Archiv-Beitrag vom 20.11.2014Ich sehe was, was du nicht siehst oder: "Wie essen eigentlich Wasserflöhe?"
Mülheimer Grundschulen und weiterführende Schulen vernetzen sich systematisch im Rahmen von „Schulen im Team“. In diesem Zusammenhang besuchte eine Grundschulklasse der Katharinenschule jetzt die Gesamtschule Saarn zum gemeinsamen MINT-Projekt.
Vertreter der Projektpartnerschulen "Linksruhr" verfolgen die gemeinsamen "Forschungen" der Viert- und der Neunt-Klässler an der Gesamtschule Saarn.
(Fotos: Volker Wiebels)
Ich sehe was, was du nicht siehst oder: „Wie essen eigentlich Wasserflöhe?“
Anhand dieser Frage lernen die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit dem Mikroskop. Im Verlauf des Vormittags werden Frisch- und Trockenpräparate hergestellt beziehungsweise genutzt. Durch die Arbeit am Mikroskop werden die wissenschaftlichen Arbeitsweisen des Betrachtens und Beobachtens eingeübt und trainiert. Die Zeichnung, die die Schülerinnen und Schüler vom Präparat anfertigen, dokumentiert das Gesehene. Auf lebendige Art und Weise lernen sie so naturwissenschaftliches Vorgehen. Sie wissen am Ende des Projektes nicht nur was Wasserflöhe „essen“, sondern auch, wie der Wasserfloh dabei aussieht. Bei allen Tätigkeiten werden die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Schülerinnen und Schülern des 9. Jahrgangs der Gesamtschule Saarn angeleitet und unterstützt. Auf Wunsch kann ein kleines Video von den spannenden Arbeiten mit dem Wasserfloh im Biologieraum später mitgenommen werden.
Das MINT-Projektheft und "Das brauche ich": Objektträger, Pipetten, Deckglas und Bechergläser mit Wasserflöhen und Hefelösung.
Hintergrund der Netzwerkarbeit ist eine besondere Kooperation der Mülheimer Schulen GGS Krähenbüschken, KGS Katharinenschule, Gesamtschule Saarn, Realschule Broich und dem Gymnasium Broich. Dieses Netzwerk organisiert nun bereits zum zweiten Mal ein Projekt im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) an den weiterführenden Schulen, das von Grundschulkindern besucht wird.
Wenn die Grundschüler nach der vierten Klasse die Schule verlassen, können sie ihre Erfahrungen in den MINT Fächern gleich in die neue weiterführende Schule mitnehmen. Das Netzwerk hat sich noch weitere Ziele gesetzt. Projekte wie heute sind nur ein Vorgeschmack auf das MINT Festival, das im Mai 2015 für alle Kinder, Schulen und Eltern in Mülheim organisiert werden soll. Außerdem sollen zukünftig alle Mülheimer Schulen links der Ruhr zur Netzwerkarbeit eingeladen werden.
Was ist MINT?
MINT umfasst die Unterrichtsfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Der Engpass an naturwissenschaftlich-technisch qualifizierten Fachkräften ist ein Problem, das heute schon die deutsche Wirtschaft bremst. Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist durch den Mangel an Nachwuchs in den MINT-Qualifikationen gefährdet.
Durch die Projekte an den Mülheimer Netzwerkschulen wird für die Schulkinder MINT schon früh ein Begriff, mit dem sie etwas Spannendes und Aufregendes verbinden. Die Grundschüler werden neben den Wasserflöhen auch noch Erfahrungen mit Milch, einem Lego-Roboter oder Fälschern machen. Das weckt ihr Interesse am technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, was vielleicht später ihre Berufswahl mitentscheiden wird.
„Schulen im Team“ heißt Netzwerkarbeit an den Mülheimer Schulen
Das Projekt „Schulen im Team – Übergänge gemeinsam gestalten“ soll den Übergang der Schulkinder von der vierten in die fünfte Jahrgangsstufe verbessern und wird getragen durch die Stiftung Mercator in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Besonders im Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule entstehen oft Brüche für Schülerinnen und Schüler. In diesem Rahmen haben sich bisher insgesamt zehn Grundschulen, die drei Realschulen, ein Gymnasium und zwei Gesamtschulen in drei Mülheimer Netzwerken gemeinsam auf den Weg gemacht und vernetzt, um den Weg für die Schulkinder gemeinsamen zu erleichtern.
Die Schülerinnen und Schüler beider Schulen hatten Spaß beim Forschen.
Die Netzwerke werden seit 2012 vom Schulträger begleitet, damit der Transfer in die kommunale Bildungslandschaft flächendeckend gelingen kann und die Nachhaltigkeit auf einem tragfähigen Fundament steht. Das Regionale Bildungsbüro unterstützt die Schulen bei Ihrer Netzwerkarbeit in der Praxis.
Die drei Mülheimer Netzwerke
- Netzwerk I
Katharinenschule, GGS Krähenbüschken, Realschule Broich, Gymnasium Broich, Gesamtschule Saarn - Netzwerk II
GGS Trooststraße, GGS am Oemberg, Martin-von-Tours-Schule, Schildbergschule, Realschule an der Mellinghofer Straße, Realschule Stadtmitte, Otto-Pankok-Schule - Netzwerk III
GGS Styrum, Brüder-Grimm-Schule, Willy-Brandt-Schule
Kontakt
Stand: 20.11.2014
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