Lernwerkstatt Natur
Natur als Lehrmeisterin
Seit 2006 gibt es sie in unserer Stadt: Die Lernwerkstatt Natur. Inmitten der Parkanlage "Witthausbusch" in der Pettenkofer Straße haben Kinder aus den Tageseinrichtungen die Möglichkeit, Natur in ihrer Vielfalt kennen zu lernen. In kleinen Gruppen machen sie sich auf den Weg in den Wald, sammeln, beobachten, stellen Fragen, spielen und lernen. Zurück in der "Werkstatt" haben die Kinder verschiedene Werkzeuge, mit denen sie selbstbestimmt Naturmaterialien untersuchen und verstehen können. Begleitet werden sie und ihre Erzieherinnen von den pädagogischen Mitarbeiterinnen Corinna Heitmann und Petra Schmidt. Auch die Eltern sind herzlich eingeladen ihre Kinder dabei zu begleiten.
Natur mit allen Sinnen
Der Aufenthalt im Freien stärkt die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder. Es geht darum, dass sie eigenständig die Natur in ihrer Vielfalt kennen lernen können.
Dabei "begreifen" die Kinder die Naturmaterialien, erleben deren Eigenheiten und entdecken gleichzeitig physikalische, chemische, aber auch technische Grundphänomene: Nasse Steine sind rutschig; klares Wasser wird trübe, wenn etwas hineingeworfen wird; Holz schwimmt, Steine nicht. Ebenso wird der eigene Körper ganzheitlich erfahren, beim Balancieren, beim über Stock und Stein Gehen und Tragen. Viele Handlungsabläufe prägen sich stärker ins Langzeitgedächnis ein, weil die Waldkinder vielerlei Gerüchen, Farben und Geräuschen ausgesetzt sind.
Was passiert wenn Kinder matschen?
Kinder spielen gerne mit Matsche. Sie kochen Suppe, backen Kuchen und Pizza oder formen Kugeln. Über ihre Körpersinne erfahren die Kinder im Spiel etwas über die Beschaffenheit und die Eigenschaften von Wasser und Erde. Je nach Mischungsverhältnis erfassen sie etwas über die verschiedenen Aggregatzustände: Der Matsch ist eher fest oder flüssig, er lässt sich gut formen, klebt an den Händen oder läuft vielleicht hindurch. Ebenso erleben die Kinder Möglichkeiten, verschiedene Materialien mit Matsche zu verbinden.
Da frühkindliches Denken auf Erfahrungslernen basiert, gilt dies natürlich auch als Basis für die Entwicklung naturwissenschaftlichen Denkens. Deshalb geht es nicht um die Vermittlung von biologischem, chemischem oder physikalischem Wissen, sondern vielmehr um Erfahrungswissen durch individuelle Handlungszusammenhänge.
Dementsprechend entsteht Naturwissen im konkreten Erleben von Naturphänomenen und nicht durch vorgefertigte und durch von Erwachsenen angeleitete Experimente. Die eigene Auseinandersetzung der Kinder mit Umwelt und Natur dient als Grundlage von Naturwissenschaft, Technik, Umwelt- und Naturschutz.
Was hat „sich-selbst-Anmalen” mit Bildung zu tun?
Kreatives Handeln und Malen schafft Mut und Selbstbewusstsein. Dadurch wird die Eigeninitiative der Kinder gefördert und die Bereitschaft, der Fantasie freien Lauf zu lassen, unterstützt.
Kinder, die auf vielfältige Art und Weise malen, beobachten ihre Umwelt aufmerksamer und tragen so zur Steigerung ihrer Konzentrationsfähigkeit und ihrer gesamten intellektuellen Entwicklung bei. Durch die Körpererfahrung beim „sich-selbst-Anmalen” werden weitere Formen des Denkens gebildet.
Warum brauchen Kinder Werkzeug?
Zum Erforschen der Umwelt benötigen Kinder Werkzeuge, damit sie an ihre individuellen Erfahrungen anknüpfen können und somit ihren Handlungsspielraum erweitern. In einem geeigneten Umfeld können Kinder Werkzeuge und deren Funktionen kennen lernen und im kreativen Gestalten mit verschiedenen Materialien benutzen. So können die Kinder ihre eigenen Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten verwirklichen. Dabei ist ein wichtiger Aspekt, dass die Werkzeuge funktionstüchtig sind und die Kinder ein Erfolgserlebnis haben. Auch die Wertschätzung und das Vertrauen der Kinder im Umgang mit „echtem Werkzeug” stärkt sie in ihrem Selbstvertrauen.
Warum gehen wir bei jedem Wetter raus?
Im Laufe eines Jahres verändert der Wald durch die wechselnden Jahreszeiten sein Aussehen in Form, Farbe und Licht. Bei Sonnenschein ist es hell, im Gegensatz zu regnerischen Tagen, die eher dunkel erscheinen. Geheimnisvoll wird es, wenn die Bäume und Pflanzen in Nebel getaucht sind.
Mal ist es trocken und mal ist es glitschig. Da die Natur an keinem Tag gleich ist, können die Kinder auch an bekannten Orten immer wieder etwas Neues entdecken.
Auf der Entdeckungsreise durch die Natur ist geeignete Kleidung wichtig, so können die Kinder auch bei kalter Witterung mit dem Element Wasser experimentieren.
Das Projekt befindet sich in der Trägerschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr.
Kontakt
Stand: 22.08.2024
[schließen]
Bookmarken bei
Facebook
Twitter
Google
Mister Wong
VZ Netzwerke
del.icio.us