Archiv-Beitrag vom 09.10.2012Besuch von Arbeitsminister Guntram Schneider
Landesarbeitsminister besucht Referenzkommune Mülheim an der Ruhr
Nordrhein-Westfalen wird als erstes Flächenland ab dem Schuljahr 2012/13 einen landesweiten und systematischen Übergang von der Schule in die Ausbildung einführen. Die praktische Umsetzung wurde zunächst in sieben Referenzkommunen (Bielefeld, Dortmund, Mülheim, der Städteregion Aachen, den Kreisen Borken, Siegen-Wittgenstein sowie dem Rheinisch-Bergischen Kreis) begonnen. Ziel ist es, eine deutliche qualitative Verbesserung des Übergangssystems zu erreichen.
„Wir wollen die jungen Leute frühzeitig bei der Berufsorientierung unterstützen, damit sie nach dem Ende ihrer Schulzeit keine Zeit in Warteschleifen verlieren und ihre Chance auf den Start in die Berufswelt besser und schneller nutzen können“, sagte NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider bei seinem Besuch in der Referenzkommune.
In Mülheim unterstützt die bestehende kommunale Koordinierung, die bereits seit 2007 entwickelt und umgesetzt wird, das Vorhaben des Landes und der Partner im Ausbildungskonsens:
- Die Kommunale Koordinierung sorgt durch das Engagement von U25-Haus und Bildungsbüro seit 2007 für eine systematische Informationslage, Vernetzung und Schulung der Fachkräfte im Übergang Schule-Beruf.
- Ergänzt wird die Koordinierung seit 2007/2008 durch gezielt eingesetzte Bundesprojekte unter dem Dach des U25-Hauses, z.B. zur Finanzierung der U25-Übergangsbegleitung für Schulabgänger und des jährlichen U25-Übergangsreports.
- Die enge Kooperation mit den weiterbildenden und berufsbildenden Schulen hat die Berufsorientierung vor Ort gestärkt und die Übergangsquoten in betriebliche Ausbildung erheblich gesteigert (siehe U25-Übergangsreport).
Kernpunkte des Gesamtkonzeptes zur Umsetzung des „Neues Übergangssystems“ sind nun die Handlungsfelder:
- Standardisierung der Berufs- und Studienorientierung als Bestandteil der individuellen Förderung an allen weiterführenden Schulen in NRW
- Transparenz, Neuausrichtung und Verschlankung der Maßnahmen im Übergangssystem
- Steigerung der Attraktivität der dualen Ausbildung
- Kommunale Koordinierung der Angebote und Kooperationspartner im Übergang Schule-Beruf vor Ort mit dem Ziel einer Versorgung aller Jugendlichen mit Ausbildungsmöglichkeiten oder sinnvollen Übergangsmaßnahmen.
(Fotos: Walter Schernstein)
Das Umsetzungskonzept zu Einführung eines „Neuen Übergangssystems“ in Nordrhein-Westfalen setzt also optimal die Mülheimer Strategie „Niemand soll verloren gehen“ fort und bietet den Kommunen vor Ort erstmals durch abgestimmte Prozesse mit dem Schulministerium und dem Jugendministerium den Rückenwind echter Reformbestrebungen. Die Stadt Mülheim begrüßt als Referenzkommune die Unterstützung der Kommunalen Koordinierung durch das Land und geht die neuen Aufgaben zügig und mit Engagement an.
Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld ist von der guten Arbeit ihrer MitarbeiterInnen in der Sozialagentur und im U25-Haus, die auch von NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider gelobt wurde, sehr angetan. "Ich freue mich, dass hier so herausragende Arbeit geleistet wird," so die Verwaltungschefin.
Statements der Kooperationspartner
Dr. Gerald Püchel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Essen betont, "dass der vom Land in Zusammenarbeit mit den Kammern und Verbänden eingeschlagene Weg eines kommunalen Übergangsmanagement hervorragend geeignet ist, möglichst jeden jungen Menschen in Ausbildung zu bringen. Die IHK wird dazu aktiv ihren Beitrag leisten."
Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim formuliert ihre Erwartungen so: "Die Agentur für Arbeit Oberhausen respektiert und akzeptiert die kommunale Koordinatoren- und Moderatorenfunktion. Wir erwarten inhaltliche und strukturelle Impulse auf Basis der Interessensneutralität kommunaler Daseinsfürsorge. Wir stellen uns zudem der Verantwortung, die sich nicht zuletzt aus unserem gesetzlichen Auftrag ergibt, bieten und erwarten eine Entwicklungspartnerschaft in Augenhöhe."
Beitrag der Bundesagentur für Arbeit: "Als überregionale und neutrale Institution stellt die Bundesagentur für Arbeit professionelle und erprobte Verfahrensweisen und Finanzmittel in den Regionen zur Verfügung, ohne regionale Besonderheiten zu vernachlässigen. Dabei ist uns unsere Doppelrolle durchaus bewusst. Auf der einen Seite stehen die fachlichen Aufgaben unserer MitarbeiterInnen bei der Orientierung, Beratung und Vermittlung, auf der anderen Seite sind wir auch Fördergeber," erklärt Christiane Fern.
Wolfgang Streuff, Schulrat Duisburg/Mülheim ist von dem neuen Übergangssystem ebenfalls überzeugt: „Bezirksregierung und Schulaufsicht begrüßen das neue Übergangssystem und werden es gern vor Ort unterstützend begleiten. Individuelle Förderung als wesentliche Aufgabe der Schulen findet in der so wichtigen Lebensphase des Übergangs von Schule in den Beruf bzw. ins Studium eine konsequente Fortführung und Umsetzung. Bei dieser nicht ganz leichten Aufgabe wird die Einbindung aller Schulen der Sekundarstufe I in diesen Prozess eine besondere Aufgabe sein.“
Kontakt
Stand: 09.10.2012
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