Archiv-Beitrag vom 30.05.2011Mülheimer Krankenhäuser sagen multiresistenten Erregern den Kampf an
Die Mülheimer Krankenhäuser – das St. Marien-Hospital und das Evangelische Krankenhaus - sagen multiresistenten Erregern, insbesondere multiresistenten Staphylococcus aureus Erregern (MRSA), den Kampf an. Nach Gründung eines Netzwerks Multiresistente Erreger (MRE) in Mülheim an der Ruhr am 15.12.2010 beabsichtigen beide Häuser, noch in diesem Jahr das sogenannte Qualitätssiegel MRSA zu erwerben.
Die Niederlande und andere europäische Ländern haben in den letzten Jahren vorgemacht, wie eine Gefährdung von Patienten durch resistente Keime verringert werden kann.
Im grenzübergreifenden Netzwerk Euregio MRSA-Net Twen-te/Münsterland haben medizinische Einrichtungen der Region ver-sucht, sich diese Erfahrungen der Niederlande zu eigen zu machen. In dem deutsch/niederländischen Präventionsnetzwerk zur Bekämpfung von MRSA nahmen dabei Krankenhäuser eine zentrale Rolle in der Bekämpfung von MRSA ein. Häuser, die damals bis zum Jahre 2008 vom Netzwerk erarbeitete Qualitätsziele umsetzten, erhielten auf Zeit eine Auszeichnung mit dem Euregio MRSA-Net-Qualitätssiegel.
Die ärztlichen Leiter der beiden Mülheimer Krankenhäuser, (links Dr. Stephan Elenz, St. Marien-Hospital und rechts Prof. Dr. Heinz-Jochen Gassel, Evangelisches Krankenhaus) unterschreiben die "Selbstverpflichtung".
An den Anforderungen und Zielen dieses Siegel orientiert sich auch die Arbeitsgemeinschaft der Ruhrgebietsgesundheitsämter und bietet Krankenhäusern im Ruhrgebiet den Erwerb eines vergleichbaren Qua-litätssiegels an. Die Vorgaben für den Erwerb dieses Siegels wurden in Abstimmung mit dem Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes NRW vom Euregio MRSA-Net übernommen. efordert wird beispielsweise für den Erwerb des Qualitätssiegels die Teilnahme an Ar-beitsgruppen des MRE-Netzwerks Mülheim und das verpflichtende Angebot von Fortbildungsveranstaltungen zu MRE in den Häusern. Um die Häufigkeit von MRSA bei den neu aufgenommenen Patienten zu ermitteln, werden in beiden Krankenhäusern innerhalb eines bestimmten Zeitraums, z.B. für eine Woche, Abstrichuntersuchungen auf MRSA bei allen Patienten durchgeführt und dabei die Risi-kofaktoren dieser Patienten für multiresistente Erreger erfasst. Nach Abschluss des sogenannten Prävalenzscreenings können dann krankenhausspezifische Risikogruppen für MRSA-Träger ermittelt werden, die zukünftig in jedem Falle bei Aufnahme auf MRSA untersucht werden müssen.
Das schon jetzt laufende Aufnahmescreening der Mülheimer Krankenhäuser wird dadurch optimiert und ausgebaut. Außerdem wird ein umfangreiches Berichtswesen über die Häufigkeit von MRSA in den Krankenhäusern eingeführt und zur Qualitätssicherung ausgewertet. Die Mülheimer Krankenhäuser erklären heute ihre Absicht, die in dem Qualitätssiegel gestellten Anforderungen innerhalb eines Jahres zu erreichen. Danach hätten beide Krankenhäuser voraussichtlich Ende diesen Jahres einen wichtigen Schritt getan, um noch effektiver gegen multiresistente Erreger vor-zugehen.
Im Ruhrgebiet gehören die beiden Krankenhäuser in Mülheim an der Ruhr zu den Ersten, die diese neuen Qualitätsziele des Euregio-Netzwerks MRSA-Net verbindlich anstreben und umsetzen wollen.
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Stand: 01.06.2011
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