Moderner Schulbau für die Gesamtschule Saarn: Offizielle Einweihung des Ersatzneubaus
Mit einer Feierstunde hat die Gesamtschule Saarn jetzt ihren Neubau eingeweiht. Er wird zwar schon seit Beginn des laufenden Schuljahres genutzt, Zeit für eine offizielle Einweihung fand sich aber erst jetzt. Oberbürgermeister Marc Buchholz hielt aus diesem Anlass eine kleine Rede und bedankte sich bei Schülerschaft und Lehrkräften, vor allem bei Schulleiterin Dr. Claudia Büllesbach, für ihre Geduld während Planungen und Bauzeit: „Ihr habt jetzt hier an der Gesamtschule Saarn ein erstklassiges, modernes Schulgebäude. Ich danke allen, die an der Realisierung beteiligt waren, für ihr Engagement.“
Foto: Daniel Gerlach
Der Anstoß zum umfangreichen Sanierungsprojekt in Saarn liegt bereits mehr als zehn Jahre zurück. Auslöser war die Überprüfung von Brandschutzkonzepten für die Mülheimer Schulgebäude in den Jahren 2013 und 2014. Dabei stellte sich heraus, dass die Modernisierung des Brandschutzes für das Schulzentrum Saarn (Gesamtschule Saarn und Berufskolleg Lehnerstraße) wirtschaftlich nur im Zusammenhang mit einer ohnehin notwendigen, allgemeinen Sanierung des Gebäudeensembles darstellbar war. Die damalige Planung beinhaltete dabei auch die Sanierung des dazugehörigen Gebäudes Ernst-Tommes-Straße.
Der Ersatzneubau der Gesamtschule Saarn von außen.
Fotos: Helena Grebe, Stadt Mülheim an der Ruhr
Durch verschiedene Ereignisse ist die Planung der umfangreichen Sanierungsmaßnahme in den folgenden Jahren immer wieder ins Stocken geraten. Beispielsweise waren ab dem Jahr 2015 vorübergehend Geflüchtete in beiden Sporthallen des Schulzentrums untergebracht. Im Herbst 2017 stellte ein Großbrand im Hauptgebäude der Gesamtschule Saarn die bis dahin bereits erarbeiteten Bauplanungen auf den Kopf. Um den durch das Feuer nicht mehr nutzbaren Gebäudetrakt so schnell wie möglich wiederaufzubauen, wurde beschlossen, Wiederherstellung und geplante Grundsanierung in einer Baumaßnahme umzusetzen. Damit wurde die geplante Grundsanierung für diesen Gebäudebereich vorgezogen. Für die Zeit der Bauarbeiten war für den weiteren reibungslosen Schulbetrieb der Aufbau von Pavillons notwendig. Diese konnten im Frühjahr 2018 in Betrieb gehen.
Schulleiterin Dr. Claudia Büllesbach und stellvertretenden Schulleiter Sebastian Klein.
Durch den Brand musste die bis dahin schon komplett geplante Gesamtsanierung des Schulzentrums überarbeitet werden. Der dafür nötige Baubeschluss wurde im September 2018 gefasst. Er enthielt zusätzlich die Pläne für den Bau eines neuen Nebengebäudes oberhalb der Mensa, da sich das Nebengebäude der Gesamtschule (Ernst-Tommes-Straße) durch die Entwicklungen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr sinnvoll hätte sanieren lassen.
Blick in einen der neuen Werkräume.
Der jetzt offiziell eingeweihte Ersatzneubau ist ein dreigeschossiges Schulgebäude mit einer Teilunterkellerung und einem eingeschossigen Anbau für die Aula. Er hat eine Gesamtnutzfläche von knapp 5.000 Quadratmetern. Hierin enthalten sind 15 Unterrichtsräume für die Unterstufe (1. und 2. OG), 7 Unterrichtsräume für die Oberstufe (1. OG), 2 Naturwissenschafts-Räume, 2 Werkräume, 1 Maschinenraum, 2 Lehrküchen mit jeweils einem Essraum sowie Räume für die Verwaltung, Lehrerzimmer, Büros und einem Sanitätsraum. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei mit Aufzug, wie auch taktiler Wegeführung.
Die Unterrichtsbereiche sind als Cluster ohne notwendige Flure geplant worden. Hierzu gehören Bereiche zwischen den Unterrichtsräumen als Mehrzweckflächen, welche für Inklusions-, Differenzierungs- sowie Gruppenarbeit genutzt werden können. Die Türen zwischen den Mehrzweckflächen und den Unterrichtsräumen sind als Türen mit verglastem Seitenteil und teilweise mit Offenhaltung geplant worden, um die beiden Bereiche möglichst gut miteinander zu verbinden. Gleichwohl besteht die Möglichkeit klassischen Unterricht in der Klasse durchzuführen.
Blick in die Aula mit 480 Sitzplätzen.
Die Aula beinhaltet etwa 480 Sitzplätze (Versammlungsstätte), welche mit einer hochwertigen und langlebigen Bühnentechnik für zum Beispiel Musicals oder Podiumsdiskussionen ausgestattet wurde. Neben der regulären Zentral- und Steuerungs-, Licht-, Video- und Audiotechnik ist bei der Bühnentechnik ebenso auf Barrierefreiheit geachtet worden. So gibt es unter anderem eine induktive Höranlage installiert.
Schüler*innen und Lehrer in einem der neuen Naturwissenschafts-Räume.
Die Bauarbeiten sind Anfang 2022 gestartet und haben bis zu den Sommerferien 2024 gedauert. In einem ersten Schritt hatte die Skateanlage weichen müssen. Es erfolgte der Erdaushub auf einer Fläche von rund 9.200 Quadratmetern. Weil es besonders viel und oft geregnet hat, zogen sich die Erdarbeiten in die Länge. In der nächsten Bauphase folgten Rohbauarbeiten für die Gründung, für die Teilunterkellerung, welche die Technikräume beinhalten sollte sowie als Vorleistung für den Modulbau. Die 153 Module für den Neubau wurden während der Erd- und Rohbauarbeiten parallel und somit schon mit Vorlauf im Werk produziert. Unter Berücksichtigung der Vorleistungen für den Modulbau konnten nach gut einem Jahr sämtliche Module in der Zeit von Anfang März bis Mitte Mai 2023 aufgestellt werden. Als nächstes kümmerten sich die Bauarbeiter*innen um die Fassadenarbeiten sowie den Innenausbau. Hinzu kamen parallel die Arbeiten an den Außenanlagen mit der Vorgabe, diese an die direkt angrenzenden Grünflächen anzubinden. Ziel war es, durch die Bepflanzung eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und im Sommer für ausreichend Schattenplätze zu sorgen. Die Schulhoffläche beläuft sich insgesamt auf 2.500 Quadratmeter. Der Ersatzneubau kann komplett umlaufen werden, und bietet genügend Erholungsraum in den Pausen. Die Sitzbereiche laden ebenfalls zu einer Pause, zum Runterkommen und zum Austausch im Grünen ein. Mit den installierten Rampen inklusive Rammschutz sind auch Außenanlagen barrierefrei.
Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Ersatzneubau auf 23.480.000 Euro (brutto).
Kontakt
Stand: 31.10.2024
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