Archiv-Beitrag vom 21.11.2014Kommunen fordern Gerechtigkeit
Kaiserslauterer Appell einstimmig beschlossen
Etwa 40 Rathauschefs, Finanzbeigeordnete und Kämmerer strukturbelasteter und/oder hochverschuldeter Kommunen haben am 21. November 2014 in Kaiserslautern die bundesweite Ausdehnung des bislang auf Nordrhein-Westfalen konzentrierten, parteiübergreifenden Aktionsbündnisses „Für die Würde unserer Städte“ beschlossen.
Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, verabschiedeten sie einstimmig den „Kaiserslauterer Appell“. Mit ihm verlangen sie Plenardebatten in Bundestag und Bundesrat über die nicht mehr gegebene Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in finanzstarken und finanzschwächeren Städten, Gemeinden und Kreisen. Im Kern geht es um ein gerechteres Gemeindefinanzsystem, zu dem noch in dieser Legislaturperiode eine Weichenstellung von Bund und Ländern eingefordert wird.
Als nächste politische Aktion verabredeten die Kommunalpolitiker eine weitere Kommunalkonferenz am 23. und 24. Februar 2015 in Berlin. Sie werden dort ihre Forderungen an die Bundesregierung und die Bundestagsfraktionen parteiübergreifend begründen. Dabei geht es konkret um Bundes- und Länderhilfen. Die Stadtchefs erwarten Unterstützung, um den eigenen Bürgerinnen und Bürgern glaubhaft versprechen zu können, dass ein finanzwirtschaftlicher Absturz der eigenen Kommune abgewendet wird.
Als Sprecher des Aktionsbündnisses erklärten Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (SPD) aus Mülheim an der Ruhr und Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) aus Wuppertal: "Wir fordern unser Recht. Der weitaus größte Anteil an den Schulden der Kommunen ist die Folge Jahrzehnte lang erlassener und nicht ausreichend gegenfinanzierter Gesetze von Bund und Ländern. Um diesen immensen Schuldenberg abzubauen, benötigen wir alle zusätzlich zum konsequenten eigenen Sparen mehr Hilfe zur Selbsthilfe. Gleiche Lebensbedingungen zwischen steuerstarken und steuerschwachen Kommunen gibt es längst nicht mehr."
Gastgeber der bundesweit einmaligen Kommunalkonferenz war auf Bitten seiner rheinland-pfälzischen Kolleginnen und Kollegen Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel. „Unser Treffen hat bundesweit Signalwirkung. Zusätzlich macht es unseren eigenen Bürgerinnen und Bürgern deutlich, dass viele Städte die gleichen Herausforderungen zu meistern haben“, unterstreicht das Stadtoberhaupt Kaiserslauterns.
Die Präsentation von Prof. Dr. Martin Junkernheinrich: "Finanzwissenschaftliche Überlegungen für ein gerechtes Gemeindefinanzsystem", den Appell, wie er beschlossen wurde sowie die Unterschriftsliste der unterstützenden Kommunen sind zum Nachlesen beigefügt.
Hier finden Sie darüber hinaus weitere Informationen zum Aktionsbündnis "Für die Würde unserer Städte".
Kontakt
Kontext
- Kaiserslauterer Appell an Bund und Länder zur Schaffung eines gerechten Gemeindefinanzsystems (Dateigröße: 31 KB/-typ: pdf)
- Medienecho Aktionsbündnis Für die Würde unserer Städte (Dateigröße: 897 KB/-typ: pdf)
- Präsentation von Prof. Junkernheinrich: Finanzwissenschaftliche Überlegungen für ein gerechtes Gemeindefinanzsystem (Dateigröße: 339 KB/-typ: pdf)
- Unterschriftsliste der unterstützenden Kommunen des Kaiserslauterer Appells vom 21. November 2014 (Dateigröße: 1034 KB/-typ: pdf)
Stand: 09.12.2014
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