1981 auf Föhr geboren
studierte „Sprache und Kultur Tibets“ in Hamburg, Medienwissenschaften im dänischen Odense, und machte eine Ausbildung zum Koch, bevor er an der Universität der Künste Berlin „Szenisches Schreiben“ studierte.
In der Spielzeit 2009/10 Hausautor am Schauspiel Frankfurt. Gemeinsam mit vier weiteren Autoren ist Nis-Momme Stockmann außerdem seit September 2009 Stipendiat des von Thomas Jonigk geleiteten Düsseldorfer Autorenlabors.
Stockmann schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik und Prosa.
Stücke
Der Mann der die Welt aß UA 17.12.2009, Theater Heidelberg, Regie: Dominique Schnizer
Das blaue blaue Meer UA 22.01.2010, Schauspiel Frankfurt, Regie: Marc Lunghuss
(Hörspielfassung RBB)
Kein Schiff wird kommen UA 19.02.2010, Staatstheater Stuttgart, Regie: Annette Pullen – „Stücke 2010“
(Hörspielfassung Radio Bremen)
Preise, Auszeichnungen
2005: 1. Preis für den Kurzfilm „Ignorans“ beim internationalen Filmfestival Odense
2009: Haupt- und Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes für “Der Mann der die Welt aß“
2010: Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises
Kein Schiff wird kommen
Schauspiel Stuttgart
Nis-Momme Stockmann ist der Hype der Saison. Von Spiegel online bis zur FAZ, vom Kultur-fernsehen bis zur Theaterkritik wurden er und seine drei Stücke, die kurz hintereinander Premiere hatten, mit hohem Respekt beachtet. Noch keine 30 Jahre alt ist der Theaterdebütant bereits Hausautor am Schauspiel Frankfurt und sammelt Intendantenneugier wie andere Menschen seines Alters CDs. Kann das gut sein? Ja, es kann. Denn Stockmann, der zunächst relativ alltägliche Ermüdungsbrüche in der Leistungsgesellschaft beschreibt, findet dafür jedesmal eine Form, die über die präzise Beobachtung künstlerisch hinausweist. In „Der Mann, der die Welt aß“, uraufgeführt in Heidelberg, wird die Beziehung eines Lebensflüchtigen zu seinem Alzheimer-Vater zur Allegorie einer Gesellschaft, die sozial redet und egoistisch lebt. „Das blaue blaue Meer“, sein Start in Frankfurt, ist eine bitter-komische Überzeichnung des Frust-Alkoholimus in Trabantenstädten, die gekonnt Würde mit Spott mischt. Und das aus-gewählte Stück „Kein Schiff wird kommen“ – in Stuttgart von Annette Pullen inszeniert – verquickt mit großer Reife drei Erzählebenen: ein kompliziertes Vater-Sohn-Verhältnis, die Selbstzweifel eines jungen Autors sowie eine sarkastische Kritik am Theatermarkt, der Texte und Menschen mit ökonomischem Zynismus verbraucht. Wenn Stockmann mit diesen Mecha-nismen und seinen Zweifeln so souverän umgeht wie mit seinem kritischen Sprachgefühl, dann bleibt er der Bühne noch lange erhalten.
Till Briegleb
Uraufführung am 19. Februar 2010 im Theater im Depot
Regie: Annette Pullen
Bühne und Kostüme: Iris Kraft
Dramaturgie: Kekke Schmidt
Mit
Lisa Wildmann
Matthias Kelle
Jens Winterstein
Aufführungsdauer: 1 ½ Stunden, keine Pause
Aufführungsrechte: schaefersphilippen Theater & Medien, Köln
www.staatstheater.stuttgart.de/schauspiel
Werkauftrag des Theatertreffen Stückemarktes 2009, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung
Weitere Inszenierungen von Kein Schiff wird kommen:
Spielzeit 2010/11
Deutsches Theater Berlin
Theater Augsburg
Bad Hersfelder Festspiele
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