Archiv-Beitrag vom 04.02.201310. Verleihung des Unternehmerinnenbriefes NRW in Mülheim
Mülheimer Existenzgründerinnen Martina Gollnick, Birgit Plank und Cornelia Steinfeld erhalten den Unternehmerinnenbrief NRW
Die Mülheimerinnen Martina Gollnick (45), Birgit Plank (48) und Cornelia Steinfeld (31) sind mit dem Unternehmerinnenbrief NRW (U-Brief) ausgezeichnet worden. „Alle drei Gründerinnen haben ein überzeugendes Unternehmenskonzept für ihre Gründungsidee vorgelegt sowie durch ihr Fachwissen und ihre persönliche Präsentation überzeugt“, sagt Dr. Uta Willim, Existenzgründerberaterin bei der Mülheim & Business GmbH und Mitglied der U-Brief-Jury. Die Auszeichnung fand im Beisein der Jury-Mitglieder des U-Briefs sowie von Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der Mülheim & Business GmbH Wirtschaftsförderung, in der Praxis von Birgit Plank statt.
Preisträgerinnen (mit Blumenstrauß) Martina Gollnick, Birgit Plank und Cornelia Steinfeld strahlten bei der Verleihung des Unternehmerinnenbriefes in der Sportmedizinischen Naturheilpraxis von Birgit Plank in die Kamera.
Sie wurden umringt von: Petra Weyland-Frisch (WFO Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbH, Gabriele Osterfeld (Sparkasse Mülheim an der Ruhr), Jürgen Schnitzmeier (Mülheim & Business GmbH Wirtschaftsförderung), Sarah Eichhorn (Handwerkskammer Düsseldorf), Dr. Uta Willim (Mülheim & Business GmbH Wirtschaftsförderung), Angelika Otto (EWG-Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH), Holger Gerstel (Gerstel GmbH & Co. KG), Eugenia Dottai (Industrie- und Handelskammer zu Essen).
(Quelle/ Autor: Mülheim & Business GmbH)
Martina Gollnick – „manual-art, die lederwerkstatt“
Klein, gemütlich und voller Fundstücke: Martina Gollnick hat sich mit ihrem Ladenlokal „manual-art“ an der Bruchstraße einen Traum erfüllt: Leder, wohin das Auge blickt. Ausge-fallene Produkte wie grellgrüne Springbock-Felltaschen sind dabei, Schweinsleder in Reptilienoptik, klassisch-braune Ledertaschen und -armbänder, Koffer, Rucksäcke, Hundeleinen und -geschirr; alles Unikate und hergestellt mit nachhaltigen Produkten aus deutschen Gerbereien.
Der Weg in die Selbstständigkeit war aus privaten Gründen verschlungen, doch mittlerweile ist die ausgebildete Sattlerin angekommen: Im März 2012 eröffnete die 45-jährige ihren Laden „manual-art“, seit September 2012 ist sie mit der angeschlossenen Sattlerwerkstatt und dem Geschäft in Vollzeit selbstständig. Wohnen und Arbeiten in einem Haus, die Werkstatt auf dem eigenen Gelände: „Einfach wunderschön“, sagt Martina Gollnick, die verheiratet und Mutter eines Sohnes ist. Neben der eigenen Produktion setzt die Mülheimerin auf Reparaturen. Ein Trend, den sie dabei beobachtet hat: Die Wegwerf-Mentalität hat oft ausgedient. Viele Menschen wollen aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Lederwaren reparieren lassen. Manche wollen ihr Lieblingsstück retten, andere die Erinnerungen an die Großeltern bewahren.
Ihre Lederprodukte kauft sie bei ausgewählten Großhändlern und lässt sich dabei von ihrer persönlichen Einschätzung und ihrem Geschmack leiten: „Ich kaufe die Produkte, die ich auch selber benutzen würde.“ Die Mund-zu-Mund-Propaganda in Mülheim und den umliegenden Städten funktioniert. Muss sie allerdings auch, denn auf Laufkundschaft kann Martina Gollnick mit ihrem Lokal auf der Bruchstraße in Eppinghofen nicht bauen. Deswegen hat sie sich im vergangenen Jahr zudem auf mehreren Märkten oder auch in der von der Mülheim & Business GmbH Wirtschaftsförderung unterstützten temporären Ladengemeinschaft „wertsachen. Made in Mülheim“ präsentiert.
"U-Brief schönes Qualitätssiegel
Der U-Brief ist für sie „ein schönes Qualitätssiegel“. Die Jury lobte ihre Authentizität und ihren starken Willen sowie das Gespür für schöne und individuelle Stücke, sprach aber auch Defizite an: „Die unternehmerische Denke ist sicherlich noch ausbaufähig“, sagt auch Martina Gollnick selbst. Und so will sie 2013 ihr Marketingkonzept verfeinern und ausbauen, Workshops anbieten, einige Märkte besuchen, die Ladenöffnungszeiten verlängern und damit sich und ihre Produkte als Marke in der Region positionieren.
Ein Alleinstellungsmerkmal hat sie ohnehin: Sie ist Mülheims einzige Sattlerin. Martina Gollnick ist mit sich im Reinen: „Ich würde es wieder so machen. Ich liebe meine Tätigkeit und bin von Herzen gerne Sattlerin. Denn Leder ist für mich das schönste und sinnlichste Material: Es riecht lecker, fühlt sich toll an und sieht auch noch gut aus.“
Website: www.manual-art.de
Birgit Plank – Body in Motion
Den Körper in Bewegung bringen: Dies ist seit 2012 auch in der Sportmedizinischen Natur-heilpraxis „Body in Motion“ bei Existenzgründerin Birgit Plank an der Hansastraße 48 möglich. Auf rund 200 Quadratmetern stehen dort Behandlungsräume, Sprechzimmer und ein Fitnessstudio zur Verfügung. Die gelernte Arzthelferin ist seit rund 30 Jahren im Gesundheitswesen tätig und hat eine Ausbildung zur Sportheilpraktikerin absolviert: „Mein Ziel war es immer, Medizin und Sport zu verbinden", betont die 48-jährige.
Birgit Plank hat sich auf drei Teilbereiche fokussiert: Trainings- und Leistungsoptimierung, Schmerzsymptomatik und Bewegungsoptimierung sowie Ernährungs- und Lifestyleoptimierung. So gelingt es, bei Sportlern den aktuellen Leistungsstand herauszufinden, Fehlbelastungen zu entdecken und dagegen Therapiemaßnahmen zu entwickeln sowie Menschen zu helfen, die dauerhaft gegen ihr Übergewicht angehen wollen. „Ich weiß, dass die Zeit bei vielen Berufstätigen sehr knapp ist“, sagt Birgit Plank. „Ich will ihnen helfen, diese knappe Zeit bestmöglich für ihren Trainingserfolg zu nutzen.“
Um sich weitere Tätigkeitsfelder zu erschließen und den Bekanntheitsgrad zu steigern, hat Birgit Plank auch den Kontakt und die Zusammenarbeit mit dem Kanu-Rennsportverein „Bertasee Duisburg“ gesucht. Derzeit baut sie eine Trainingsgruppe auf, die sie im Para-Kanu auf ein nationales Qualifizierungsrennen vorbereitet, das über die Aufnahme in den Bundeskader für die Olympischen Spiele der Paralympics 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) entscheidet. Das Krafttraining findet in den Räumen von Birgit Plank statt, das Bootstraining in Duisburg. Kein ganz neues Feld, denn die sportmedizinische Betreuung von Paddlern gehörte von Anfang an zum Angebot von Birgit Plank, die selbst auf eine erfolgreiche Zeit als Drachenbootfahrerin zurückblicken kann.
"Die Auszeichung mit dem U-Brief bringt Anerkennung"
Auch der U-Brief kam ihr gerade recht, um weiter an ihrem Bekanntheitsgrad und an ihrer Reputation zu arbeiten: „Die Auszeichnung mit dem U-Brief bringt Anerkennung. Es ist etwas, was ich stolz vorzeigen kann“, sagt die Existenzgründerin. „Positive Mund-zu-Mund-Propaganda ist unglaublich wichtig, um bekannter zu werden. Das wird durch den U-Brief sehr gut flankiert.“
Dr. Uta Willim: „Birgit Plank konnte die Jury vor allem durch ihre Kompetenz und ihr persönliches Auftreten überzeugen – die beste Voraussetzung für eine funktionierende Mund-zu–Mund-Propaganda.“
Website: www.body-in-motion.org
Cornelia Steinfeld: „Steinfeld: Visuelle Kommunikation“
Cornelia Steinfeld stand 2012 vor der klassischen Fragen: Familie oder Beruf? Oft führt die Beantwortung dieser Frage zu einer langen beruflichen Auszeit, zu einem Karriereknick. Nicht so bei Cornelia Steinfeld. Die junge Mutter fand den für sie persönlich optimalen Weg, um beides miteinander zu verbinden: mit dem eigenen Grafikbüro „Steinfeld: Visuelle Kommunikation“, eröffnet im September 2012.
Nach dem Abschluss in „Visueller Kommunikation“ an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main war die Diplom-Designerin drei Jahre als Inhouse Grafikerin für das Bistum Limburg tätig. Nachdem sie 2010 schwanger wurde, folgte anschließend der Umzug nach Mülheim zu ihrem Ehemann. Die 31-jährige begann, sich sorgfältig auf die Existenzgründung vorzubereiten. Sie schrieb ihren Businessplan, suchte das Gespräch mit Gründungsberaterin Dr. Uta Willim und ging schon vor der Gründung auf potenzielle Kunden zu und vereinbarte Akquise-Gespräche.
Im nächsten Schritt will sich Cornelia Steinfeld nun einen Kundenstamm in Mülheim aufbauen, vor Ort bekannter werden und Netzwerke aufbauen. Denn aufgrund ihrer vorherigen Tätigkeit im Bistum Limburg sitzen zahlreiche Kunden in Hessen. Doch das Augenmerk wird sie auch in Mülheim insbesondere auf Kunden aus dem kirchlichen und kulturellen Umfeld legen und diese Nische besetzen: „Dort kenne ich mich aus und kann genau beurteilen, was die Kunden wünschen.“ Dr. Uta Willim ergänzt: „Es ist sicherlich ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor, dass Cornelia Steinfeld die Sprache der Kunden spricht. Dadurch hat sie uns als Jury-Mitglieder mitunter überzeugt.“
"Der U-Brief ist auch eine Bestätigung der fachlichen Eignung für die Selbstständigkeit"
Auszeichnungen sind für Cornelia Steinfeld keine ganz neue Erfahrung: Ihre Arbeiten wurden während des Studiums mit zahlreichen anerkannten Designpreisen ausgezeichnet (unter anderem IF-Award, Red Dot Award): „Der U-Brief ist jetzt noch einmal eine Bestätigung, dass ich nicht nur im kreativen Bereich gut aufgestellt bin, sondern auch die fachliche Eignung für die Selbstständigkeit habe. Für potenzielle neue Kunden ist es ein Hinweis, dass ich professionell und seriös arbeite.“
Website: www.steinfeld-vk.de
Hintergrund U-Brief
In der Region Mülheim, Essen und Oberhausen (MEO) wurde der U-Brief – eine Initiative des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter NRW – nun mit der Auszeichnung der drei Mülheimerinnen bereits in der zehnten Runde an erfolgreiche Existenzgründerinnen vergeben. Damit gibt es nun 25 U-Brief-Preisträgerinnen in der MEO-Region. Der Unternehmerinnenbrief bescheinigt den Vorhaben von Gründerinnen und Unternehmerinnen Aussichten auf Erfolg. Die Auszeichnung richtet sich insbesondere an Gründerinnen, die mit einem konkreten Vorhaben in die Selbstständigkeit starten wollen und an Unter-nehmerinnen, die mit ihrem Betrieb wachsen möchten.
Seit 2007 wird der U-Brief für die MEO-Region über die Mülheim & Business GmbH koordiniert. Die U-Brief-Gewinnerinnen erhalten mit der Auszeichnung auch eine einjährige Patenschaft durch einen erfahrenen Unternehmer, welcher durch Mülheim & Business mitunter unter Hinzuziehung der Jury-Mitglieder vermittelt wird. Außerdem wird den Preisträgerinnen ein NRW-weites Netzwerk von U-Briefpreisträgerinnen eröffnet, das sie neben dem Erfahrungsaustausch auch für die Anbahnung von Geschäftskontakten und Kooperationen sinnvoll nutzen können.
In der Jury sind neben der Wirtschaftsförderung Mülheim Vertreter der umliegenden Wirtschaftsförderungen (EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, WFO Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbH, Industrie- und Handelskammer Essen, Handwerkskammer Düsseldorf, Sparkasse Mülheim an der Ruhr sowie Holger Gerstel (GerstelGmbH & Co.KG, Mülheim) und Markus Lacum (move elevator GmbH, Oberhausen) als Unternehmensvertreter.
Website: www.unternehmerinnenbrief.de
Kontakt
Stand: 04.02.2013
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