Archiv-Beitrag vom 02.07.2014Auf der Suche nach neuen Reaktionen
Bill Morandi wird Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung
Die Homogene Katalyse des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung bekommt wieder Zuwachs: Dr. Bill Morandi wird unabhängiger Max-Planck-Forschungsgruppenleiter in der Abteilung. Morandi, der bis vor kurzem noch als Postdoktorand beim Nobelpreisträger Robert Grubbs am California Institute of Technology gearbeitet hat, wird sich in Mülheim vor allem mit innovativen synthetischen Methoden beschäftigen, um neue Anwendungen der molekularen Chemie zu entwickeln.
„Wir werden uns in meinem Labor vor allem damit beschäftigen, neue chemische Reaktionen zu designen und zu untersuchen“, erklärt Morandi. „Wir stellen molekulare Werkzeuge her, die man für eine ganze Reihe von chemischen Prozessen brauchen kann.“ Ein besonderes Augenmerk soll nachhaltigen Reaktionen gelten, die behilflich sein können, wertvolle Stoffe schnell herzustellen.
Die Kreation von völlig unbekannten Molekülen
„Aber auch die Kreation von neuen, bislang völlig unbekannten Molekülen schwebt uns vor“, sagt Morandi, für den wissenschaftliches Arbeiten eine Herzensangelegenheit ist. Chemie, so ist er sich sicher, ist einer der spannendsten Bereiche der Wissenschaft. „Chemie findet in vielen Bereichen Anwendung, zum Beispiel in der Medizin oder bei Werkstoffen. Alles, was uns umgibt, ist Chemie!“
„Nach Mülheim bin ich gekommen, weil das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung eine der weltweit führenden Institutionen auf meinem Gebiet ist: der Katalyse“, erklärt der 31-Jährige, der mit seiner Familie nach Mülheim zieht. Die Aussicht, mit den Mülheimer Kollegen zusammenzuarbeiten und die gute Ausstattung als Max-Planck-Forschungsgruppenleiter seien weitere Gründe für den Umzug nach Mülheim gewesen.
Zur Abteilung Homogene Katalyse:
Umweltfreundliche, unkomplizierte und kostengünstige Methoden zur chemischen Synthese sind aus vielen Gründen wünschenswert. Die Abteilung Homogene Katalyse am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung konzentriert sich auf die Untersuchung neuer Methoden vor allem im Bereich der Organokatalyse. Dabei bildet die Entwicklung von metallfreien, hochselektiven Katalysatoren für chirale Moleküle den Schwerpunkt der Arbeit.
Chirale Moleküle kommen in zwei verschiedenen Formen vor. Sie verhalten sich, wie die linke und die rechte Hand, spiegelbildlich zueinander, können jedoch völlig unterschiedliche Wirkungen haben. Mit neuen Katalysatoren lässt sich trennscharf eine der beiden Formen herstellen – zuvor hatte man die gewünschten Moleküle aufwendig von den ungewünschten abtrennen müssen. Direktor der Abteilung ist der aktuelle Geschäftsführer des Instituts, Prof. Dr. Benjamin List.
Stand: 02.07.2014
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