30 oder 32“ auf höchstem Niveau boxen. Ihr bleibt also noch viel Zeit, um ihre sportlichen Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Viel Erfolg!
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Text: Alexander Waldhelm » pottMEDIA / Bild: Stephan Glagla » pottMEDIA
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Stand: 02.08.2024
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