Archiv-Beitrag vom 23.03.2012Stadtarchiv erhält verschollene Styrumer Urkunden
Die Überlieferung der Reichsherrschaft Styrum zählt zu den bedeutenden Altbeständen des Mülheimer Stadtarchivs. Zum Bestand gehören auch über 200 mittelalterliche und frühneuzeitliche Urkunden, die einen Zeitraum von 500 Jahren Styrumer Geschichte (1263 bis 1764) abdecken.
Mit der spektakulären Schenkung eines Privatmanns aus Süddeutschland ist es Archivleiter Dr. Kai Rawe gelungen, mehrere zum Teil als verschollen geltende Urkunden der Reichsherrschaft Styrum für das Stadtarchiv zu sichern. Der Besitzer hatte diese im Nachlass seines Onkels gefunden und daraufhin Rawe kontaktiert, um die Urkunden dem Mülheimer Stadtarchiv zuzuführen. Es handelt sich bei der Schenkung um insgesamt elf Pergamenturkunden aus den Jahren 1480 bis 1723, die sich überwiegend mit der Verleihung von Fischereirechten durch die Äbte des Klosters Werden an die Herren von Styrum beschäftigen. Herausragendes Einzelstück ist eine sogenannte „Kaiserurkunde“ des römisch-deutschen Kaisers Karl V., ebenfalls ausgestellt für die Herren von Styrum. Alle Lehnsurkunden waren bei der Übergabe gut erhalten und wiesen nur minimale Schäden auf. Lediglich die anhängenden Wachssiegel mussten dem Zahn der Zeit Tribut zollen und waren somit erst einmal ein Fall für die Restauratorin des Stadtarchivs.
Wie die Urkunden in den Besitz des verstorbenen Privatmanns gelangt sind, bleibt unklar. Der Hauptbestand der Reichsherrschaft Styrum wurde 1927 von der Stadt Mülheim angekauft, weitere Teile befinden sich im Landesarchiv NRW, Standort Düsseldorf, sowie im Westfälischen Archivamt in Münster. Von einer vierten Teilüberlieferung in privater Hand war bislang nichts bekannt.
Die Urkunden wurden von den Mitarbeitern des Mülheimer Stadtarchivs restauratorisch sowie archivarisch bearbeitet und stehen ab sofort für die historische Forschung zur Verfügung.
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Stand: 23.03.2012
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