Archiv-Beitrag vom 08.03.2022Neue Corona-Coaches werden geschult

Archiv-Beitrag vom 08.03.2022Neue Corona-Coaches werden geschult

Corona-Coaches in Mülheim an der Ruhr bieten ein offenes Ohr und vermitteln Unterstützung

Mehr als 20 Corona-Coaches gibt es inzwischen in Mülheim - Menschen, die sich ehrenamtlich einsetzen und in ihrem direkten Umfeld Unterstützung vermitteln an diejenigen, denen die Pandemie besonders zu schaffen machen. Gesucht werden nun weitere Ehrenamtliche - auch aus unterschiedlichen Kulturkreisen.

Corona-Coaches in Mülheim an der Ruhr bieten ein offenes Ohr und vermitteln Unterstützung. Gesucht werden nun weitere Ehrenamtliche - auch aus unterschiedlichen Kulturkreisen. - Online Redaktion - Referat I - Canva - Polina Zimmermann von Pexels

Die Coronavirus-Pandemie und ihre Folgen sorgen bei vielen Menschen weiterhin für Ängste, Sorgen, Anspannung und Belastung. Zwar gibt es in Mülheim an der Ruhr bereits zahlreiche Hilfsangebote, etwa in Beratungsstellen, durch Hotlines und vieles andere mehr - viele Menschen kennen oder erreichen diese Angebote jedoch nicht. Auch haben viele Menschen Fragen zur Corona-Krise, auf die sie keine Antworten finden. Hier sollen ehrenamtlich tätige Corona-Coaches (CoCo) helfen!

Wer kann Corona-Coach werden?

Corona-Coach kann grundsätzlich jede*r werden, der*die körperlich und geistig gesund, mindestens 25 Jahre alt ist, ein Führungszeugnis vorlegt und sich für andere Menschen einsetzen möchte. Aufgeschlossenheit, Empathie- und Kritikfähigkeit, Selbstreflexion sowie eine ausgeprägte Hilfsbereitschaft sind weitere wichtige Voraussetzungen.

Aufgaben

Corona-Coaches sollen Menschen in ihrem persönlichen Umfeld dabei helfen, möglichst gut langfristig durch die Corona-Krise zu kommen. Dazu gehört, psychosoziale Hilfebedarfe zu erkennen, auf Hilfsangebote hinzuweisen und die entsprechenden Kontakte zu vermitteln. Zudem sollen Corona-Coaches auch selbst einfache „Psychische Erste Hilfe“ leisten können, also aufmerksam sein, sich etwas Zeit nehmen und zuhören, wenn es jemandem nicht gut geht. Corona-Coaches sind aber weder Notfallseelsorger*innen noch Psychotherapeut*innen und kennen auch die Grenzen ihrer Fähigkeiten. Die Hauptaufgabe ist daher die Vernetzung und Weitervermittlung zu professionellen Hilfeanbieter*innen. An fünf Abenden werden die zukünftigen Corona-Coaches in praxisnahen Seminaren auf diese Aufgaben vorbereitet. Im Anschluss daran besteht das Angebot ehrenamtliches Mitglied im Hilfe-Netzwerk VEK zu werden. So wären Einsätze als Corona-Coach beispielsweise über das Netzwerk versichert und man erfährt beständige Begleitung im eigenen Tun.

Interesse?

Dann melden Sie sich gerne beim Team des Psychosozialen Krisenmanagements der Stadt unter der E-Mail: versenden

Fachlicher Hintergrund

Leitgedanke der Ausbildung zum Corona-Coach ist die Zielsetzung, Menschen aktiv an der Krisenbewältigung zu beteiligen und vor allem auch dazu zu befähigen, sich hilfreich einzubringen. Wer als Corona-Coach aktiv wird, ist zum Beispiel nicht nur „Empfänger*in von Anweisungen“, sondern selbst konstruktive*r Akteur*in und Multiplikator*in von Hilfsangeboten in der Krise. Vergleichbare Konzepte in anderen sozialen Handlungsfeldern haben sich in den vergangenen Jahren bereits bewährt (zum Beispiel die „Mülheimer Lotsen“). Wissenschaftliche Begründungen liegen in den Konzepten von „Change aids“ beziehungsweise „agents“ vor.

Insbesondere zur Überwindung der „Intentions-Verhaltens-Lücke“ wird erwiesenermaßen eine individuelle, persönliche Intervention benötigt. Daher macht die Ausbildung von Corona-Coaches Sinn, um „interindividuelle“ Hilfehinweise (mit Broschüren, Informationen im Internet und so weiter) durch eine persönliche, vertrauensvolle Ansprache zu ergänzen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter der E-Mail: versenden

Kontakt


Stand: 09.03.2022

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