Archiv-Beitrag vom 01.06.2010Die Höhe als "3.-Dimension"
Digitale Höhenkarte im Netz
Das Land Nordrhein Westfalen und die Stadt Mülheim an der Ruhr stellen seit geraumer Zeit verschiedene Informationen zu Höhen zur Verfügung. Jetzt hat das Amt für Geodatenmanagement, Vermessung, Kataster und Wohnbauförderung (Amt 62) darüber hinaus eine digitale Höhenkarte geschaffen und ins Netz gestellt.
Höhenangaben sind wichtige Planungsgrundlagen zum Bau von Straßen und Gebäuden. So enthält beispielsweise der Lageplan zum Baugesuch eine Vielzahl von Höheninformationen.
Bei der Bauwerksüberwachung von Brücken und Tunneln oder bei der Baubetreuung von U-Bahnen sowie im Bergbau werden Senkungen mit Hilfe von regelmäßigen Höhenmessungen dokumentiert.
Höheninformationen ermöglichen die Konstruktion von 3-D Modellen. Diese können vielfältig genutzt werden, zum Beispiel zur Kartierung einer Lärmschutzkarte (Modell über die Ausbreitung von Schallwellen) oder zum Hochwasserschutz (schnelle Analyse des niedrigsten Punktes).
Höheninformationen in Freizeitkarten verraten dem Wanderer, ob er gemütlich über eine Ebene schlendern kann oder einen beschwerlichen Aufstieg vor sich hat.
Auf der Grundlage von rund 900 000 durch „Laserscanbefliegung“ ermittelten Höhenpunkten hat das Amt 62 nun ein digitales Geländemodell (DGM) erzeugt und dieses den Bürgern auf der städtischen Internetseite unter „Höhen in Mülheim an der Ruhr“ zur Verfügung gestellt.
Das DGM liefert nicht nur einen interessanten Überblick über das sehr abwechslungsreiche Relief Mülheims, sondern ermöglicht auch dem Betrachter, bei genauem hinsehen, sowohl Mülheims höchsten als auch seinen niedrigsten Punkt zu finden.
Neben den Höheninformationen kann man anhand der Karte auch die geologischen Besonderheiten Mülheims entdecken, denn die Stadt liegt regionalgeologisch betrachtet zwischen dem Münsterländer Kreide-Becken im Nordosten, dem Rheinischen Schiefergebirge im Südosten und der Niederrheinischen Bucht im Westen.
Die Oberflächenmorphologie ist im wesentlichen von den karbonischen Sand-, Silt- und Tonsteinen gekennzeichnet, die die Höhenzüge im Osten und im Südosten (Höchster Punkt Mülheims) bilden.
Im Süden werden die Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges vom Ruhrtal durchschnitten. Der hier auch hin und wieder an der Oberfläche sichtbare Fels wird in weiten Teilen des Stadtgebietes von quartären Lößlehmen überdeckt. Die cirka 2300 Meter mächtige Schichtenfolge des Oberkarbons gliedert sich einen flözleeren und einen flözführenden Abschnitt in dem Kohle gewonnen wurde.
Vor allem im Norden wird das karbonische Grundgebirge von bis 120 Meter mächtigen Sedimenten der Kreidezeit überlagert, die jedoch bis auf den Kassenberg nicht reliefbildend sind. Im Bereich des Kassenberg stellen die Ablagerungen der Kreide einen markanten Höhenpunkt dar und sind im Steinbruch Rauen an verschiedenen Fossilien zu erkennen.
Sollten Sie über diese interessanten Fakten hinaus neugierig geworden sein, finden Sie unter „Höhen in Mülheim an der Ruhr – Wir wollen Hoch hinaus“ viele weitere Informationen rund um das Thema Höhe.
„Alle dort bereitgestellten Höheninformationen können Sie teilweise kostenfrei, teilweise gegen Entrichtung einer Gebühr nutzen. Wie beispielsweise bei gewünschten Informationen zu Höhenfestpunkten“, so Matthias Lincke, Leiter des Amtes 62. „Der Download der digitalen Höhenkarte kostet den Kunden nichts“.
Kontakt:
Stadt Mülheim an der Ruhr
Amt für Geodatenmanagement, Vermessung, Kataster und Wohnbauförderung (Amt 62)
45468 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 02 08 / 4 55 – 62 00
E-Mail: Amt62.Vorzimmer@stadt-mh.de
Kontakt
Stand: 02.06.2010
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