Archiv-Beitrag vom 29.09.2017Ab 2020 abgasfreie Busse in Essen und Mülheim

Logo der Ruhrbahn GmbH Essen - Mülheim an der RuhrMachbarkeitsstudie empfiehlt Ruhrbahn Testbetrieb

Ist eine Elektrifizierung der Buslinien im Bedienungsgebiet der Ruhrbahn betrieblich und technisch möglich sowie wirtschaftlich sinnvoll? Antworten auf diese Fragen liefert jetzt eine im Januar 2017 durch die Ruhrbahn in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie.

Als relevante Elektrobuskonzepte wurden von ebusplan Batterie- und Brennstoffzellenbusse identifiziert und im Rahmen der Studie betrachtet. Mit Blick auf die Umweltauswirkungen unterscheiden sich beide Konzepte bei Bezug von Ökostrom kaum. „Durch die Umstellung auf Elektrobusse können gegenüber der Dieselreferenz mit Abgasnorm Euro VI nicht unerhebliche Mengen an globalen und lokalen Emissionen eingespart werden. Bei einer vollständigen Umstellung auf Elektrobusse können jährlich mindestens 25.500 Tonnen CO², 9,5 Tonnen NOx und 200 Kilogramm Feinstaub eingespart werden“, erklärt Matthias Rogge, Geschäftsführer ebusplan. Der entscheidende Unterschied liegt in der Wirtschaftlichkeit beider Konzepte: betrachtet man die Lebenszykluskosten, so ist der Brennstoffzellenbus die mit Abstand kostenintensivste Lösung. Die Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs betragen das 1,8 bis 2,4-fache im Vergleich zu Dieselbussen. Batteriebusse mit Gelegenheitsladung sind für die regulären Linien dagegen in der Regel die kosteneffizienteste Lösung. „Die Investitionskosten für Ladeinfrastruktur fallen im Vergleich zu den Beschaffungskosten für Fahrzeug und Energiespeichersystem sowie den Betriebskosten nur gering ins Gewicht“, erklärt Rogge den Unterschied.

Im Rahmen der Studie wurde auch ein Umstellungskonzept durch ebusplan erarbeitet. Dieses empfiehlt eine schrittweise Einführung von Elektrofahrzeugen in die Flotte der Ruhrbahn. „Mit den notwendigen Vorlaufzeiten für die Beschlussfassung, die Finanzierung, die Beschaffung und Lieferung der ersten Fahrzeuge erscheint eine frühestmögliche Umstellung ab 2020 realistisch“, beschreibt Rogge den zeitlichen Horizont.

Pilotprojekt ab 2020

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden dem Aufsichtsrat der Ruhrbahn Anfang September vorgestellt. Im Rahmen eines Pilotprojektes soll nun der Einsatz von Batteriebussen mit Depotladung auf zunächst je einer Linie in Essen und Mülheim vorbereitet werden. In einem nächsten Schritt soll die Studie daher weiter ausgearbeitet werden. „Die Investitionskosten für die benötigten neun Elektrobusse sind im Vergleich zum Dieselbus um 2,4 Millionen Euro höher. Eine vollständige Finanzierung aus Eigenmitteln ist nicht möglich, daher werden wir alle Förderprogramme und Fördermöglichkeiten prüfen. Des Weiteren müssen wir die notwendigen Umrüstungen unserer Werkstätten und Betriebshöfe überprüfen und finanziell bewerten. Insofern werte ich die Absicht der Bundesregierung, die Minderung der Abgase bei kommunalen Nahverkehrsflotten mit bis zu einer Milliarde Euro zu unterstützen, als absolut positiv und hilfreich“, beschreibt Uwe Bonan, Geschäftsführer der Ruhrbahn (Ressort Finanzen, Einkauf und Betrieb), die anstehenden Aufgaben. In 2018 sollen die Ergebnisse der Spezifizierungen und Prüfungen dem Aufsichtsrat der Ruhrbahn zur Beratung und Entscheidung vorgelegt werden.

Busflotte bereits heute abgasarm

Die Busse der Ruhrbahn GmbH - BusflotteMit dem Kauf von 86 Dieselbussen mit Euro VI-Standard verfügt die Ruhrbahn vom operativen Start der Gesellschaft an über die abgasärmste Busflotte im Revier. „Als regionales Mobilitätsunternehmen stehen wir mit unserem Handeln auch in  der Verantwortung, einen Beitrag zum Klimaschutz unserer Städte zu leisten. Bereits heute sind wir mit unserer Fahrzeugflotte sehr gut aufgestellt“, so Michael Feller, Geschäftsführer Ruhrbahn (Ressort Personal, Markt und Technik). „Im Sinne unserer Zero-Emission-Strategie möchten wir jedoch noch einen entscheidenden Schritt weiter gehen. Unser Ziel ist es, mittel- bis langfristig vom jetzigen Dieselbussystem auf noch umwelt- und klimafreundlichere Antriebstechnologien umzusteigen“, so Feller weiter. Die hierzu bei der Firma ebusplan GmbH beauftragte Studie Zero Emission liefert hierzu die notwendige erste betriebliche, technische und wirtschaftliche Bewertung einer Elektrifizierung der Buslinien im Bedienungsgebiet der Ruhrbahn.

Weitere Informationen unter https://www.ruhrbahn.de/


Stand: 29.09.2017

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