Asiatische Hornissen in Mülheim
Das Umweltamt der Stadt Mülheim an der Ruhr bittet um Mithilfe bei der Bekämpfung einer invasiven Hornissenart
In den letzten Jahren haben asiatische Hornissen (Vespa velutina nigrothorax) zunehmend Aufmerksamkeit erregt. Diese invasive Art hat sich in Europa verbreitet und stellt eine Bedrohung für einheimische Insektenarten sowie die lokale Biodiversität dar. Auch in Mülheim nehmen die Beobachtungen asiatischer Hornissen deutlich zu. Es wurden jedoch nur wenige Nester gemeldet.
Die Asiatische Hornisse steht auf der EU-Liste invasiver gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten und fällt unter Artikel 16 der FFH-Richtlinie. Infolgedessen müssen Maßnahmen ergriffen werden, eine weitere Ausbreitung dieser Art zu verhindern. Die Zuständigkeit zur Umsetzung von solchen Maßnahmen liegt bei den Unteren Naturschutzbehörden.
Was sind asiatische Hornissen?
Asiatische Hornissen sind größer als heimischen Wespenarten. Sie lassen sich durch ihre auffällige Färbung gut von diesen und der einheimischen Hornisse unterscheiden. Sie haben einen dunklen, fast schwarzen Körper mit gelben bis orangefarbenen Streifen am Hinterleib und einem charakteristischen gelben Gesicht. Besonders typisch sind die gelben Füße der Hornissen. Wegen dieser Merkmale wird die Art auch „Gelbfüßige Hornisse“ oder „Schwarzrückenhornisse“ genannt.
Aktives Nest in Mülheim im November 2023 (Quelle: Daniela Specht)
Ein besonderer Unterschied zu den einheimischen Hornissen stellen die sogenannten Sekundärnester dar. Diese werden durch die asiatischen Hornissen ab Juli gerne in hohen Bäumen frei angelegt und weisen ein Einflugloch im unteren Bereich auf. Die bereits ab April an geschützten Orten angelegten Primärnester befinden sich oft in Hecken, Gartenhäusern aber auch in Gebäuden. Ein Volk besteht aus durchschnittlich 6.000 Hornissen. Aktivitäten am Nest sind auch noch im November - und damit deutlich später als bei den einheimischen Arten – festzustellen.
Die asiatischen Hornissen sind vor allem für ihre Fähigkeit bekannt, gezielt Honigbienen zu jagen. Sie belagern Bienenstöcke regelrecht und versuchen auch, in den Stock einzudringen. Es stehen aber auch andere blütenbesuchende Insekten (zum Beispiel Wildbienen, Schmetterlinge und Fliegen) auf ihrem Speisezettel. So unterstützen asiatische Hornissen den Rückgang von Insektenarten und gefährden dadurch auch die Bestäubung von Pflanzen.
Was können Sie tun?
Die Öffentlichkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und Bekämpfung dieser invasiven Art. Wenn Sie Asiatische Hornissen und/oder ihre Nester in Ihrer Umgebung beobachten, bittet das Umweltamt darum, dies umgehend der Unteren Naturschutzbehörde oder dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) zu melden. Ihre Meldungen sind wichtig, um die Verbreitung dieser Art zu dokumentieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Wichtig ist neben der genauen Angabe des Beobachtungsortes, auch ein Foto als Bildbeleg mitzusenden um Fehlmeldungen ausschließen zu können. Hilfreich ist auch die Angabe aus welcher Richtung die Tiere an- oder abfliegen. So kann gegebenenfalls der Standort der Hornissennester ermittelt werden.
Für weitere Informationen und Unterstützung steht die Untere Naturschutzbehörde sowie die lokalen Imkerverbände zur Verfügung. Die Entfernung gefundener Nester wird durch Experten im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt.
Hier können Sie Beobachtungen melden:
- Untere Naturschutzbehörde Mülheim an der Ruhr (E-Mail an die UNB)
- LANUV (Meldung)
Informationen:
Kontakt
Stand: 10.09.2024
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