Archiv-Beitrag vom 17.06.201610 Jahre STARTERCENTER NRW in der MEO-Region
Minister Garrelt Duin gratuliert zur erfolgreichen Arbeit
Zehn erfolgreiche Jahre Gründungsberatung und Start-up Unterstützung mit über 9.000 Intensivberatungen liegen hinter den STARTERCENTERN NRW Mülheim, Essen und Oberhausen. Sie begleiten seit 2006 als zertifizierte Qualitätsberatungen in Trägerschaft der Mülheim & Business GmbH Wirtschaftsförderung (in Mülheim), der IHK zu Essen (in Essen) und der Handwerkskammer Düsseldorf (in Oberhausen) Gründer und Startups auf ihrem Weg von der Gründungsidee bis zum unternehmerischen Erfolg. Dieser besondere Geburtstag war am 15. Juni Anlass für eine landesweite Feier mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin im Mülheimer HAUS DER WIRTSCHAFT. Begrüßt von Oberbürgermeister Ulrich Scholten erlebten über 150 Gäste einen beeindruckenden Nachmittag, bei dem nicht nur die erfolgreiche Arbeit der letzten zehn Jahre in den STARTERCENTERN gewürdigt, sondern auch intensiv über eine immer wieder notwendige Neuausrichtung der Gründungsberatung diskutiert wurde.
v.l.: Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Jutta Kruft-Lohrengel, Präsidentin der IHK zu Essen, NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Oberbürgermeister Ulrich Scholten, Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der Mülheim & Business GmbH Wirtschaftsförderung (Foto: Mülheim & Business GmbH)
„Mit rund 67.000 Existenzgründungen im vergangenen Jahr ist Nordrhein-Westfalen bundesweit Spitzenreiter. Mehr als ein Viertel der Gründungen gehen dabei auf das Ruhrgebiet zurück. Hinter diesen beachtlichen Zahlen steckt nicht zuletzt das Engagement der STARTERCENTER NRW. Seit zehn Jahren begleiten die STARTERCENTER in Mülheim, Essen und Oberhausen Gründerinnen und Gründer von der ersten Idee bis zum unternehmerischen Erfolg. Damit sind sie Pioniere der einmaligen Beratungsinfrastruktur in NRW, die weit über das Land hinaus Maßstäbe setzt“, betonte Minister Duin.
Neue Gründerszene braucht andere Ansprache
Mit der Digitalisierung und den geschäftlichen Optionen des Internets einher geht ein revolutionärer Innovationsschub für technische Entwicklungen, neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Und das ist ein mehr als fruchtbarer Boden für erfolgreiche wissensbasierte Unternehmensgründungen, zum Beispiel als Ausgründung aus der Hochschule“, zeigte sich auch Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der Mülheim & Business Wirtschaftsförderung überzeugt. Gemeinsam mit Jutta Kruft-Lohrengel, Präsidentin der IHK zu Essen und Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, diskutierte er unter Moderation von Radio Mülheim Chefredakteur Olaf Sandhöfer-Daniel in einer Talkrunde die Bedeutung der STARTERCENTER NRW für die Gründerszene in der MEO-Region.
Jutta Kruft-Lohrengel bekräftigte die geänderten Anforderungen einer sich neu formierenden Gründerszene. Sie zeigte sich aber überzeugt: "Auch hierauf werden die STARTERCENTER adäquate Antworten finden, ohne Bewährtes aufzugeben. Denn wir wissen aus unseren Untersuchungen, dass gerade wissensbasierte Gründungen auf Dauer erfolgreicher sind und Arbeitsplätze schaffen.“ Für die STARTERCENTER ergäben sich hieraus, so Kruft-Lohrengel, ganz neue Chancen: „Die Hochschulen liefern das Wissen und die STARTERCENTER das betriebswirtschaftliche Know-How sowie die Kontakte in die Wirtschaft.
Gründungbegleitung auch jenseits des Scheinwerferlichts
Diese neuen Entwicklungen und Perspektiven sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass jenseits aller „High-Tech-Gründungen“ weiterhin die intensive Begleitung potenzieller Existenzgründer von der Unternehmensidee bis zu einem wirtschaftlich tragfähigen Konzept im STARTERCENTER einen großen Raum einnimmt. „Das Brot und Butter Geschäft der Gründungsförderung ist und bleibt die Gründung jenseits des Scheinwerferlichts im Mittelstand, im Handwerk und im Dienstleistungsbereich“, ist Präsident Andreas Ehlert von der Handwerkskammer Düsseldorf sicher. Ihm bereitet vor allen Dingen Sorge, dass in den kommenden fünf Jahren allein im Handwerkskammerbezirk Düsseldorf jeder sechste Handwerksbetrieb einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin benötigt. „Wollen wir den Verlust von tausenden Handwerkbetrieben und zehntausend Beschäftigter verhindern, müssen wir alles daran setzen, den Anteil an Unternehmerinnen im Handwerk deutlich zu steigen. Denn Handwerkerinnen bilden die größte Unternehmerinnenreserve“, so Andreas Ehlert.
Jungunternehmer sehr zufrieden mit Beratung durch die STARTERCENTER
Unter anderem aus diesem Grund liegt ein besonderer Fokus der STARTERCENTER in der MEO-Region deshalb auch auf der intensiven Unterstützung von Frauen, die sich mit der Idee zur Gründung eines eigenen Unternehmens beschäftigen oder diesen Schritt bereits gewagt haben. Wie wichtig eine solche besondere Förderung für Frauen sein kann und Netzwerke, darüber berichteten auch zwei erfolgreiche Existenzgründerinnen und ein Unternehmensgründer in Talkrunden aus eigener Erfahrung.
Am Schluss der rund zweistündigen Veranstaltung war für die Gäste eines ganz klar: STARTERCENTER.NRW sind und bleiben die zentrale Anlaufstelle für alle Gründer, eine Qualitätsmarke, auf die Gründer bauen können. Bei allem Stolz auf das Geleistete wurde aber auch deutlich: Die STARTERCENTER könnten noch viel mehr Gründungsinteressierte erreichen, wenn sie bekannter wären. Hier ist allerdings auch das Land NRW gefordert. Daher werden zur Zeit Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium unter anderem über eine Marketingkampagne inklusive Internet-Relaunch im Hinblick auf soziale Netzwerke geführt. „Das Geld für diese Maßnahmen wäre mit Sicherheit gut und nachhaltig angelegt“, appellierte Jürgen Schnitzmeier in seinem Schlusswort an Minister Duin.
Als das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahr 2006 die Landesinitiative "STARTERCENTER NRW" auf den Weg brachte, gehörten die Gründungsberatungen sowohl bei der Mülheim & Business Wirtschaftsförderung wie auch bei der IHK Essen und dem Beratungszentrum der Handwerkskammer in Oberhausen beziehungsweise der HWK Düsseldorf zu den ersten, die zertifiziert wurden. Bereits am 9. Juni 2006 waren die Kooperationsverträge mit dem Land unter Dach und Fach und schon am 13. Juli 2006 eröffnete NRW-Wirtschaftministerin Christa Thoben die drei STARTERCENTER Mülheim, Essen und Oberhausen als erste von mittlerweile 76 in ganz Nordrhein-Westfalen.
Insgesamt 31 Kriterien gilt es zu erfüllen, um das begehrte Zertifikat zu erlangen. Hierzu zählen unter anderem eine breite Palette an Schulungs- und Beratungsangeboten für Gründungsinteressierte, gut geschnürte Info-Pakete inklusive zielführender Checklisten sowie eine qualifizierte individuelle Beratung und Begleitung mit aktuellen Beratungstools durch ein Mitarbeiter-Duo aus Gründungsberater und Gründungslotse.
Stand: 17.06.2016
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