Archiv-Beitrag vom 01.07.2014Schülersprechstunde der OB am Gymnasium Heißen
Das Thema Europa ist am Gymnasium Heißen von besonderer Bedeutung...
so ist es nicht verwunderlich, dass rund 70 Schülerinnen und Schüler der Europaschule in Heißen ihre Chance nutzten und im Rahmen der Schülersprechstunde einige Fragen zu diesem Thema – aber auch zu kommunalpolitischen Fragestellungen - an Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld richteten. Begleitet wurde Dagmar Mühlenfeld bei der Sprechstunde am 27. Juni 2014 von David Meerkamp – selbst Schüler des Gymnasiums Heißen und seit dem 15. September letzten Jahres Mitglied des aktuellen Jugendstadtrates.
(Fotos: Walter Schernstein)
Bereits in ihren Begrüßungsworten unterstrich die Oberbürgermeisterin die Bedeutung politischen Engagements. Mit den Worten "das ist Euer Staat" verband sie ihren Appell an die anwesenden Zehntklässler, Interesse für Politik zu zeigen, sich einzubringen und an der Gestaltung gesellschaftlicher Anliegen und Aufgaben aktiv teilzunehmen.
Ihr besonderer Dank galt dem Gymnasium Heißen, wo man in vorbildlicher Weise dazu beitrage, Mitwirkung und Teilhabe junger Menschen an Politik und Gesellschaft zu unterstützen.
In der rund 1 ½ stündigen Diskussion erfragten die SchülerInnen zunächst – auch unter Bezugnahme auf das aktuelle Wahlergebnis – warum insbesondere die rechtsorientierten Parteien gestärkt aus der Europawahl hervorgegangen seien. Dagmar Mühlenfeld machte deutlich, dass sie diesen Umstand darin begründet sehe, dass die Europäische Union sich noch immer zu stark an ökonomischen Zielsetzungen ausrichte. Sie halte es, so die OB, "für unumgänglich, künftig insbesondere auch den sozialen Aspekten europapolitisch mehr Bedeutung beizumessen."
"Welche Bedeutung die EU für die Jugend" habe, wollte zudem ein Schüler wissen –und bezog sich zum Beispiel auf Bildungsabschlüsse oder Praktika im Ausland. Die Nachfrage der OB an die Schülerschaft zeigte, dass bei vielen Schülerinnen und Schülern ein Interesse vorhanden ist, im Rahmen von Ausbildung und Studium Zeiten im europäischen Ausland zu verbringen. Die Oberbürgermeisterin vertrat die Einschätzung, dass sich die Bedeutung der Europäischen Gemeinschaft nicht zuletzt an der gestiegenen Wahlbeteiligung an der EU-Wahl im Mai ablesen lasse. EU-Kommission und Europäisches Parlament hätten mit Blick auf die Jugend zudem die Notwendigkeit erkannt, die Jugendarbeitslosigkeit aktiv zu bekämpfen und vermehrt in die Ausbildung junger Menschen zu investieren. Es stünden bereits bewährte Instrumente gegen Jugendarbeitslosigkeit, wie beispielsweise die duale Ausbildung in Deutschland, zur Verfügung und man könne hier über Landesgrenzen hinweg von einander lernen. David Meerkamp verwies ergänzend auf das "Erasmus-Programm", über welches zum Beispiel Studienaufenthalte oder auch Auslandspraktika im Rahmen des Studiums gefördert werden könnten.
Auch persönliche Fragen interessierten die Jugendlichen. So fragten sie beispielsweise nach der Motivation Mühlenfelds, die Funktion der Schulleiterin aufzugeben und stattdessen das Amt der Oberbürgermeisterin anzutreten. Sie habe dies damals als große Chance begriffen, sich für die Stadt Mülheim an der Ruhr und deren Bürgerinnen und Bürger aktiv und vor Ort einzusetzen. Gestalten und Akzente setzen zu können, sei ihr – damals wie heute – wichtig, so das Stadtoberhaupt.
Als eine ganz zentrale Aufgabe beschrieb Dagmar Mühlenfeld die Erhaltung der Stadt als attraktivem Wirtschaftsstandort. Die neue Hochschule trage zudem dazu bei, dem demographischen Wandel zu begegnen und junge Menschen nach Mülheim zu ziehen. Ein wesentliches Leitziel sei für sie darüber hinaus, Mülheim an der Ruhr als kinder- und familienfreundliche Stadt zu erhalten und weiter zu entwickeln.
OB sprach mit den Schülern "Klartext"
Der Frage, ob man das Amt des Mülheimer Stadtoberhauptes auch ehrenamtlich ausüben könne, begegnete Mühlenfeld mit einem klaren "Nein". Diese Aufgabe erfordere, dass man sich dem Amt vollständig widme und politisch legitimiert sei. Nur so sei es möglich, Themen voran zu bringen. Die anschließende Diskussion mit den Jugendlichen drehte sich um bildungspolitischen Fragen, die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs und die möglichen Nutzungsmöglichkeiten des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes. Die SchülerInnen waren begeistert darüber, dass Dagmar Mühlenfeld "Klartext" sprach. Dies hätten sie – nach eigener Aussage – im Kontakt mit politischen Akteuren bereits auch anders erlebt, zogen sie ein positives Fazit zur Schülersprechstunde.
Der abschließende Diskurs über den Jugendstadtrat, seine Aufgaben und auch seine Mitgestaltungsmöglichkeit hatte auffordernden Charakter. So warben Dagmar Mühlenfeld und auch David Meerkamp dafür, den Jugendstadtrat als Gremium zu nutzen, Anregungen zu geben oder sich sogar selbst zu engagieren.
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Stand: 01.07.2014
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