Wilhelm Eichholz-Sengelmann (1830 - 1912)
Sengelmannshof und Meisenburg, damit verbinden viele Mülheimer und Kettwiger durchaus eine Vorstellung. Aber wohl nur wenige werden dabei an den dichtenden Landwirt Johann Wilhelm Eichholz (1830 - 1912) aus Kettwig denken, der seine Kindheit in Holthausen verbrachte und Mölmsch Platt sprach, das später - nach seiner Einheirat in den Sengelmannshof - einen leicht bergischen Einschlag bekam. Von November bis März stiefelte Eichholz, der sich das Pseudonym Felix Norden zulegte, jede Woche einmal zur Meisenburg, wo sich seit 1859 unter Leitung des Lehrers Georg Klingenburg und anderer ein literarischer Verein zur Lesung und Besprechung zahlreicher Dramen von Shakespeare, Schiller, Goethe bis zu Hauptmann und Ibsen traf. Eichholz wurde später selbst Vorsitzender, gab 1880 einen Gedichtband mit "hoch- und niederdeutschen" Gedichten heraus (Vorbild Fritz Reuter), der heute noch in NRW-Bibliotheken anzutreffen ist, und schrieb sogar eine Reihe von Theaterstücken, davon zwei in Mölmsch Platt. Eins davon, "Dat geplande Lustspiel" habe ich aus der Handschrift übertragen und mit Anmerkungen versehen. Es kann im Stadtarchiv eingesehen oder auch in der Stadtbücherei entliehen werden. "Der Dialect... ist derjenige von Mülheim a. d. Ruhr und Umgegend... " schreibt er in der Einleitung zu seinem Gedichtband, dem das Gedicht "Ek kiek dei so diep in die Ougen" entnommen ist.
Stand: 04.06.2018
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