Archiv-Beitrag vom 30.08.2010Wechselausstellung "Dokumente der Industriekultur" mit historischen Wertpapieren im Mülheimer Gründer- und Unternehmermuseum
Begleitausstellung zu Ruhr.2010 besteht aus drei Teilen – Teil drei trägt den Titel „Local Heroes“
Im Gründer- und Unternehmermuseum (GUM) beschäftigt sich die dreiteilige Wechselausstellung „Dokumente der Industriekultur“ mit historischen Wertpapieren.
Ab sofort ist bis zum 14. Oktober mit „Local Heroes - Mülheim an der Ruhr“ der dritte Teil zu sehen. Alle Dokumente stammen aus der Sammlung von Hans-Joachim Plückers (62). Der Mülheimer arbeitete ab 1970 bei mehreren Banken im Börsengeschäft, bevor er sich 1988 als Börsenmakler selbstständig machte. 1970 begann er mit dem Aufbau seiner Sammlung, die heute rund 2700 Dokumente umfasst. Zu sehen sind im GUM derzeit rund 60 Ausstellungsstücke. Hans-Joachim Plückers, der mit seiner Frau ein Versandantiquariat für historische Wertpapiere betreibt, hat sich auf die Sammlung von historischen Dokumenten aus dem Ruhrgebiet spezialisiert.
Zu sehen ist in dem dritten Ausstellungsteil unter anderem eine dekorative Aktie der „Actien-Gesellschaft für Eisen-Industrie zu Stirum“ aus dem Jahr 1858 und damit vier Jahre bevor die Bürgermeisterei Oberhausen gebildet wurde. Das Firmengelände lag östlich des Oberhausener Bahnhofs und gehörte zur Landbürgermeisterei Styrum, die erst 1910 zwischen Mülheim und Oberhausen geteilt wurde. Ebenfalls hebt Joachim Plückers eine Aktie des „Actien-Verein für die Mülheim-Borbecker-Straße“ hervor: „Dabei handelt es sich um eine Privatgründung, um einen Fahrstraße zwischen den Essener Zechen und dem Mülheimer Hafen anzulegen“, sagt Plückers. „Damit wurde eine Aktiengesellschaft gegründet, um die heutige Aktienstraße zu bauen.“
Hintergrund
Im ersten Teil der Wechselausstellung waren unter dem Titel „Bergbaudokumente“ bis Mitte Juni Kuxscheine, Anleihen und dekorative Aktien von ehemaligen Zechengesellschaften des Ruhrgebiets zu sehen, gefolgt von dem zweiten Teil unter dem Titel „Industriekultur auf Papier“.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts handelte es sich bei den Kuxscheinen und Aktien um graphisch aufwändig gestaltete Produkte, häufig von bekannten Künstlern gestaltet, während ab den 1870er Jahren die Kuxscheine und Aktien vermehrt als reine Textdokumente produziert wurden. Oftmals wurden die Papiere im Original von bedeutenden Wirtschaftspionieren, wie z.B. August und Joseph Thyssen, Hugo Stinnes, Wilhelm Grillo, Franz Haniel u.a., unterzeichnet. Aus versicherungstechnischen Gründen und aufgrund des lichtempfindlichen Dokumentenpapiers können im GUM nur Reproduktionen der Originalpapiere, die sich im Besitz von H.-J. Plückers befinden, gezeigt werden.
Die Wanderausstellung ist im Gründer- und Unternehmermuseum (HAUS DER WIRTSCHAFT, Wiesenstraße 35) montags bis donnerstags zwischen 9 und 17 Uhr sowie freitags von 9 bis 15 Uhr kostenlos zu besichtigen.
Kontakt
Stand: 30.08.2010
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