Archiv-Beitrag vom 23.06.2015"Aufgalopp" zur letzten Sanierungsrunde am Wasserkraftwerk Raffelberg
Am 15. Juni hat ein weiterer Sanierungsabschnitt am Wasserkraftwerk Raffelberg begonnen: Im Einlaufbereich des Kraftwerkes werden die "Schützentore" erstmalig saniert. Schritt für Schritt, beziehungsweise Maschine für Maschine, werden diese Arbeiten die Betriebe der Stadt für die nächsten drei bis vier Jahre begleiten.
Die zu sanierenden Bauteilen aus den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden mit schwerem Gerät aus den Führungsschienen geborgen.
Fotos: Walter Schernstein
Vorlaufend - im Jahr 2014 - wurden dafür die sogenannten Dammbalken ertüchtigt. Diese sorgen dafür, dass der Ruhrwasserzufluss zum Kraftwerk sicher gestoppt wird. Nur so ist ein Arbeiten in diesem Bereich möglich. Diese Dammbalken wurden nun in die dafür baulich unter Wasser vorgesehenen Führungen gesetzt. Diese Aktion wurde von einem Team aus Industrietauchern begleitet. Spektakulär - nur mit sichtbaren Luftblasen an der Oberfläche - ließen die Taucher diese sieben Riesenbauteile (ca. 2500 kg/Stück) im zulaufenden Wasserstrom versinken.
Knapp fünf Stunden wurden damit verbracht, die Balken so zu positionieren, dass der Zulauf zur Maschine 1 und ihren Turbinenschaufeln nahezu zum Erliegen kam. Damit ist es möglich, die sonst zur Sicherung des Kraftwerkes notwendigen "Tore" herauszuziehen. Anschließend hat der Ausbau des Tores eine gesamte Woche in Anspruch genommen. Das Tor, die tragende Traverse und die zum Antrieb notwendigen Hydrauliken, sowie alle Apparate (Gesamtgewicht ca. 5000 kg) wurden anschließend verladen und zur Spezialaufbereitung gebracht.
Zeitgleich mit der Überarbeitung des Tores wird eine Turbineninspektion durchgeführt und der Beton des Unterwasserbauwerkes instandgesetzt.
Alle Arbeiten sollen in der Niedrigwasserzeit bis September erledigt sein, um anschließend 2016 den nächsten Schritt (für Maschine 2) anzugehen.
Für das Sanierungspaket sind im Wirtschaftsplan der Betriebe der Stadt je Jahr und Maschine 250.000 Euro vorgesehen, zuzüglich 50.000 Euro für die zeitgleich am Oberwassergebäude notwendig werdenden Maßnahmen.
Betriebsleiter Joachim Exner erklärt: „Die in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen haben gezeigt, dass es entscheidend für den Erfolg der Sanierung ist, die richtigen Partner zu finden. Nach zweijährigem Vorlauf mit intensiven Vor-Ort-Untersuchungen durch fachlich qualifizierte Unternehmen ist es uns gelungen, einen hochspezialisierten Stahlwasserbauer und Hydrauliker zu finden.“
Stadtkämmerer Uwe Bonan, zuständiger Dezernent für die Betriebe der Stadt, ergänzt: „Da unser stadteigenes Wasserkraftwerk ein einmaliges Industriedenkmal ist, dass voll produziert, gehen alle Beteiligten gerne, aber auch mit einer großen Portion Verantwortung ans Werk. Schließlich produziert der Maschinensatz aus dem Jahr 1922 für zirka 1,5 Mio. Euro Strom im Jahr, so dass hier nicht nur um den Erhalt der Anlage aus 'romantischen Gründen' geht, sondern deren Funktionieren einen Beitrag zur Finanzierung der städtischen Betriebe leistet.“
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Stand: 23.06.2015
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