Mehrsprachigkeit - praxisnah begleiten und fördern

Sprache ist ein untrennbarer Teil unserer kulturellen Identität. Für den gelungenen (Mehr-)Spracherwerb sind Sprachverständnis und Sprachproduktion grundlegend. Eine kreative Nutzung des gesamten sprachlichen Repertoires hilft dabei erfolgreich und effizient zu kommunizieren. Welche Möglichkeiten zur Förderung der Mehrsprachigkeit es in der Praxis gibt und wie sie den Spracherwerb beeinflusst, darüber konnte man sich beim Fachtag am 7. März 2024 in der Volkshochschule austauschen.

Knapp 60 Fachkräfte aus Mülheim an der Ruhr und anderen Kommunen waren der Einladung in die Volkshochschule Mülheim an der Ruhr gefolgt und erhielten im Laufe des Tages vertiefende und praxisorientierte Einblicke in das Thema Mehrsprachigkeit im Alltag, in der Kita und in der Schule. Frau Dr. Leist-Villis gab zunächst in ihrem Impulsvortrag und anschließend in ihrem Workshop Einblicke in Unterstützungs-möglichkeiten der sprachlichen Entwicklung mehrsprachiger Kinder in der Kita und erörterte welche Beratungsmöglichkeiten es für Eltern gibt. Die Teilnehmer*innen konnten dabei persönliche in ihrem Beruf gemachte Erfahrungen einbringen und sich dahingehend austauschen. 

(Teilnehmer*innen stöbern in dem großen Angebot an mehrsprachiger Literatur)

Im zweiten Workshop, welcher sich dem Thema "Unterstützte Kommunikation als Brücke zum Verstehen und Verstanden werden" widmete, beschäftigten sich die Teilnehmer*innen mit den Fragen wie ein Einstieg in die Sprachförderung gelingen und wie sowohl die Familensprache als auch der DaZ_Erwerb unterstützt werden kann.
In ihrem Workshop stellten die beiden Referentinnen Konzepte, Methoden und Materialien aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation vor, mit denen Mehrsprachigkeit im Alltag unterstützt und multimodale Kommunikationswege berücksichtigt werden können.

Eine stark praxisorientierte Perspektive zur Förderung von Mehrsprachigkeit bot der dritte Workshop. "Erzähl mir Mär" zeigte, dass das Erzählen von Geschichten eine hervorragende Möglichkeit bietet mit Kindern spielerisch auf fantasievolle
Reisen zu gehen. Dabei fördert das Erzählen Konzentration, Zuhörfähigkeit und die Sprachentwicklung.

Der Austausch über neue Erkenntnisse zur sprachlichen Bildung wurde von den Teilnehmer*innen als äußerst wertvoll erachtet. Auch in der Zukunft soll es wieder einen Fachtag geben, damit sich Fachkräfte und Interessierte regelmäßig informieren und untereinander in Dialog treten können.

Organisiert und vorbereitet wurde die jährliche Fachveranstaltung von der ämterübergreifenden „Fachgruppe Sprachkompetenz“ der Stadt Mülheim an der Ruhr, bestehend aus Vertreterinnen des Amtes für Kinder, Jugend, Schule und Integration, dem Kommunalem Integrationszentrum, dem Gesundheitsamt, dem Bildungsnetzwerk MH/0/25 sowie dem Kulturbetrieb Mülheim an der Ruhr.