Kohlentransport und Ruhrkohlenschifffahrt
Ruhr-Kohlenaak vor Kloster Saarn von Johann Heinrich Bleulerd D. Ä. (1758 - 1823)
Besonders günstig waren die Transportverhältnisse in Mülheim. Die abschüssigen Wege ins Ruhrtal erleichterten den Transport mit Schubkarren und Pferdewagen zu den Kohlenmagazinen am Fluss, von wo das begehrte Brennmaterial mit Aaks über die ganzjährig offene Ruhr und den Rhein bis nach Süddeutschland und Holland transportiert werden konnte.
Die Ruhr war damals der meistbefahrene Fluss Europas und gab vielen Mülheimer*innen Brot und Arbeit. Schon früh im 16. und 17. Jahrhundert entwickelten sich an den Ufern der Ruhr leistungsfähige Timmerhelligen und andere Betriebe für die Binnenschifffahrt. Geschäftstüchtige Kohlenhändler, allen voran Krapp, Mellinghoff und Matthias Stinnes, legten den Grundstein für Mülheim als wichtiges Handelszentrum.
Um den Transport der Kohle von den Zechen mit Schubkarren und Pferdewagen über schlechte Straßen zu verbessern, legten Mülheimer Kohlenhändler eine privat finanzierte Kunststraße an, die heutige Aktienstraße.
Später betrieb Matthias Stinnes parallel zur Aktienstraße die Verlegung der Sellerbecker Pferdebahn, von den Mülheimern auch "Patzbahn" genannt. Über eiserne Schienen rollten mehrere Kohlenwagen mit je sieben Zentner Fassungsvermögen unter Ausnutzung der Schwerkraft zu Tal. Die leeren Wagen musste ein Pferd bergauf ziehen.
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Stand: 16.05.2023
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