Archiv-Beitrag vom 16.11.2012Mülheimer Pflegeheime sagen multiresistenten Erregern den Kampf an
Auftaktveranstaltung für den Erwerb des Qualitäts- und Transparenzsiegels Infektionsprävention für Alten- und Pflegeheime in Mülheim
Mülheimer Pflegeheime sagen multiresistenten Erregern den Kampf an. Durch den Erwerb dieses Qualitätssiegels nach niederländischem Vorbild wird ein wichtiger Schritt in Richtung eines standardisierten Vorgehens bei häufig auftretenden pflege- oder behandlungsassoziierten Infektionen und der Prävention der Ausbreitung multiresistenter Keime gemacht. Nach Gesprächen mit der Pflegedienstleitung der eingeladenen Häuser wurde die Bereitschaft erklärt, die Vorgaben dieses Siegels in den nächsten Jahren zur erfüllen. Zu Beginn der Zertifizierung fand hierzu jetzt eine Auftaktveranstaltung statt.
(Foto: Walter Schernstein)
Weltweit gibt es zunehmend mehr gegen Antibiotika resistente Problemkeime wie zum Beispiel Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). Während gesunde Menschen durch diese so genannten multiresistenten Erreger (MRE) nicht gefährdet sind, kann eine Übertragung auf besonders gefährdete und geschwächte Personen zu lebensbedrohlichen Infektionen führen. Das betrifft neben dem Krankenhausbereich gerade auch die stationäre Pflege. Nur konsequent eingehaltene hygienische Maßnahmen und eine einheitliche Umsetzung von Standards können eine Verbreitung solcher Keime in diesen Einrichtungen verhindern.
Unterstützung bei der Einhaltung von Qualitätsstandards
Um Pflegeheime bei der Einhaltung von Qualitätsstandards zu unterstützen, bietet das Gesundheitsamt der Stadt Mülheim an der Ruhr als assoziiertes Mitglied des MRE-Netzwerkes Nordwest in Kooperation mit dem Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG.NRW) und dem Hygiene-Institut des Universitätsklinikums Münster ein so genanntes Qualitäts- und Transparenzsiegel Infektionsprävention für Alten- und Pflegeheime an.
Das Qualitätssiegel können Heime erwerben, die geeignete Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen mit multiresistenten Keimen ergriffen haben.
Folgende Qualitätsziele sind für das Siegel vorgegeben:
- Einrichtung einer Hygienekommission
- Messung der Krankheitshäufigkeit pflegeassoziierter Infektionen
- Teilnahme an Qualitätsverbundveranstaltungen
- Erarbeitung von Hygienerichtlinien zu MRSA, Harnwegsinfektionen, Influenza, Gastroenteritis, Basis- und Händehygiene
- Benennung einer hygienebeauftragten Kraft
- Durchführung qualifizierter Mitarbeiterschulungen
Dieses Qualitätssiegel verlangt von den teilnehmenden Einrichtungen die Erfüllung dieser Qualitätsziele. Neben der Überprüfung diverser Richtlinien werden im Rahmen des Siegels auch die Dokumentation von Schulungen, die Teilnahme an Verbundveranstaltungen und qualifizierte personelle Voraussetzungen im Bereich Hygiene und Infektionsprävention, wie etwa die Bereitstellung einer qualifizierten hygienebeauftragten Kraft, zur Bedingung gemacht. Insbesondere die Händehygiene hat einen großen Stellenwert bei der Bekämpfung der MRE, denn die Übertragung der Keime erfolgt in erster Linie über die Hände.
Im Vorfeld haben sich 10 der 16 Mülheimer stationären Pflegeeinrichtungen bereit erklärt, dieses Qualitätssiegel zu erwerben.
Kontakt
Stand: 16.11.2012
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