Feuerlöscher

Feuerlöscher

Muss ich zu Hause einen Feuerlöscher haben?

Welcher Feuerlöscher ist der Richtige für mich und wo soll er hängen?

Wann wurde er zum letzten Mal geprüft?

Wie viele Brandklassen gibt es?

Wie funktioniert ein Feuerlöscher überhaupt?

Wann soll ich noch selbst löschen oder lieber die Feuerwehr holen?

Was tun, wenn's brennt?

Wie lösche ich richtig?

Muss ich zu Hause einen Feuerlöscher haben?

Hinweisschild Feuerlöscher - Sind sie nicht auf den ersten Blick zu entdecken, ist der Betrieb verpflichtet, mit deutlichen Zeichen auf sie hinzuweisenZu Hause verbergen sich oft irgendwo im Keller noch alte Löscher und verstauben im Laufe der Jahre. Am Arbeitsplatz sind die Vorschriften strenger. Da müssen die Feuerlöscher an bestimmten Stellen deutlich sichtbar angebracht werden und sie müssen jederzeit frei zugänglich sein. Sind sie nicht auf den ersten Blick zu entdecken, ist der Betrieb verpflichtet, mit deutlichen Zeichen auf sie hinzuweisen. 

Außerdem müssen die Handfeuerlöschgeräte, so heißen Feuerlöscher im Fachjargon, regelmäßig gewartet und geprüft werden. Damit sie im Notfall auch wirklich funktionieren, sollte man das auch seinen Löschern zu Hause gönnen. Eine Pflicht für Feuerlöscher im privaten Bereich gibt es in NRW nicht mehr. Feuerlöscher, deren Vorhaltung durch Gesetz und/oder Verordnung bestimmt ist, müssen alle zwei Jahre einer Prüfung durch Sachkundige nach DIN EN3 unterzogen werden. Selbiges gilt entsprechend für "eingesetzte" (teil- oder restentleerte) Feuerlöscher. Empfehlenswert ist dies auch für privat beschaffte Feuerlöscher (zum Beispiel im Pkw mitgeführte).

Bevor überhaupt ein Löscher angeschafft wird, sollten alle ihre Wohnung mit Rauchwarnmeldern ausstatten. Jedes Jahr sterben rund 600 Personen durch giftige Brandgase. Die Brandausbruchzeit liegt meistens zwischen 23 Uhr abends und 7 Uhr morgens, das heißt zur Schlafenszeit. Da nützen Feuerlöscher auch nichts mehr!

Wir empfehlen batteriebetriebene Rauchwarnmelder nach DIN 14604, die mit dem VdS-Zeichen (Verband der Schadenversicherungen) gekennzeichnet sind. Pro Etage sollte mindestens ein Gerät installiert werden. Am wichtigsten sind Schlafräume und das Wohnzimmer. Hier finden Sie Tipps zum Thema Rauchmelder.

Welcher Feuerlöscher ist der Richtige für mich und wo soll er hängen?

Für zu Hause werden Schaumlöscher empfohlen. Sie sind für Brände von festen und flüssigen Stoffen zugelassen.Heutzutage werden überall im Haus Kunststoffe verbaut. Da hat Wasser eine zu geringe Löschwirkung. Pulverlöscher sind universell, für alle Brandklassen einsetzbar. Sie haben aber den Riesennachteil, dass ein Kilogramm Löschpulver die Oberfläche eines Fußballplatzes bedecken kann und feiner als Staub ist.

Wird mit Pulver gelöscht, ist die Wohnung danach stark verschmutzt und der Löschschaden höher als der eigentliche Brandschaden. Außerdem sind Pulverlöscher von ungeübten Laien schwer einzusetzen. Beim Löschen wird die Sicht durch die Pulverwolke sehr behindert und Sie sehen nicht, wohin Sie spritzen.

Aus diesen Gründen werden für zu Hause Schaumlöscher empfohlen. Sie sind für Brände von festen und flüssigen Stoffen zugelassen, haben eine hohe Löschleistung und der Löschmittelschaden bleibt auf den Brandherd begrenzt. Andere Bereiche werden nicht verschmutzt. Außerdem ist er einfach von Laien zu bedienen.

Ein Handfeuerlöscher mit sechs Litern Löschmittel ist empfehlenswert, da kleinere Löscher eventuell zur Brandbekämpfung nicht ausreichen und größere Geräte von schwächeren Personen schwer zu handhaben sind.

Anbringen sollten Sie sie im Wohnbereich, auf dem Weg zum Ausgang, zum Beispiel im Flur. Warten lassen sollten Sie sie mindestens alle zwei Jahre durch anerkannte Betriebe. Die findet man in den Gelben Seiten unter "Feuerlöscher, Feuerlöschanlagen"

Wann wurde er zum letzten Mal geprüft?

Die Geräte müssen zugelassen sein, was durch die Zulassungs-Nummer auf dem Löscher vermerkt ist. Hierdurch übernimmt der herstellende Betrieb die Gewähr, dass das Gerät beim Kauf in Ordnung ist. Feuerlöscher im gewerblichen Bereich müssen regelmäßig, mindestens alle zwei Jahre, von Sachkundigen geprüft werden. Sie erhalten eine Prüfplakette oder einen Prüfbericht, der gut aufgehoben werden sollte. Sollte es zu einem Schadensfall kommen, der bei einer Versicherung geltend gemacht wird, kann diese so einen Bericht fordern. Auch Feuerlöscher im Privatbereich sollten regelmäßig von Sachkundigen überprüft werden.

Einmal benutzte Feuerlöscher dürfen nicht wieder aufgehängt werden und müssen beim Wartungsdienst neu befüllt werden.

Wie viele Brandklassen gibt es?

Wer sich einen Feuerlöscher mal näher betrachtet, bemerkt, dass Löscher nicht gleich Löscher ist. Je nachdem, was in Brand geraten ist, werden sie in mittlerweile fünf Brandklassen A, B, C, D und F eingeteilt, die auch auf dem Feuerlöscher selbst angegeben sind.

Klasse A: Klasse A: Brände fester Stoffe, die hauptsächlich aus organischem Material bestehen und Kunststoffen.
Brände fester Stoffe, die hauptsächlich aus organischem Material bestehen (zum Beispiel Holz, Papier, Stroh, Textilien, Kohle).

Klasse B: Klasse B: Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen.
Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen (zum Beispiel Benzin, Öle, Fette, Lacke, Teer, Alkohol).

Klasse C: Klasse C: Brände von Gasen.
Brände von Gasen (zum Beispiel Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen).

Klasse D: Klasse D: Brände von Metallen.
Brände von Metallen (insbesondere brennbare Leichtmetalle wie Magnesium und Aluminium sowie Natrium und Kalium).

Klasse F: Klasse F: Brände von Speiseölen/-fetten.
Brände von Speiseölen und -fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Pfannen, Friteusen und anderen Kücheneinrichtungen.

Unterschiedlich wie die Brandklassen sind auch die Löschmittel.

 

Löschmittel  Brandklassen
Wasser A
Schaum A, B
ABC-Pulver A, B, C
D-Pulver D
Kohlendioxid B
Fettbrandmittel F

Welches Löschmittel ein Feuerlöscher enthält, ist wie die jeweilige Brandklasse auf dem Löscher vermerkt - beispielsweise "6 Liter Schaum, Brandklasse A, B".

Wie funktioniert ein Feuerlöscher überhaupt?

Für zu Hause werden Schaumlöscher empfohlen. Sie sind für Brände von festen und flüssigen Stoffen zugelassen.Feuerlöscher enthalten Löschmittel, die durch Überdruck ausgestoßen und direkt in die Flammen gehalten werden. Hier werden Dauerdrucklöscher, die durch ein Treibgas im Behälter Druck erzeugen, Aufladelöscher, wo der Druck aus einer separaten außen- oder innenliegenden Treibgasflasche kommt und Gaslöscher, wo das Löschmittel gleichzeitig ein Treibgas ist, unterschieden.

Die Wirksamkeit eines Feuerlöschers hängt entscheidend von der richtigen Handhabung ab. Grundsätzlich können nur Entstehungsbrände (zum Beispiel bei Papierkörben, Fernseher, Computer und so weiter) erfolgreich bekämpft werden. Sobald sich der Brand innerhalb eines Raumes ausgebreitet hat, entwickelt er so hohe Temperaturen und giftige Rauchgase, dass ein Bekämpfen mittels Feuerlöscher nicht mehr möglich ist.

Auf jedem Feuerlöscher ist durch einfache Symbole beschrieben wie dieser in Betrieb genommen wird. Jeder Feuerlöscher hat eine gesicherte Auslösevorrichtung. Es handelt sich meistens um eine mit Plombendraht befestigte gelbe Sicherheitslasche, die ein unbeabsichtigtes Inbetriebnehmen des Feuerlöschers verhindert. Nach Abziehen der Lasche muss bei Aufladelöschern eventuell noch ein Schlagknopf betätigt werden. Beim Auslösen des Bedienhebels am Schlauch oder direkt am Gehäuse strömt das Löschmittel aus. Dabei ist der Löschstrahl auf den Brandherd zu richten.

Machen Sie sich im Vorfeld mit der Bedienung des Feuerlöschers vertraut. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an einen Feuerlöscher-Wartungsdienst oder Ihre Feuerwehr.

Bei Bränden nahe elektrischer Anlagen muss unbedingt der auf dem Löscher angegebene Sicherheitsabstand gewahrt werden. Bei einem Kohlendioxidlöscher muss beachtet werden, dass das austretende Gas den Sauerstoff verdrängt, was in engen schlecht belüfteten Räumen ein Atemschutzgerät erforderlich macht.

Wann soll ich noch selbst löschen oder lieber die Feuerwehr holen?

Feuerlöscher dienen zur wirksamen Bekämpfung von Entstehungsbränden. Das bedeutet, dass nur kleine und in der Entstehung befindliche Brände auch von Laien erfolgreich gelöscht werden können.

Die wenigsten Menschen haben einen Löscher schon mal in der Hand gehabt, geschweige denn richtig mit ihm den Ernstfall geübt. Im Notfall wissen sie weder wo er hängt, noch wie er genau funktioniert.

Unser Tipp: Öfter mal die Gebrauchsanweisung durchlesen und wenn der*die Arbeitgeber*in eine Brandschutzschulung anbietet, unbedingt teilnehmen!

Im Brandfall grundsätzlich immer sofort die Feuerwehr alarmieren. Als Laie können Sie schlecht einschätzen, ob man das Feuer wirklich selbst ausbekommt. Löschen Sie aber erst selbst und merken, dass Sie es es nicht schaffen und rufen dann erst die Feuerwehr, ist es meistens schon zu spät.

Was tun, wenn's brennt?

Wenn im Zimmer ein Brand ausbricht, schließen Sie das Fenster und verlassen Sie das Zimmer. Dabei müssen Sie die Tür hinter sich schließen, Anwesende warnen und die Feuerwehr rufen. Keine Zeit mit Löschversuchen verlieren, wenn der Brand nicht sehr klein ist.

Da die giftigen Gase nach oben steigen, müssen Sie sich bei Rauchentwicklung nah über dem Boden bewegen, und versuchen, das Gebäude zu verlassen. Falls das nicht möglich ist, suchen Sie einen Fluchtraum auf. Orientieren Sie sich an den Leitsystemen, die sich in modernen Gebäuden in Bodennähe und zusätzlich an den Wänden befinden. Zuhause werden Sie so was kaum haben, aber da kennen Sie sich aus und wissen, wie Sie am schnellsten nach draußen kommen.

Wenn es außerhalb des Raums brennt, Türgriff anfassen - wenn er heiß ist, Tür nicht öffnen! Türspalten mit nassen Tüchern abdichten, sich ans offene Fenster stellen und um Hilfe rufen. Nicht hinausspringen.

Wie lösche ich richtig?

Außen: Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen.

Generell: Immer an die Wurzel des Feuers und von vorn nach hinten löschen. Gerät in einem Zug leeren. Bei Löschabbruch gegebenenfalls Tür schließen und an die Möglichkeit von Rückzündungen denken.

1. Immer mit Wind- oder Strömungsrichtung ablöschen

Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen.   falsch Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen.

 

 

 

2. Flächenbrände von unten nach oben und von vorne nach hinten ablöschen

Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen. falsch Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen.

 

 

 

3. Tropfbrände immer von oben nach unter ablöschen

Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen. falsch Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen.

 

 

 

4. Einsatz von mehreren Löschern immer gleichzeitig

Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen. falsch Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen.

 

 

 

5. Rückzündung beachten

Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen. falsch Immer in Windrichtung löschen, damit einem Rauch, Feuer und Löschmittel nicht entgegen kommen.

 

 

 

Einmal benutzte Feuerlöscher dürfen nicht wieder aufgehängt werden und sollten unverzüglich beim Wartungsdienst neu befüllt werden.

Für weitere Fragen können Sie sich gerne an uns wenden.

Welche Prüffristen gelten für Feuerlöscher?

Für zu Hause werden Schaumlöscher empfohlen. Sie sind für Brände von festen und flüssigen Stoffen zugelassen.Feuerlöscher, deren Bereithaltung durch Gesetze oder aufgrund von anderen Vorschriften oder Auflagen zwingend vorgegeben sind, sind von den Besitzenden in gebrauchsfähigem Zustand zu erhalten. Sie unterliegen den nach Norm genannten Prüffristen wie in der Tabelle unten aufgeführt.

Aber auch freiwillig, für den privaten Bereich beschaffte Feuerlöscher, sollten regelmäßig geprüft werden. Nur so können Sie sicher sein, dass diese im Ernstfall auch funktionieren.

 

Grundsätzlich gilt:

  • Feuerlöscher sind nach spätestens zwei Jahren auf Gebrauchsfähigkeit zu überprüfen.
  • Eine sicherheitstechnische Überprüfung ist ebenfalls erforderlich. Die Fristen richten sich nach der Bauart des Feuerlöschers und nach der Art des verwendeten Löschmittels.
  • Die Behälter von Dauerdrucklöschern sind alle zehn Jahre zu untersuchen (TÜV).

 

 

Aufladelöscher
Pulver,
Wasser,

Schaum

Dauerdruck-löscher
Wasser,
Schaum

Dauerdruck-löscher
Pulver

Gaslöscher

Brandschutz-technische
Untersuchung

spätestens

alle 2 Jahre

spätestens

alle 2 Jahre

spätestens

alle 2 Jahre

spätestens

alle 2 Jahre

Sicherheits-technische
Untersuchung

alle 2 Jahre

alle 2 Jahre

alle 4 Jahre

nein

Behälter-Untersuchung (TÜV)

Nicht vorgeschrieben!
Nach Ablauf der
10-Jahresfrist
muss die
Patrone vom
TÜV überprüft
werden, wenn
der Löscher
gebraucht wurde.

alle 10 Jahre

alle 10 Jahre

Nach Ablauf von
10 Jahren, dann aber erst nach Gebrauch

Rechtliche Grundlagen

  • Druckbehälter, Technische Regeln: TRB 801 Nr. 18
  • DIN 14406: Tragbare Feuerlöscher
  • Europäische Norm EN 3
  • Druckbehälterverordnung (DruckbehV)

Kontakt


Stand: 05.01.2023

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