Metamorphosen der Zeit –
Zeitmodelle am Ende der Repräsentationskultur
Zunehmend werden technische und ökonomische Prozesse beschleunigt.
Wie beeinflusst diese Dynamisierung unsere Kultur, wenn, wie Giorgio Agamben schreibt, jede Kultur „eine bestimmte Erfahrung der Zeit“ ist? Aus recht unterschiedlichen Blickwinkeln nähert sich das Symposium dem Zeitbegriff unseres Heute und fragt, wie offen ein Zeitentwurf sein muss, der dem Erfahrungswandel gerecht wird.
Manche Indizes sprechen zudem dafür, dass wir uns womöglich
von der Idee des einen, umfassenden Zeitbegriffs verabschieden
müssen – zugunsten von differierenden Zeitkonzepten, die sich nur
zum Teil überlappen. Erst dieses Ineinander oder Nebeneinander
unterschiedlicher Zeitkonzepte konturiert den Zeithorizont unserer
Gegenwart und seine noch unausgelotete Transformation. Impulsreferate stellen einzelne Zeitmodelle unter ästhetischen, geschichtlichen, psychologischen, ethnologischen oder ökonomischen
Prämissen vor. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, die verschiedenen Standpunkte mit den Referenten zu diskutieren.
Frank Raddatz
Samstag, 29. Mai
11.00 Uhr
Begrüßung
Udo Balzer-Reher, Theaterbüro des Kulturbetriebes
Helmut Schäfer, Theater an der Ruhr
Einführung durch Frank Raddatz
11.15 Uhr
Hartmut Rosa (Soziologe / Universität Jena)
Eröffnungsvortrag
Die verhexte Dialektik von Beschleunigung
und dem Einschmelzen der Zeitreserven
11.45 Uhr
Harald Welzer (Sozialpsychologe / Universität Witten/Herdecke)
Die Erderwärmung als Abbau von Zukunft
13.45 Uhr
Jan Fabre (Bildender Künstler, Regisseur / Antwerpen)
im Interview mit Frank Raddatz
Metamorphose, Tod und Theater
14.15 Uhr
Martin Seel (Philosoph / Universität Frankfurt am Main)
Präsenz, Augenblick, Intensität
16:00 Uhr
Friedrich Kittler (Germanist / Humboldt-Universität, Berlin)
im Videointerview mit Frank Raddatz
Zeiterfahrung, Medien und Rekursion
16:30 Uhr
Eduard Winklhofer (Bildender Künstler / Düsseldorf)
Sonntag, 30. Mai
10.00 Uhr
Jan Assmann (Ägyptologe / Universitäten Heidelberg u. Konstanz)
Sternzeit und Steinzeit:
Altägyptische Zeitvorstellungen
10.30 Uhr
Hans-Jürgen Heinrichs (Ethnologe, Psychoanalytiker / Berlin)
Mythos, Ekstase und das Unbewusste:
Orte ohne Zeit?
12:00 Uhr
Gunnar Heinsohn (Soziologe, Ökonom / Universität Bremen)
Zeit und Zins
12.30 Uhr
Jochen Hörisch (Germanist / Universität Mannheim)
Theologie, Theorie, Theater –
Drei konkurrierende und doch wahlverwandte
Formen der Thematisierung von Zeitlichkeit
Nach je zwei Referaten besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Moderation: Frank Raddatz, Helmut Schäfer
Konzept und Leitung: Frank Raddatz
Mitarbeit: Jonas Leifert
Wann
Samstag, 29. Mai, 11 - 17 Uhr
Sonntag, 30. Mai, 10 - 14 Uhr
Wo
Theater an der Ruhr im Raffelbergpark
Akazienallee 61, 45478 Mülheim an der Ruhr
Teilnahmegebühr
25 Euro / ermäßigt 15 Euro
Tagesticket: 15 Euro / ermäßigt 10 Euro
Zu entrichten am 29. bzw. 30. Mai bis spätestens 30 Minuten vor Beginn der Veranstaltung.
Anmeldung erforderlich!
Jonas Leifert, Telefon 0208 - 455 41 28
symposium@stuecke.de
Eine Veranstaltung der "Stücke 2010"
in Zusammenarbeit mit dem Theater an der Ruhr
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