Archiv-Beitrag vom 29.07.2016Auf dem Dudel

Archiv-Beitrag vom 29.07.2016Auf dem Dudel

Stadtdirektor Dr. Steinfort: Sorgen ernst nehmen

Probleme sind „innenstadtimmanent“

„Die Probleme sind innenstadtimmanent, also im Grunde typische Nutzungskonflikte, die immer dann auftreten, wenn Ruhe- und Sicherheitsbedürfnis vor allem auf Lärm trifft, der von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen gemacht wird, die sich gerne in attraktiven Lagen aufhalten. Wir versuchen aber dennoch zu helfen“. So fasste Stadtdirektor und Ordnungsdezernent Dr. Frank Steinfort die Erkenntnisse zusammen, die er mit seinen Fachleuten aus der Stadtverwaltung sowie der Polizei bei einem „Vor-Ort-Termin“ mit Anwohnern aus dem Bereich „Auf dem Dudel“ gewonnen hatte.

Stadtdirektor Dr. Frank Steinfort informiert sich über die Problematik der Randgebiete der Ruhrpromenade - Ortsbesichtigung mit Anwohnern, Vertretern der Fachämter und der Polizei. Auf dem Dudel. 28.07.2016 Foto: Walter Schernstein

Foto: Walter Schernstein

Ein Anwohner hatte sich an die Stadtverwaltung gewandt und kritisiert, dass man sich zwar um den Bereich der neuen Ruhrpromenade, nicht aber genug um den rund 500 Meter südlich gelegenen Teil der Ruhrpromenade und der Grünanlage mit Kinderspielplatz kümmere. So würden Jugendliche bis tief in die Nacht den Kinderspielplatz nutzen und dabei so laut sein, dass man nicht schlafen könne. Die Straße "Auf dem Dudel" werde häufig zugeparkt, so dass Anwohner kaum aus ihren Garagen kämen. Insgesamt habe der Parkdruck erheblich zugenommen, seit Anwohnerparken in der Altstadt eingeführt worden sei. Kritisiert wurde zum Beispiel auch die mehrtägige musikalische Begleitung der Gourmetmeile, die in den letzten Tagen in den Ruhrauen veranstaltet wurde. Häufige Feuerwerke, ein „Partyboot“ und zu schnelle Radfahrer waren weitere Themen.

„Ja, dort wo Leben herrscht kann es auch schon einmal zu Mehrbelastungen kommen“, räumte Stadtdirektor Steinfort ein, aber ein Brennpunkt sei der Bereich nahe der Schleuseninsel keinesfalls. In den vergangenen zwei Monaten gab es für die Polizei an dieser Stelle lediglich drei Einsätze, zwei davon wegen übermäßigem Lärm. „Das war es dann aber auch schon“, so Michael Heitkötter von der Polizei. „Randale oder Schlägereien stellen wir an diesem Ort nicht fest“, ergänzt Erich Oesterwind vom Zentralen Außendienst des Ordnungsamtes: „Und wir kontrollieren auch in den späteren Abendstunden“.

Es gebe in den Ruhranlagen eine Gruppe von Menschen, die sich dort träfen, „aber die sind in der Regel ansprechbar und friedlich“. Auch verkehrstechnisch ist das Viertel „unauffällig“ so das Ordnungs- und das Tiefbauamt. Oesterwind: „Die Rettungswege für die Feuerwehr sind, soweit aus den Kontrollen des ruhenden Verkehrs bekannt, stets frei; andernfalls müsste abgeschleppt werden; Parkverstöße werden mit Augenmaß geahndet“. Der Spielplatz „Auf dem Dudel“ sei in einem guten Zustand, ergänzt Nina Leffmann vom Grünflächenmanagement der Stadt. „Auffälliger Vandalismus ist an dieser Stelle nicht vorhanden“.

"Stadtdelegation" nahm einige Prüfaufträge mit ins Rathaus

Gleichwohl nahm die „Stadtdelegation“ einige Prüfaufträge mit ins Rathaus: So soll überlegt werden, ob das Aufstellen von Pollern das Falschparken auf der Straße Auf dem Dudel verhindern kann, um so das Ausparken aus den gegenüberliegenden Garagen einfacher zu machen. Halteverbotsflächen auf der Straße könnten neu markiert werden, weil die alten Markierungen nicht mehr gut zu sehen sind. An den Eingängen zu dem Spielplatz könnten Ver- und Gebotsschilder ausgestellt werden, um auf die gesetzlichen Nutzungsbeschränkungen noch einmal ausdrücklich aufmerksam zu machen und die ebenfalls anwesenden Betreiber des Partyschiffes „Ruhrperle“ wollen die Lärmbelastungen nach 22 Uhr minimieren.

„Insgesamt waren die Anwohner mit den Gesprächsergebnissen wohl nur halb zufrieden“, so Steinfort. Vielleicht wird man sich noch an die Bezirksvertretung 1 wenden, um ein Umsetzen einiger Bänke auf dem Spielplatz zu beantragen, die derzeit bevorzugt von Jugendlichen zum Aufenthalt genutzt werden. An den Überlegungen einiger Anwohner, einen privaten Wachdienst einzurichten, wird sich die Verwaltung nicht beteiligen.

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Stand: 29.07.2016

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