Archiv-Beitrag vom 25.01.2017Energiewende in Mülheim an der Ruhr - eine Wärmewende
Das Klimaschutzziel zur Reduzierung der CO2-Emissionen wird in Heißen nun konkret vorangetrieben. Mit der medl GmbH als Partner der Stadt Mülheim an der Ruhr und den Akteuren im Quartier Heißen soll die Steigerung der Sanierungsquote, der Ausbau regenerativer Energien und die Steigerung klimaschonender dezentraler Energieversorgung und -verteilung als Querschnittsaufgabe bearbeitet werden.
Quartiersentwicklung Heißen-Süd im Zuge des energetischen Stadtentwicklungsplanes. Vorstellung der bereits durchgeführten Aufgabenpakete zum „Quartierskonzept Heißen-Süd“ mit (von links) Volker Weißhuhn (medl GmbH, Leiter Wärme), Oberbürgermeister Ulrich Scholten und Baudezernent Peter Vermeulen. Rathaus - 25. Januar 2017
Foto: Walter Schernstein
Mülheim hat sich bereits 1992 mit Beitritt zum Klima-Bündnis per Ratsbeschluss verpflichtet, seine CO2-Emissionen kontinuierlich zu senken und die CO2-Pro-Kopf-Emissionen spätestens bis zum Jahr 2030 – ausgehend vom Jahr 1990 – zu halbieren. In den vergangenen 25 Jahren konnte der Endenergiebedarf für Strom und Wärme reduziert werden, der Verkehrssektor ist dagegen nochmals gewachsen. Die CO2-Emissionen konnten trotzdem insgesamt um rund 18 Prozent reduziert werden. Um die gesetzten Ziele in unserer Stadt zu erreichen, bedarf es weiterer konkreter und effektiver Maßnahmen.
Ziele können nur gemeinsam erreicht werden
Die Frage „Welche Möglichkeiten können wir in den drei Sektoren Wärme, Strom und Verkehr realisieren?“ hat uns in den vergangenen Monaten in enger Zusammenarbeit mit Experten aus verschiedenen Disziplinen intensiv beschäftigt, so dass im Mai 2016 der Beschluss zum „Energetischen Stadtentwicklungsplan 2015“ erfolgte. Mithilfe der Bilanzierung des Energie- und CO2-Haushaltes konnten verschiedene Möglichkeiten für unser Stadtgebiet aufgezeigt werden. Hierzu zählen neben dem Ausbau der regenerativen Energie, die Steigerung der Energieeffizienz sowie die klimaschonende dezentrale Energieversorgung und –verteilung. Neben vereinzelten Ansätzen und verschiedenen guten Projekten muss Klimaschutz mehr denn je als Querschnittsaufgabe gelebt werden. Hierzu ist das Miteinander verschiedener Akteure unumgänglich und von hoher Bedeutung. Wir sind stolz, dass wir in enger und partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit unserem lokalen Energieversorger medl die grundsätzlichen Weichen für unsere Stadt stellen können.
Größtmögliches Einsparpotenzial liegt im Sektor Wärme
Als ein wesentliches Ergebnis ist festzuhalten, dass der Sektor Wärme mit Abstand das größtmögliche Einsparpotenzial für unsere Stadt bietet. „Die Energiewende in Mülheim ist insbesondere eine Wärmewende“, stellt Oberbürgermeister Ulrich Scholten fest. So ist die Reduzierung des Strom-Wärme-Verbrauchs in Gebäuden effizient und wirtschaftlich über dezentrale Nahwärmenetze erreichbar. Hierzu konnten bereits eine Vielzahl von Potenzialgebieten in unserer Stadt identifiziert werden. Die Umsetzung der Maßnahmen in allen identifizierten Quartieren wird eine zusätzliche CO2-Einsparung von bis zu 100.000 Tonnen erzielen.
Gemeinsames Konzept für das Stadtquartier Heißen-Süd
Eine mögliche Umsetzung der Ziele wurde erstmalig über ein integriertes energetisches Konzept für das Stadtquartier Heißen-Süd unter Einbeziehung der dort lebenden Anwohnenden und GebäudeeigentümerInnen, der vorherrschenden Infrastruktur sowie der wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Investition in neue technische Lösungen konkretisiert. Durch das Analysieren aller Faktoren und konsequenter Einbeziehung der Gebäudeeigentümer und Gebäudeeigentümerinnen erhöht sich die Chance, die angestrebten energetischen Ziele zu erreichen wesentlich. Eine Sanierungsrate der privaten Eigentümer und Eigentümerinnen von mindestens zwei Prozent ist angestrebt.
Erste Aktion für Beteiligte und Interessierte
Bereits am 18. Februar findet mitten im Quartier Heißen-Süd (11 Uhr bei Edeka Kels, Kleiststraße 26, 45472 Mülheim an der Ruhr) eine Aktion aller Beteiligten zu den erarbeiteten Ergebnissen statt. Interessierte MülheimerInnen können Einblicke in das Konzept nehmen, sowie sich die schrittweise Erarbeitung architektonischer Umsetzungsentwürfe zu energetischen Optimierungen ausgewählter Einfamilienhäuser aus dem Quartier demonstrieren und erläutern lassen. Neben dem Angebot weiterer praktischer Tipps können eigene Gedanken in Form einer Ideen-Börse eingebracht werden.
Ausblick
Welche weiteren Schritte werden wir verfolgen? – Zum einen wird der bislang beschlossene Energetische Stadtentwicklungsplan um die Untersuchung zum noch ausstehenden dritten Sektor „Verkehr“ ergänzt, zum anderen werden weitere konkrete Quartierskonzepte für die identifizierten Gebiete mit den jeweiligen anwohnenden Bürgern und Bürgerinnen sowie unseren Partnern und Parnerinnen in der Stadt erarbeitet.
Die Präsentation zur Energiewende steht Ihnen als PDF-Datei zur Verfügung.
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Stand: 27.01.2017
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