Archiv-Beitrag vom 05.11.2015Engagement für Menschen mit Demenz macht Sinn – und Spaß!

RuhrKunstMuseen suchen engagierte Unterstützer

Im LehmbruckMuseum in Duisburg heißen sie „ARTgenossen“: Freiwillige engagierte Helferinnen und Helfer, die Führungen für Menschen mit Demenz unterstützen. Sie zeigen den Weg, packen mit an oder stehen auch mal als Gesprächspartnerin und -partner zur Verfügung. Damit helfen sie nicht nur anderen, sie finden zudem eine interessante und sinnstiftende Aufgabe – gerade wenn in der nachberuflichen Lebensphase mehr Zeit vorhanden ist. Im Rahmen des Bundesmodellprojekts „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ werden nun weitere Engagierte im Ruhrgebiet gesucht.

Führungen für Menschen mit Demenz im LehmbruckMuseum Duisburg

Elsa Cremers ist ein „alter Hase“ im Ehrenamt. Die 74-jährige Duisburgerin assistiert seit anderthalb Jahren bei Führungen für Menschen mit Demenz im Lehmbruck Museum. Und das nicht nur, weil sie als Ehefrau eines Betroffenen selbst mit dem Thema konfrontiert ist. „Menschen mit Demenz im Museum zu erleben ist sehr berührend. Es ist eine sinnstiftende Aufgabe sich hier zu engagieren“, sagt sie. Ihr Kollege Horst-Günter Krusch ist als ARTgenosse schon länger dabei. „Ich merkte sofort: Es macht Sinn und Spaß hier mitzumachen.“ Seitdem ist der 68-jährige fast jede Woche im LehmbruckMuseum, sei es wegen seines Engagements für Menschen mit Demenz oder auch so, um Freunden und Bekannten das Museum zu zeigen. Horst-Günter Krusch mag vor allem den besonderen Rahmen der Führungen: „Die Gäste werden zu Kaffee und Gebäck eingeladen. Es werden Namensschilder geschrieben und dann wird auf die Führung neugierig gemacht.“ Mal werden Anekdoten von Künstlern erzählt, mal Materialien herumgereicht, die die Sinne anregen. Dabei werden viele Vorbehalte der Gäste aufgelöst und es wird Vertrauen geschaffen. Eine nette Gemeinschaft entsteht. Bei den Führungen für Menschen mit Demenz verstehen sich die Ehrenamtlichen als Begleiter

Weitere freiwillig Engagierte gesucht

IFührungen für Menschen mit Demenz im LehmbruckMuseum Duisburgm Rahmen des Bundesmodellprogramms „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ haben sich zahlreiche RuhrKunstMuseen mit Partnern aus dem Sozial- und Pflegebereich vernetzt, um weitere Kunstangebote für Betroffene und ihre Angehörigen im Ruhrgebiet zu schaffen. Bereits jetzt gibt es Demenzführungen an den Kunstmuseen in Bochum, Gelsenkirchen, Bottrop, Essen, Mülheim an der Ruhr, Herne, Oberhausen und Recklinghausen. Nun werden nach dem Modell der ARTgenossen im LehmbruckMuseum weitere freiwillig Engagierte gesucht, die in den Museen des Ruhrgebiets Kunstführungen für Menschen mit Demenz begleiten möchten. Interessierte werden gebeten, sich bei Elke Riedemann vom Demenz-Servicezentrum Westliches Ruhrgebiet (Telefon 0203 / 298 335 - 81) oder Sybille Kastner vom Lehmbruck Museum (Telefon 0203 2832195) zu melden.

 

Über die RuhrKunstMuseen

Das Netzwerk der RuhrKunstMuseen, bestehend aus den zwanzig Kunstmuseen der Kulturmetropole Ruhr, hat sich anlässlich der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 zusammengeschlossen. Die RuhrKunstMuseen stehen für eine einzigartige Museumslandschaft mit nationaler und internationaler Ausstrahlung und der weltweit größten Dichte moderner Kunst. Der Schwerpunkt liegt auf der Kunst vom 19. Jahrhundert über die Moderne bis zur Gegenwart. Das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr ist ebenfalls dabei.

Über die Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz Bis zum Jahr 2016 sollen in ganz Deutschland bis zu 500 „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz” entstehen. Ziel des Bundesmodellprogramms ist es, Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen direkt in ihrem Wohnumfeld die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert Projekte für jeweils zwei Jahre.

Mehr unter www.lokale-allianzen.de


Stand: 29.02.2016

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