Archiv-Beitrag vom 23.01.2012Saarner Bürger sparen Strom für guten Zweck
700 Haushalte nehmen am größten deutschen Feldversuch zum intelligenten Stromverbrauch teil
Die 700 Teilnehmer des Feldversuchs zum intelligenten Stromverbrauch in Mülheim-Saarn stehen fest. Bürgermeisterin Renate aus der Beek zog heute im RWE Energieladen aus einer zur Lostrommel umfunktionierten Waschmaschine unter notarieller Aufsicht die Namen der letzten 80 Teilnehmer für das Teilprojekt des Feldversuchs.
"Glücksfee" Renate aus der Beek und Projektleiter Prof. Dr. Michael Laskowski bei der Auslosung der Teilnehmer für das Teilprojekt des Feldversuchs im RWE Energieladen. (Foto: Walter Schernstein)
Die ausgelosten Teilnehmer erhalten neben einem intelligenten Stromzähler mit Schnittstelle zum heimischen PC jeweils zwei speziell entwickelte Elektrogeräte vom Projektpartner Miele. Die Verlosung von Waschmaschinen, Spülmaschinen und Trocknern war notwendig geworden, weil sich deutlich mehr Haushalte für diesen Testbestandteil gemeldet hatten als Geräte zur Verfügung stehen.
Praxistest für die Energiewende im Alltag ergänzt bundesweit führendes Smart-Meter-Projekt „Mülheim zählt“
Dieser Praxistest ergänzt das von RWE Deutschland geführte und bundesweit einmalige Projekt „Mülheim zählt“: Noch in diesem Jahr sollen in der Ruhrgebietsstadt mehr als 100.000 intelligente Stromzähler eingebaut sein; damit wird Mülheim an der Ruhr zur ersten größeren deutschen Stadt, in der flächendeckend Haushalte mit Smart-Meter-Geräten ausgestattet sein werden. "Und wir sind stolz darauf, dass unsere Stadt Vorbild sein darf für ein solch innovatives Energieprojekt", zeigt sich Bürgermeisterin aus der Beek begeistert.
Der Feldtest zum intelligenten Stromverbrauch ist der größte seiner Art in Deutschland und ein zentraler Baustein der vom Bundeswirtschaftsministerium und Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft getragenen „E-Energy“-Initiative „E-DeMa. Das Kürzel „E-DeMa“ steht für die „Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy Marktplatz der Zukunft“. Das heißt: Bürger sollen aktiv am Strommarkt teilnehmen und ihren Stromverbrauch optimieren. Über das Internet und moderne Stromnetze können Stromverbraucher
und Stromanbieter energiewirtschaftlich miteinander verbunden werden.
Alle 700 Testhaushalte werden zu Marktteilnehmern, die ihren Stromverbrauch durch Reaktion auf entsprechende Preisanreize steuern können. Dafür können sie direkt am PC über den Zugriff auf einen virtuellen Marktplatz (eine spezielle Internetseite) erfahren, wann der Stromverbrauch am günstigsten ist und ihren Stromverbrauch danach ausrichten. „Für die Testhaushalte der heutigen Verlosung wird es noch einfacher“, erklärt Prof. Dr. Michael Laskowski, Projektleiter E-DeMa bei RWE Deutschland. „Die diesen Teilnehmern zur Verfügung gestellten Waschmaschinen, Spülmaschinen oder Trockner können so programmiert werden, dass sie den Strom automatisch nutzen, wenn er im Markt besonders günstig ist.". Die Saarner Bürger ließen sich jedenfalls nicht lange bitten und brachten dem Projekt großes Interesse entgegen. "Das ist eine erfreuliche Anzahl. Ein herzliches Dankeschön an alle teilnehmenden Haushalte. Sie nutzen die Chance, die Zukunft des Energiemarktes zu beeinflussen. Das ist gut für unser Klima, gut für unsere Umwelt! Und letztlich natürlich auch gut für Ihren Geldbeutel!", so Bürgermeisterin Renate aus der Beek.
Waschmaschinen laufen ferngesteuert
Die Geräte werden dann nach entsprechender Programmierung und Befüllung ferngesteuert gestartet.“ Zusätzlich konnten in Kooperation mit dem Energieversorger medl in Mülheim-Saarn insgesamt 11 Kunden mit stromerzeugenden Heizungen (Mikro-KWK-Anlagen) gewonnen werden, die ebenfalls mit der „intelligenten“ Technik ausgestattet werden.
Der Feldversuch für alle 700 Testhaushalte startet Anfang März 2012 und dauert 9 Monate.
Die Ergebnisse der Testhaushalte werden gesammelt; im Feldversuch erzielte Einsparungen prämiert RWE Deutschland nach einem Bonussystem. Der Erlös kommt einem Energieeffizienz-Projekt in Mülheim-Saarn zugute. Neben RWE Deutschland sind die Firmen Siemens, Miele, Stadtwerke Krefeld und ProSyst sowie die Hochschulen Dortmund, Bochum und Essen-Duisburg am Projekt E-DeMa beteiligt.
Kontakt
Stand: 24.01.2012
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