Archiv-Beitrag vom 21.10.2015Dagmar Mühlenfeld offiziell aus ihrem Amt als Oberbürgermeisterin verabschiedet
„Standing Ovations“ für die scheidende Stadtchefin
Zwölf Jahre lang war sie Oberbürgermeisterin der Stadt: Jetzt wurde Dagmar Mühlenfeld im Kreise von rund 300 Festgästen mit „Standing Ovations“ in der Stadthalle verabschiedet.
Fotos: Walter Schernstein
Genau 4.577 Tage war Mühlenfeld Oberbürgermeisterin Mülheims. Das Amt habe sie „demütiger, glücklicher und auch dankbarer gemacht“, sagte Dagmar Mühlenfeld in ihrer Abschiedsrede am 20. Oktober, ihren letzten offiziellen Arbeitstag.
Sie erzählte von den vielen Begegnungen mit Bürgern, irgendwo sei immer ein Mülheimer mit dem Bedürfnis nach Nähe gewesen. Anfangs, gestand sie, habe es sie überrascht, welche Erwartungen Menschen an ein Stadtoberhaupt haben. „Die Sehnsucht nach einem, der möglichst alles regeln kann, ist groß.“ Viele Begegnungen mit den Menschen hätten ihren Blick erweitert. Die Verantwortung, die das Amt mit sich bringt, habe sie stellenweise aber auch als Last erfahren, als eine Last, die nicht teilbar sei. Sie dankte ihrer Familie für all die Unterstützung. Für sie will sie sich künftig mehr Zeit nehmen.
Im Kreise ihrer Familie nach der Eintragung ins Goldene Buch der Stadt.
Wegbegleiter aus ganz unterschiedlichen Bereichen zeichneten bei der Abschiedsfeier das Bild einer starken Frau, die auch bei Schwierigkeiten nie abgetaucht sei, so WAZ-Redakteur Frank Meßing, das Bild einer Frau, deren Begabung es sei, Menschen mitzunehmen, wie Bernd Troost, ihr Nachfolger als Schulleiter der Luisenschule, betonte, oder die schlicht eine gute Botschafterin für die Stadt und das Theater gewesen sei, wie Theaterleiter Roberto Ciulli erklärte.
Podium mit (v.l.n.r.) Moderator Volker Wiebels, WAZ-Redakteur Frank Meßing, Ex-CBE-Chefin Andrea Hankeln, Luisenschulleiter a. D. Bernd Troost, Heinz Lison, Sprecher der regionalen Wirtschaft, Theaterleiter Roberto Ciulli, MWB-Vorstand Frank Esser und SPD-Fraktionschef Dieter Wiechering.
Mehr als Dagmar Mühlenfeld, davon war Dieter Wiechering, SPD-Fraktionschef, überzeugt, könne ein Stadtoberhaupt in zwölf Jahren nicht leisten. Er hatte es nachgehalten und 245 Projekte aufgelistet, die in der Amtszeit der Oberbürgermeisterin auf den Weg gebracht worden seien – von Ruhrbania bis zum Spielplatzkonzept war nahezu alles dabei. „Sie hat der Stadt insgesamt gut getan“, meinte Dieter Wiechering. Den wahren Wert ihrer Amtszeit für die Stadt, so der Sprecher der regionalen Wirtschaft, Heinz Lison, werde man erst in ein paar Jahren wirklich erkennen können. Ex-CBE-Chefin Andrea Hankeln lobte die OB dafür, dass sie das Centrum für bürgerschaftliches Engagement zehn Jahre lang begleitet hatte und sich dabei als unterstützend, aber nie als „steuernd“ einmischte. Und auch Frank Esser, MWB-Vorstand, lobte Mühlenfeld für ihre visionäre Art und die Kraft auch Durststrecken bei der Umsetzung von Projekten zu überwinden.
Politiker aller Parteien, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Vertreter der Kirchen, darunter Weihbischof Franz Grave, vor allem aber auch Vertreter der Wirtschaft bis hin zum RWE-Chef Peter Terium sagten Dank. Eine besondere Freude war es für die scheidende OB, dass die Bigband der Luisenschule – ihrer alten Schule – zum Abschied aufspielte.
Weitere Eindrücke von der Verabschiedung finden Sie in der Bildergalerie "Verabschiedung OB Mühlenfeld".
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Stand: 21.10.2015
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