Archiv-Beitrag vom 08.07.2014Einen "armen Hund" aus dem Urlaub nach Hause mitnehmen?
Sommerzeit ist Reisezeit – In meist südlichen Urlaubsländern freundet man sich schnell mit dem netten Hund oder der zutraulichen, aber abgemagerten Katze an und möchte sie so gern einfach mit nach Hause nehmen. Doch ist in jedem Fall Vorsicht geboten. Wegen fehlender Papiere endet die Reise des neuen "Familienmitglieds" oft am Einreiseflughafen in Deutschland. Darauf weist das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen hin.
Gefahren vermeiden
Der Auslandshandel mit Tieren bedarf grundsätzlich einer gesetzlichen Erlaubnis. Neben kommerziellen Gesichtspunkten ist einer der Gründe dafür die Gefahr, dass Katzen und Hunde aus Südeuropa, den Subtropen und Tropen gefährliche Krankheiten einschleppen können. Dazu zählen zum Beispiel die tödlich verlaufende Tollwut oder Infektionen mit gefährlichen Parasiten, die neben Hunden und Katzen auch den Menschen befallen können und ebenfalls zum Tod führen können.
Endstation Flughafen?
Oft werden Touristen als "Flugpaten" angeworben und tragen mit ihrer gut gemeinten Hilfe dazu bei, die gesetzlichen Bestimmungen zu umgehen. Doch die betroffenen Hunde oder Katzen sind meist nicht geimpft oder haben keine Papiere, die Impfschutz oder Gesundheit belegen. Kann bei der Einreise eines Haustiers beispielsweise kein wirksamer Tollwutimpfschutz nachgewiesen werden, sind die verantwortlichen Tierärzte am Flughafen gezwungen, das Tier in Gewahrsam zu nehmen und schlimmstenfalls mehrere Monate unter Quarantäne zu stellen. Die Quarantäne, die in speziell geeigneten Tierheimen durchgeführt werden muss, bedeutet für das betroffene Tier über einen langen Zeitraum Isolation.
Aber nicht nur das Tier ist in dem Fall "arm dran", auch die vermeintlichen Retter dürften böse überrascht sein, denn wer das Tier nach Deutschland einführt, muss für die möglichen Folgekosten der Unterbringung in Quarantäne aufkommen.
Einreisebestimmungen
Wer also ein Tier aus dem Ausland nach Deutschland mitnehmen möchte, sollte sich unbedingt vorher darüber informieren, ob alle Bestimmungen zur Einreise erfüllt sind. Nur so können unerwartete Probleme vermieden werden. Sind die Informationen zu unkonkret oder fehlen sie ganz, sollte das Tier dort wo es ist belassen werden – so schwer das im Einzelfall gerade für Kinder auch sein mag.
Übrigens: Auch im Mülheimer Tierheim warten viele Hunde und Katzen dringend auf ein neues Zuhause! Diese Tiere sind bereits geimpft, gekennzeichnet, in der Regel kastriert und übertragen keine Parasiten.
Stand: 08.07.2014
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