Demokratie fördern und Haltung zeigen als Aufgabe der Jugendarbeit
Fachtag für Mitarbeitende aus der offenen und verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit in Mülheim an der Ruhr
Foto: Monika Kühner, Amt 45
Wie kann politische Bildung im Jugendzentrum gelingen? Welche Haltung ist gefragt, wenn Jugendliche mit Falschnachrichten oder Verschwörungserzählungen konfrontiert sind? Wie können die Mitarbeitenden in den Jugendeinrichtungen mit jungen Menschen über Vielfalt, Toleranz und demokratische Werte ins Gespräch gehen und sie unterstützen ihre eigene Haltung zu entwickeln?
Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigte sich ein Fachtag zur Demokratieförderung, den das Amt für Kinder, Jugend, Schule und Integration für Mitarbeitende der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendverbandsarbeit in Mülheim an der Ruhr organisiert hat. Eine eingeladene Referentin setzte mit einem einführenden Vortrag erste fachliche Impulse. In mehreren Workshops boten weitere Referentinnen und Referenten Raum für vertiefende Auseinandersetzung, Austausch und Praxisreflexion. Ziel des Fachtags war es, pädagogische Fachkräfte in ihrer Rolle als wichtige Bezugspersonen für junge Menschen zu stärken – insbesondere dann, wenn es um politische Bildung, Toleranz, Meinungsfreiheit und den Umgang mit extremen Positionen geht.
Im Anschluss an die Diskussion konnten die Teilnehmenden aus fünf praxisnahen Workshops wählen:
„Was können wir ‚Schlafschafe‘ tun?“ – Umgang mit Verschwörungsdenken
Fakten statt Fakes – Faktencheck auf TikTok und in sozialen Medien
Methodenworkshop – Ideen aus der Praxis für Toleranz und Meinungsfreiheit
Bezavta-Methode – demokratische Entscheidungsprozesse erleben und reflektieren
Mut zur Gegenrede – „Stammtischparolen“ erkennen und kontern
Foto: Christin Hickmann, Jugendzentrum Springender Punkt St. Barbara
Die Workshops boten nicht nur wertvolle Impulse und methodisches Handwerkszeug, sondern auch Raum für Austausch und Vernetzung unter den Fachkräften. Die Angebote zeigen, wie vielseitig und aktuell die Themen politischer Bildung in der Jugendarbeit sind.
Der Fachtag machte einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, pädagogische Fachkräfte zu unterstützen, politische Bildung niedrigschwellig und wirksam in ihren Einrichtungen umzusetzen. Gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung, populistischer Narrative und digitaler Desinformation brauchen junge Menschen eine kompetente und reflektierte Begleitung – und Fachkräfte das passende Rüstzeug. „Die Fachkräfte in der offenen Kinder- und Jugend- sowie der Jugendverbandsarbeit leisten eine wertvolle Arbeit. Der Fachtag vermittelt wichtiges und notwendiges Wissen und gibt Sicherheit, mit Jugendlichen über demokratische und gesellschaftliche Themen ins Gespräch zu kommen und Haltung zu zeigen.“, betonen die Organisatorinnen Frau Müller und Frau Kühner vom Amt für Kinder, Jugend, Schule und Integration.
Politische Bildung zu ermöglichen ist Auftrag der Jugendarbeit und in den Jugendeinrichtungen und –verbänden lernen und erfahren jungen Menschen viel über Demokratie und werden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt. Diese Veranstaltung ist ein Baustein in der vielfältigen Palette von Angeboten, Projekten und Aktivitäten, die durch die Einrichtungen und Träger der Jugendarbeit tagtäglich umgesetzt werden und in dem junge Menschen Beteiligung und Mitgestaltung erfahren und zu eigenständigem, kritischem sowie politischem Denken und Handeln befähigt werden.
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Stand: 15.05.2025
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