Archiv-Beitrag vom 14.04.2014Pflanzung Baum des Jahres 2014

Archiv-Beitrag vom 14.04.2014Pflanzung Baum des Jahres 2014

Wie in den letzten sechs Jahren wurde auch in diesem Jahr der Baum des Jahres im Mülheimer Stadtgebiet gepflanzt

Am Freitag, 25. April 2014 fand um 15 Uhr auf dem Spielplatz im Witthausbusch (siehe beigefügter Plan) eine symbolische Pflanzung durch die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Energie statt.

Das Kuratorium Baum des Jahres e.V., welches seit 1989 jeweils den „Baum des Jahres“ ausruft, hat für das Jahr 2014 die Trauben-Eiche (Quercus petraea) auserwählt.

Am Freitag, 25. April 2014 wurde auf dem Spielplatz im Witthausbusch symbolisch der Baum des Jahres 2014 (Trauben-Eiche) durch die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Energie gepflanzt.

Hintergrundinformationen zum Baum des Jahres:

Im Jahr 2014 steht eine der heimischen Laubbaumarten mit der höchsten Lebenserwartung im Mittelpunkt: die Trauben-Eiche (Quercus petraea). Sie kann über 1000 Jahre alt werden. Sie ist für die Forstwirtschaft sehr attraktiv, aber auch als Stadtbaum und für die freie Landschaft bestens geeignet. "Die Eiche" kennt eigentlich jeder, aber die beiden häufigsten heimischen Eichen - Stiel- oder Trauben-Eiche - zu unterscheiden, ist auch für Dendrologen nicht einfach.
Im Habitus unterscheiden sie sich kaum. Im Freistand entwickelt die Trauben-Eiche eine mächtig breite Krone mit einem geraden Stamm. Daher ist sie in der Forstwirtschaft beliebter als die Stiel-Eiche. Die Trauben-Eiche bildet eine schuppige Borke aus und kann hierzulande bis 40 Meter Höhe und bis 6 Meter Stammumfang erreichen. In England wurde ein Exemplar mit über 14 Meter Stammumfang gefunden.
Die Belaubung durchläuft eine vielfältige Herbstfärbung von verschiedenen Gelb- und  Gelbgrüntönen, später dann Gelbbraun- und Brauntönen. Wie bei Pappeln und Weiden gibt es bei der Trauben-Eiche sogenannte Absprünge - sie wirft bei Trockenheit als Schutzreaktion ganze begrünte Zweige ab, um die Verdunstungsfläche zu verkleinern, was fälschlich auch als Krankheit interpretiert wird.

Blüten werden erst ab einem Alter von 20 bis 40 Jahren entwickelt, die sehr unauffällig sind. Die sich daraus entwickelnden Früchte sind aber dafür umso auffälliger. Die Eicheln sind sehr nahrhaft, weshalb früher Haustiere zur "Eichelmast" in den Wald getrieben wurden. Eicheln werden von Vögeln weiterverbreitet und keimen im folgenden Frühjahr.
Die Trauben-Eiche bildet eine stabile Pfahlwurzel aus, weshalb sie auch als sehr "sturmfest" gilt. Sie reagiert allerdings empfindlich auf wechselnde Grundwasserstände. Dann sterben sowohl die Tiefen- als auch die Pfahlwurzel ab, so dass die Bäume dann sehr leicht umfallen. Das natürliche Verbreitungsareal der Trauben-Eiche erstreckt sich über fast ganz Europa, außer Spanien und Nordskandinavien. Sie bevorzugt trockene und nährstoffarme Standorte.

"Sahne der deutschen Fortwirtschaft"

Als "Sahne der deutschen Forstwirtschaft" gilt die bekannte Trauben-Eiche "Spessarteiche" im Spessart. Sie ist sehr lichtbedürftig und bildet selbst nur eine lichte Krone aus, weshalb unter ihr Kräuter, Sträucher und Jungbaume gut gedeihen. Sie dient als Lebensraum für circa 500 Insektenarten, von denen sich die Waldvögel ernähren. Sie kann allerdings auch von einigen Insekten wie Frostspanner, Eichenwickler und Schwammspinner kahlgefressen werden, so dass ein zweiter Austrieb erfolgen muss.
Sie beheimatet auch etliche Pilzarten, neben den holzzerstörenden Pilzen auch beliebte Speisepilze wie z.B. Trüffel.
Bei der Nutzung steht ganz klar das Holz im Mittelpunkt. Eichenholz ist eine der schwersten Holzarten überhaupt. Wegen eingelagerter fäulnishemmender Stoffe, ist das Eichenholz widerstandsfähig und dauerhaft. Die Hamburger Hafen-Speicherstadt und auch die Elbphil-harmonie stehen seit über 100 Jahren auf Eichenpfählen.
In der Naturheilkunde wie bei der Ledergerberei wird Eichenrinde verwendet.
Wegen ihrer Immissions- und Salztoleranz ist sie als Stadtbaum sehr bewährt. Als Straßenbaum ist sie wegen ihrer herabfallenden Früchte, die zu Fahrzeugbeschädigungen oder Wildunfällen führen können weniger geeignet. Keine andere Baumart ist so vielfältig mit Mythologie und Volksglauben verbunden wie die Eiche. Tote Äste und Kronenteile können Jahrzehnte im Baum hängenbleiben, Totbäume können bis zu 100 Jahre stehenbleiben. Daher gilt sie in der Literatur als der Inbegriff von Standfestigkeit, Kraft und Stärke. So gilt das Eichenblatt als Symbol für Beständigkeit, daher auch seine Darstellung auf vielen Münzen, Wappen und Urkunden.

Die im Volksmund bekannte Wetterprognose "Treibt die Eiche vor der Esche, gibt’s im Sommer große Wäsche; treibt die Esche vor der Eiche folgt im Sommer große Bleiche" trifft auffallend häufig zu. Allerdings ist der Grund dafür botanisch nicht nachgewiesen, es liegt wohl eher an einer Wahrscheinlichkeitsregel. Das Sprichwort (bei Gewitter) "Buchen sollst Du suchen, Eichen sollst Du weichen" erklärt sich dadurch, dass Eichen als Blitzableiter dienen können, da die Pfahlwurzel Kontakt zum Grundwasser hat.

Kontakt

Kontext


Stand: 25.04.2014

[schließen]

Fehler melden

Sie haben einen Fehler auf dieser Internetseite gefunden? Bitte teilen Sie ihn uns mit. Ein Redakteur wird sich umgehend darum kümmern.

Haben Sie ein anderes Anliegen, um das wir uns kümmern sollen, dann wenden Sie sich bitte an die Bürgeragentur.

Ihre Nachricht

 

Drucken | RSS-Feed | Fehler melden

Transparenter Pixel