geboren 1962 in Friedberg/Hessen
Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Anschließend Arbeit mit eigenem Ensemble in Frankenthal. Erste Auftragsarbeiten für das Theater Am Turm/Frankfurt und Inszenierungen eigener Stücke auf der TAT-Probebühne.
In der Spielzeit 1999/2000 war René Pollesch Hausautor am Luzerner Theater, im Herbst 2000 Hausautor am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, von 2001 bis 2007 künstlerischer Leiter des Praters der Volksbühne Berlin.
Er inszeniert seine eigenen Stücke an der Volksbühne Berlin, am Burgtheater Wien, am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Stuttgart, am Schauspiel Frankfurt und an den Münchner Kammerspielen.
Stücke
Regie, wenn nicht anders angegeben: René Pollesch
Metamorphosen Nach Ovid, UA: 14.10.1990, Theater der Stadt Heidelberg, Regie: Wolfgang Hofmann
Harakiri einer Bauchrednertagung UA: 25.05.2000, Bremer Theater, Regie: B. Bilabel
Ich schneide schneller „Version 4” UA: 06.05.1993, Theater Am Turm, Frankfurt am Main, auch als ZDF-Fernsehspiel 1998
Pool UA: 28.10.1994, Theater Am Turm, Frankfurt am Main
Oskarnacht „California-Suite-Rip off”UA: 30.01.1998, Hamburger Kammerspiele, Regie: Ulrike Maack
Drei hysterische Frauen UA: 02.07.1998, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Superblock UA: 07.12.1998, Berliner Ensemble
Heidi Hoh UA: 15.05.1999, Podewil, Berlin
Java™ in a Box 13teilige Soap UA: 24.09.1999 (1. Folge), Luzerner Theater
Bambi Sickafossee UA: 17.02.2000, Junges Theater Göttingen, Regie: Lukas Langhoff
Heidi Hoh arbeitet hier nicht mehr UA: 10.05.2000, Podewil Berlin / Koproduktion mit demLuzerner Theater
Frau unter Einfluß UA: 07.12.2000, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
world wide web-slums UA: 08.11.2000, Deutsches Schauspielhaus in Hamburg – Mülheimer Dramatikerpreis 2001
ufos&interviews UA: 02.03.01, Luzerner Theater
Smarthouse 1+2 UA: 16./17.11.01, Staatstheater Stuttgart
Heidi Hoh - die Interessen der Firma können nicht die Interessen sein, die Heidi Hoh hat UA: 28.06.01, Podewil Berlin
Prater Trilogie (Stadt als Beute, UA 26.09.01, Insourcing des Zuhauses. Menschen in Scheißhotels, UA 30.10.01 und Sex, UA 30.01.02) – „Stücke 2002“
Der Kandidat (1980). Sie leben UA: 07.06.02 Theaterformen Braunschweig / Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
24 Stunden sind kein Tag UA: 12.10.02, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Soylent Green ist Menschenfleisch, sagt es allen weiter! UA: 09.01.03, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Freedom, Beauty, Truth & Love. Das revolutionäre Unternehmen UA: 06.03.03, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Bei Banküberfällen wird mit wahrer Liebe gehandelt UA: 24.05.03, Schauspielhaus Zürich, Regie: Stefan Pucher
LSD UA: 11.07.03, Staatstheater Stuttgart
Splatterboulevard UA: 19.09.03, Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
Der Leopard von Singapur UA: 16.10.03, Volksbühne Berlin
Telefavela (Zeltsaga) UA: 12.01.04, Volksbühne Berlin
Svetlana in a Favela UA: 27.02.04, Theater Luzern / Theater Basel
Pablo in der Plusfiliale UA: 02.05.04, Ruhrfestspiele Recklinghausen
Hallo Hotel …! UA: 18.06.04, Theaterformen Braunschweig / Burgtheater Wien
Prater Saga UA: fünf Folgen ab Oktober 2004, Volksbühne Berlin
Der okkulte Charme der Bourgeoisie bei der Erzeugung von Reichtum UA: 27.02.05, Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
Häuser gegen Etuis UA: 03.06.05, Burgtheater Wien
Menschen im Etui UA: 05.11.05, Schauspiel Hannover
Cappuccetto Rosso UA: 24.08.05, Salzburger Festspiele / Volksbühne Berlin – Mülheimer Dramatikerpreis 2006
Schändet eure neoliberalen Biografien UA: 20.10.05, Münchner Kammerspiele
Notti senza cuore - life is the new hard! UA: 19.12.05, Volksbühne Berlin
Strepitolino - i giovanotti disgraziati UA: 16.02.06, Volksbühne Berlin
Um 20 Uhr, während die Tagesschau läuft, leidet niemand Hunger UA: 29.04.06, Staatstheater Stuttgart
Wann kann ich endlich in einen Supermarkt gehn und kaufen was ich brauche allein mit meinem guten Aussehen? UA: 29.04.06, Staatstheater Stuttgart
L'Affaire Martin! Occupe-toi de Sophie. Par la fenêtre, Caroline! Le mariage de Spengler. Christine est en avance. UA: 11.10.06, Volksbühne Berlin
Das purpurne Muttermal UA: 26.11.06, Burgtheater (Akademietheater) Wien
Tod eines Praktikanten UA: 11.01.07, Volksbühne Berlin
Solidarität ist Selbstmord UA: 27.02.07, Münchner Kammerspiele
Ragazzo dell'Europa UA: 26.05.07, Teatr Rozmaitosci, Warschau
Liebe ist kälter als das Kapital UA: 21.09.07, Schauspiel Stuttgart – „Stücke ´08“
Diktatorengattinnen UA: 17.10.07, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Die Welt zu Gast bei reichen Eltern UA: 22.11.07, Thalia Theater Hamburg
Darwin-win & Martin Loser-Drag King & Hygiene auf Tauris UA: 28.04.08, Volksbühne Berlin
Tal der fliegenden Messer - Ruhrtrilogie Teil 1 UA: 07.06.08, Ringlokschuppen Mülheim / Theaterbüro Mülheim / Volksbühne Berlin
Fantasma UA: 06.12.08 Burgtheater (Akademietheater) Wien – „Stücke ´09“
Du hast mir die Pfanne versaut, du Spiegelei des Terrors! UA: Ein Gesellschaftsspiel, UA 07.01.09, Volksbühne Berlin
Ping Pong d'Amour UA: 14.02.09, Münchner Kammerspiele
Ein Chor irrt sich gewaltig UA: 02.04.09, Volksbühne Berlin
Wenn die Schauspieler mal einen freien Abend haben wollen, übernimmt Hedley Lamarr UA: 20.05.2009, Staatstheater Stuttgart
Peking-Opel UA: 28.05.2009, Burgtheater Wien
Cinecitta Aperta - Ruhrtrilogie Teil 2 UA: 19.06.2009, Ringlokschuppen Mülheim / Volksbühne Berlin
Calvinismus Klein UA: 04.12.2009, Schauspielhaus Zürich
Ich schau dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang UA: 13.01.2010, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Mädchen in Uniform - Wege aus der Selbstverwirklichung UA: 25.02.2010, Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
Der perfekte Tag - Ruhrtrilogie Teil 3 UA: 18.06.2010, Ringlokschuppen Mülheim / Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Drei Western UA: 25.09.10, Staatstheater Stuttgart
Sozialistische Schauspieler sind schwerer von der Idee eines Regisseurs zu überzeugen UA: 09.10.2010, Schauspiel Frankfurt
XY BEAT UA: 27.11.2010, Münchner Kammerspiele
Schmeiß dein Ego weg! UA: 12.01.2011, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Was du auch machst, mach es nicht selbst UA: 18.03.2011, Theater Freiburg
Die Kunst war viel populärer als ihr noch keine Künstler wart UA: 17.06.2011, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz / Deutsches Schauspielhaus in Hamburg
Jackson Pollesch UA: 16.09.2011, Teatr Rozmaitosci, Warschau
Die Liebe zum Nochniedagewesenen UA: 03.12.2011, Burgtheater Wien
Kill your Darlings! Streets of Berladelphia UA: 18.01.2012, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin – nominiert für „Stücke 2012“, Gastspielabsage aus Krankheitsgründen
Wir sind schon gut genug! UA: 03.03.2012, Schauspiel Frankfurt
Buchpublikationen
2002 Wohnfront 2001- 2002, Alexander Verlag Berlin
2003 www-slums, Rowohlt Taschenbuchverlag Reinbek
2003 24 Stunden sind kein Tag, Synwolt-Verl.
2003 Zeltsaga, Synwolt-Verlag Berlin
2004 Pratersaga, Alexander Verlag Berlin
2009 Liebe ist kälter als das Kapital, Rowohlt Taschenbuchverlag Reinbek
Preise und Auszeichnungen
1996 Arbeitsstipendium am Royal Court Theatre London
1997 Stipendium der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart
2001 Mülheimer Dramatikerpreis für „world wide web-slums“
2002 Autor des Jahres der Kritikerumfrage von "Theater heute"
2006 Mülheimer Dramatikerpreis für „Cappuccetto Rosso“
2007 Nestroy-Theaterpreis für „Das purpurne Muttermal“
2012 Else Lasker-Schüler-Dramatikerpreis
Kill your Darlings! Streets of Berladelphia
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
René Pollesch ist das Perpetuum mobile des deutschen Theaters. Er schreibt und inszeniert ununterbrochen Stücke, wobei er
aus der permanenten Produktion schier unerschöpfliche Energie zu gewinnen scheint. Zentrales Thema seines Werks ist die Liebe in Zeiten des Kapitalismus; lange hat Pollesch das nicht mehr so konzentriert und so sinnlich erfahrbar gemacht wie in „Kill your Darlings!“. Der Bezugsrahmen, in den der Autor seine Texte gern stellt, ist diesmal keine Boulevardkomödie oder Filmklassiker, sondern ein Lied: Der Untertitel „Streets of Berladelphia“ verweist auf Bruce Springsteen.
Das Stück ist, wenn man so will, ein langer Song, ein dramatisches Gedicht. Der fabelhafte Fabian Hinrichs ist der einzige Schauspieler der an Polleschs Stammhaus, der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, produzierten Aufführung. Mit Hinrichs sind „die 15 besten Turner Berlins“ auf der Bühne. Diese stellen das kapitalistische Netzwerk (im Unterschied zum linken Kollektiv) dar, und Pollesch demonstriert an diesen begnadeten Körpern sehr anschaulich, wie das mit dem „Mehrwert“ funktioniert.
Verschiedene Zitate (etwa ein Mutter-Courage-Planwagen auf der Bühne) verweisen auf einen älteren Spezialisten für Geld und Liebe, Bertolt Brecht.
„Das haben wir nicht für euch gemacht, sondern für uns“, sagt Hinrichs am Ende im Sinne von Brechts Lehrstücktheorie.
Solange wir dabei zuschauen dürfen, soll es uns recht sein.
Wolfgang Kralicek
Uraufführung am 18.01.2012 in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Regie: René Pollesch
Bühne und Kostüme: Bert Neumann
Licht: Torsten König, Frank Novak
Dramaturgie: Henning Nass
Mit Fabian Hinrichs
Chor: Eduard Anselm, Johanna Berger, Christin Fust, Anna Harrison, Rajab Hassan, Hannes Hirsch, Emma Laule, Ronny Lorenz, Martina Marti, Fynn Neb, Rudolph Perry, Simone Riccio, Nicola Rietmann, Paula Schöne, Phillipp Siefert, Anna Smith, Lukas Vernaldi, Claudia Vila Peremiquel
Eine Produktion der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin im Rahmen der Theaterpartnerschaft mit dem Teatro Stabile di Torino "Fatzer geht über die Alpen", gefördert im Fonds Wanderlust durch die Kulturstiftung des Bundes. Mit besonderem Dank an Die Etage, Schule für die Darstellenden Künste e.V.
Aufführungsdauer: 70 Minuten, keine Pause
Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Reinbek
Die Vorstellung von René Polleschs "Kill your Darlings! Streets of Berladelphia" kann aufgrund einer Erkrankung des Hauptdarstellers Fabian Hinrichs leider nicht bei den "Stücken 2012" gezeigt werden. Infolgedessen ist das Stück nicht Bestandteil des Wettbewerbes.
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