Archiv-Beitrag vom 24.02.2022Land macht die Schiene stark für den Güterverkehr
Ministerin Brandes übergibt Förderbescheid über mehr als 500.000 Euro an den Hafen Mülheim
(v.l.) Ina Brandes (Ministerin für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen), Joachim Exner (Geschäftsleiter der Betriebe der Stadt Mülheim an der Ruhr).
Fotos: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen - Ralph Sondermann
Vom Abstellgleis zum Verladegleis mit digitaler Güterwaage - Ministerin Brandes hat einen Förderbescheid über 507.000 Euro an den Rhein-Ruhr-Hafen Mülheim übergeben, damit die dortige Hafenbahn modernisiert werden kann. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen), das das Verkehrsministerium Mitte 2018 wieder aufgenommen hat. So werden mehr Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an Hauptstrecken der Bahn angebunden und langfristig mehr Güter auf die Schiene gebracht.
„Jeder Transport, den wir vom Lkw auf die Schiene verlagern, sorgt für mehr Platz auf den Straßen und ist gut für das Klima“, so Verkehrsministerin Ina Brandes. „Deshalb fördern wir die Modernisierung und Reaktivierung von Güterschienenstrecken wie am Rhein-Ruhr-Hafen Mülheim: Mit Unterstützung des Landes wird aus einem alten Abstellgleis ein zentrales Verladegleis für alle Hafenanrainer. Zudem können dort Güter, die auf den Waggon geladen werden, sofort auch gewogen und die Daten digitalisiert direkt Industrie und Gewerbe übermittelt werden. So stelle ich mir einen modernen und vernetzten Güterverkehr vor.“
Im Hafen Mülheim werden Eisen, Stahl, Mineralöl, Altmetall und chemische Produkte sowie Getreide umgeschlagen. Einen Teil der Infrastruktur bildet die Hafenbahn Mülheim an der Ruhr. Sie ist mit ihrem 27 Kilometer langen Schienennetz und über 50 Weichen die wichtigste Verbindung zwischen dem Streckennetz der Deutschen Bahn und den Unternehmen im Hafen.
„Die Pflege der Schieneninfrastruktur ist alleine kaum zu stemmen“, so Joachim Exner, Geschäftsleiter der Betriebe der Stadt, zu denen der Rhein-Ruhr-Hafen gehört. „Die Hilfen des Landes geben uns die Möglichkeit, nicht nur zu reparieren, sondern unsere Hafenbahn auch weiterzuentwickeln. Die Erneuerung des Mülheimer Anschlussgleises und Bindegliedes an das übergeordnete Netz zusammen mit dem Einbau der Gleiswaage ist für den örtlichen Hafen ein Meilenstein, weil durch die vereinfachten Abläufe im Rangierbetrieb deutlich effektiver gearbeitet werden kann.“
Das Land übernimmt 75 Prozent der gesamten Baukosten und erstmalig auch einen Teil der anfallenden Planungskosten. Die Förderrichtlinie des NE-Bahn-Programms wurde kürzlich dahingehend geändert, dass es dem Land wieder möglich ist, auch sogenannte Hafenbahnen, also nicht bundeseigene öffentliche Eisenbahnen in Binnenhäfen, finanziell zu unterstützen. Davon profitiert nun der Hafen Mülheim.
In der Vergangenheit hat der Hafen Mülheim bereits NE-Bahn-Förderungen in Höhe von rund 600.000 Euro erhalten und damit die Hafenbahn im Nordhafen modernisiert oder saniert.
Insgesamt zwölf Millionen Euro stehen im Jahr 2022 für das Förderprogramm bereit - das sind fünf Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Auch in den Folgejahren soll die Förderung fortgesetzt werden. Gefördert werden weiterhin vorrangig Investitionen in den Ersatz und Erhalt, aber auch der Aus- und Neubau von überwiegend für den Güterverkehr genutzten Schienenstrecken und Verladeeinrichtungen der NE-Bahnen. Voraussetzung ist, dass die Infrastrukturen für alle Eisenbahnen zugänglich - also öffentlich - sind.
Seit 2018 wurden mit rund 27 Millionen Euro schon rund 100 Maßnahmen von 22 nicht bundeseigenen öffentlichen Eisenbahnen aus Landesmitteln bezuschusst.
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Stand: 24.02.2022
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