Archiv-Beitrag vom 15.10.2013OB spricht für die Städte bei europäischem Migrations-Kongress
Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld gab den Kommunen als Vertreterin des Deutschen Städtetages und Mitglied im Ausschuss der Regionen (AdR) beim 7. Brussels International Forum „eine Stimme“ in Brüssel.
(Fotos: Ausschuss der Regionen)
Die Konferenz findet jährlich und in diesem Jahr unter dem Titel „Migration: Global challenges, European responses?“ statt. Veranstalter sind das ifo-Institut in München und der Ausschuss der Regionen. In Ihrem Impulsreferat machte Dagmar Mühlenfeld deutlich, dass die menschliche Tragödie vor Lampedusa stellvertretend sei für das Flüchtlingselend vor den Toren Europas. Das aktuelle Drama dürfe nicht ohne Konsequenzen bleiben. „Der EU-Gipfel Ende Oktober muss mutige Schritte einschlagen zu solch´einer gemeinsamen humanen und gerechten Asyl- und Flüchtlingspolitik“, so Mülheims Oberbürgermeisterin.
Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (1.v.l.) beim "7. Brussels International Forum".
Es könne nicht sein, so Mühlenfeld, „dass wir Europa als Wohlstandsfestung verteidigen und Menschen an unseren Ferienküsten elend ums Leben kommen.“ Dies gefährde das Wertefundament, auf dem Europa nach dem Krieg gegründet wurde: „Menschlichkeit, Freiheit, Freizügigkeit und Solidarität“.
Neben den Menschen, die aus wirtschaftlichen und politischen Gründen ihr Land verlassen, gebe es die Fachkräftezuwanderung, die angesichts des demographischen Wandels nur wünschenswert sei.
Aus allen Wanderungsbewegungen aber resultierten vielfältige Integrationsaufgaben, die alle Bereiche der Gesellschaft betreffen.
Daher sei ein regelmäßiger Austausch auf europäischer Ebene über Herausforderungen und Lösungsansätze notwendig. „Insbesondere die zukünftige Ausrichtung der Wirtschaftspolitik und der Erfolg der Integrationsprozesse in Europa werden wesentlich darüber entscheiden, ob es uns gelingt, die Europäische Union als eine prosperierende Region fortführen zu können.“ Durch eine Bündelung unter dem Dach der Europäischen Union komme der Stimme Europas ein bedeutendes Gewicht in der Welt zu, so Dagmar Mühlenfeld.
Dagmar Mühlenfeld: „Integration ist eine unabweisbare Pflichtaufgabe“!
Sie machte deutlich, dass Integration vor Ort in den Städten stattfinde, und dass es sie nicht zum Nulltarif gebe. Mangelnde Integration führe sowohl zu individuellen wie gesamtgesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen und unterstütze fremdenfeindliches Gedankengut. „Integration ist somit eine unabweisbare Pflichtaufgabe“. Die Kommunen dürften hiermit nicht allein gelassen werden. Neben Lebensunterhalt und Wohnraum bedürfe es sprachlicher und sonstiger Bildung. Es brauche Sozialarbeiter, Quartiersmanagent und vieles mehr. Bund und Länder, aber auch die europäische Ebene seien aufgerufen, diese Aufwände mitzutragen. „Nur dann kann Integration gelingen“.
Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld wurde als AdR-Mitglied bei der Konferenz zum Thema Migration am 15. Oktober in Brüssel interviewt. Hier finden Sie das Interview zum Nachlesen.
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Stand: 25.10.2013
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