Archiv-Beitrag vom 21.09.2011Erster Mülheimer Ausbilderpokal verliehen
U25 – das Konzept geht auf
Die „Kontaktsstelle Wirtschaft“ im U25-Haus akquiriert im Rahmen der Jobstarter-Projekts „Zukunft Ausbildung“ seit März 2009 aktiv Ausbildungsbetriebe für Mülheimer Jugendliche und bietet ebenso den Betrieben passende Bewerber.
Die Verleihung des Ausbilderpokals durch Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld hat das Thema Ausbildung und die lokalen Erfolge am Dienstag, 20. September 2011 in der Stadthalle Mülheim an der Ruhr besonders in den Mittelpunkt gestellt:
Nach der Begrüßung und Einführung ins Thema durch die Oberbürgermeisterin gab zunächst Dr. Sirikit Krone (IAQ) einen wissenschaftlichen Input zum Übergangssystem sowie zu den Kosten und dem Nutzen der Ausbildung für Betriebe.
Marcus Ernst Sprenger (U25) stellte anschließend u.a. die guten Ergebnisse des Projekts vor: Seit 2009 wurden durch die Kontaktsstelle Wirtschaft 194 junge Mülheimer in Ausbildung vermittelt, die Hälfte dieser Ausbildungsstellen wurden zusätzlich geschaffen.
Die Podiumsteilnehmer
Daniela Kylian, Ausbildungszentrum West der DB
Raphaela Brzoska, Ausbildungskoordinatorin Targobank
Heinz Lison, Unternehmerverbandsgruppe
Brita Russack, Leitung der Mülheimer Initiative U25 und
Dr. Sirikit Krone
wurden von Sylvia Czapiewski (Radio Essen) gezielt und mit viel Sachverstand zu ihren Erfahrungen und Perspektiven zum Thema befragt.
Für 2011 wurden drei Ausbilder für ihre besonderen Verdienste geehrt:
1. Star Tankstelle Steffens, Ausbilder Stefan Burg:
Stefan Burg bildet ganz überwiegend Jugendliche aus, die durch ihren sozialen Hintergrund und ihre Schullaufbahn am Ausbildungsmarkt benachteiligt sind.
Er hat erkannt, dass Jugendliche mit schwächeren Schulleistungen in der Praxis trotzdem gute Leistungen bringen können. Deshalb gibt er diesen Bewerber/innen die Chance, sich über ein Langzeitpraktikum zu bewähren. Er hat alle Praktikanten in ein reguläres Ausbildungsverhältnis übernommen, die sich durch Einsatz und Fleiß bewährt haben. Zum Ausgleich der schulischen Schwächen hat er mit viel Zeiteinsatz den Auszubildenden selbst Nachhilfeunterricht und gegeben und freut sich mit jedem, der die Ausbildung erfolgreich beendet.
2. Stein & Sohn GmbH & Co. KG, Ausbilder Thomas Goy
Thomas Goy hat den Mülheimer Malerbetrieb Stein & Sohn 2003 übernommen und ist damit in die 50-jährige Ausbildungstradition des Familienbetriebs eingestiegen. Er hat die Aufgabe der Ausbildung nicht nur gerne übernommen, sondern hat gerade die Jugendlichen eingestellt, gegenüber denen andere Arbeitgeber Vorbehalte hatten: Maßnahme- oder Heimkarrieren, Migrationshintergrund oder schlechte Schulleistungen haben ihn nicht abgeschreckt, wenn Talent und Motivation vorhanden war. Wenn ein Bewerber gar keine andere Chance bekommen konnte, har er sogar über den eigenen Bedarf hinaus ausgebildet. Als Ausbilder bringt er Geduld, Respekt und viel Erfahrung ein. Er glaubt an das Potential der Jugendlichen und bringt sie zum Erfolg.
3. Hellweg Die Profi Baumärkte GmbH & Co. KG, Ausbilder Clemens Schlüter
Der dritte Kandidat für den Ausbilderpokal 2011 ist Clemens Schlüter. Clemens Schlüter bildet bereits seit 25 Jahren aus, seit 20 Jahren bei der Essener Niederlassung der Fa. Hellweg. Er hat ebenfalls gute Erfahrungen damit gemacht, Bewerber/innen mit schwachen Schulleistungen durch ein Langzeitpraktikum die Chance für einen guten Berufseinstieg zu geben. Er hat sich von diesen Praktikanten positiv überraschen lassen und sie als Auszubildende eingestellt.
Seit 2010 hat er sich auf eine besondere Form der Ausbildung eingelassen: Er bildet eine junge Mutter in Teilzeit aus und gibt ihr damit die Möglichkeit, sich gleichzeitig um ihr kleines Kind zu kümmern und eine Berufsausbildung zu absolvieren. Dazu sind bisher noch nicht viele Betriebe bereit, deshalb gilt ihm an dieser Stelle besondere Anerkennung.
Insgesamt war die Verleihung des Ausbilderpokals ein voller Erfolg. 120 Gäste bekamen eindrücklich vor Augen geführt, dass Engagement und Zusammenarbeit sich in diesem Thema besonders lohnt: Jugendlichen den richtigen Ausbildungsplatz vermitteln – das geht!
(Fotos: Walter Schernstein)
Kontakt
Stand: 21.09.2011
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