Archiv-Beitrag vom 29.04.2022Harbecke-Sporthalle wird als Flüchtlingsunterkunft vorbereitet
Die Harbecke-Halle wird als Flüchtlingsunterkunft vorbereitet. Diese Entscheidung musste die Leiterin des Krisenstabes „Ukraine“, Dr. Daniela Grobe, am Freitagmorgen treffen. „Wir hoffen, dass die Belegung nur bis zum Ende der Sommerferien 2022 nötig sein wird, weil wir parallel schon nach anderen Unterbringungsmöglichkeiten suchen,“ sagt Grobe.
Am Wochenende werden Helfer*innen der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes und der Hilfsorganisationen damit beginnen, die Halle zur Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine herzurichten. Im ersten Schritt zählt dazu die Vorbereitung des Bodens und die Aufstellung von Bauzäunen mit Sichtschutz. Die gesamte Vorbereitung einschließlich Aufstellung von Mobiliar, Organisation von Betreuungspersonal, Sicherheitsdienst und Versorgung wird voraussichtlich zwei Wochen in Anspruch nehmen. Nach Abstimmung mit der Feuerwehr und ersten Planungen können dort bis zu 260 Plätze für die Unterbringung und Versorgung Geflüchteter geschaffen werden.
„In der Ratssitzung am Donnerstag habe ich noch davon gesprochen, dass wir die Lage täglich beobachten und auch tagesaktuell entscheiden müssen. Diese Dynamik hat sich von gestern auf heute unmittelbar eingestellt“, so Grobe. „Wir müssen den Menschen, die auf der Flucht sind, ein Dach über dem Kopf gewährleisten. Aber heute komme ich zu der Einschätzung, dass unsere gemeinsamen Aktivitäten für die Unterbringung in den kommenden Wochen ohne eine Notunterkunft wohl nicht ausreichen werden.“
Die Flüchtlingsunterkunft Mintarder Straße verfügt noch über 25 freie Plätze und ist damit an ihrer Kapazitätsgrenze angekommen. Auch in den anderen Flüchtlingsunterkünften und angemieteten Wohnungen sind die Möglichkeiten nahezu erschöpft. Die von den Mülheimer Wohnungsgesell-schaften zur Verfügung gestellten Wohnungen mit einer Kapazität von bis zu 140 Plätzen werden mit Hochdruck hergerichtet. Dies wird sich jedoch nur schrittweise verwirklichen lassen: Bis zur Bezugsfertigkeit muss es eine Grundrenovierung geben, die Ausstattung mit Mobiliar und den Anschluss von Elektrogeräten.
In der Verteilstatistik des Landes nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz hat Mülheim an der Ruhr eine Erfüllungsquote von 91 Prozent und eine Aufnahmeverpflichtung von 156 Personen. Bis zum 19. Mai 2022 sind der Stadt 41 Zuweisungen aus der Ukraine, Ägypten, Mazedonien, Guinea, Syrien, Afghanistan und Ghana angekündigt.
Dr. Daniela Grobe: „Die Zuweisungen des Landes haben zwar noch einen Vorlauf von einigen Tagen. Das gibt immer etwas Zeit zur Vorbereitung. Aber selbst, wenn wir schon Ankündigungen bis Mitte Mai haben, zeigt uns die Praxis, dass wir aller Voraussicht nach auch in der ersten Mai-Hälfte noch weitere Geflüchtete nach Mülheim zugewiesen bekommen. Und nach wie vor kommen Geflüchtete aus der Ukraine durch privates Engagement oder aus eigenen Stücken zu uns in die Stadt. Darauf müssen wir vorbereitet sein.
Wir reden bei der Harbecke-Sporthalle über eine Notunterkunft. Sie ermöglicht das Ankommen der Menschen, das ‚Zur Ruhe kommen‘, die erste Orientierung in unserer Stadt. Ich denke, dass wir mit unserer Mitmenschlichkeit viel dafür tun können, dass auch diese Unterbringung menschenwürdig gestaltet werden kann.“
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Stand: 29.04.2022
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