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Leitstelle der Feuerwehr – Die zentrale Koordinationsstelle für Notfälle
Die Leitstelle der Feuerwehr ist das Herzstück der Einsatzkoordination und spielt eine entscheidende Rolle in der Notfallrettung und Gefahrenabwehr. Hier gehen die Notrufe ein, die von speziell ausgebildeten Feuerwehrbeamt*innen rund um die Uhr bearbeitet werden. Ziel ist es, innerhalb weniger Sekunden eine erste Einschätzung der Lage vorzunehmen und die erforderlichen Einsatzkräfte schnellstmöglich zu alarmieren.
Ablauf der Notrufbearbeitung
Anrufannahme und Ersteinschätzung
Jeder Notruf wird von einer Leitstellenmitarbeiter*in entgegengenommen. Anhand gezielter Fragen wird die Art des Notfalls, der genaue Einsatzort und die Dringlichkeit ermittelt. Dabei sind strukturierte Abfrageprotokolle und jahrelange Erfahrung essenziell, um in stressigen Situationen schnell die richtigen Maßnahmen einzuleiten.
Lagebewertung und Entscheidungsfindung
Die gesammelten Informationen werden mit Unterstützung eines modernen Einsatzleitrechners analysiert. Dieser vergleicht die Angaben mit vordefinierten Alarm- und Ausrückeordnungen und schlägt die optimalen Einsatzmittel für die jeweilige Lage vor. Die Leitstellendisponent*innen bewerten die Situation zusätzlich anhand ihrer Erfahrung und entscheiden über das weitere Vorgehen.
Automatische Alarmierung der Einsatzkräfte
Nach Auswahl des Einsatzstichworts (z. B. „Zimmerbrand“ oder „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“) erfolgt die automatische Alarmierung der vorgesehenen Feuerwehr- und Rettungskräfte. Dabei werden die nächstgelegenen Einheiten unter Berücksichtigung der aktuellen Verfügbarkeit und Ausrückezeiten ausgewählt.
Begleitung des Einsatzes und Kommunikation
Die Leitstelle bleibt während des gesamten Einsatzverlaufs in Kontakt mit den Einsatzkräften. Über moderne Kommunikationstechnik erhalten die Besatzungen der Fahrzeuge bereits während der Anfahrt alle relevanten Informationen, darunter:
- Einsatzbeschreibung und besondere Hinweise
- Automatische Anfahrtsrouten mit Verkehrsinformationen
- Lageupdates durch Rückmeldungen von Ersthelferinnen oder weiteren Anruferinnen
Zusätzlich können über die Leitstelle weitere Einsatzkräfte nachalarmiert oder unterstützende Maßnahmen wie das Informieren von Versorgungsunternehmen oder Behörden eingeleitet werden.
Technische Ausstattung und Organisation
Die Leitstelle ist mit hochmoderner Technik ausgestattet, um eine effiziente Notrufbearbeitung und Einsatzsteuerung zu gewährleisten. Dazu gehören:
- Digitales Einsatzleitsystem zur schnellen Erfassung und Bearbeitung von Notrufen
- Automatisierte Alarmierungssysteme zur direkten Auslösung von Sirenen, Funkmeldern und digitalen Benachrichtigungen
- Direkte Kommunikationswege zu Einsatzkräften über Digitalfunk und Datenübertragung
- Vernetzung mit anderen Behörden und Leitstellen, um bei Großschadenslagen überregional koordinieren zu können
Die Leitstelle ist personell so besetzt, dass jederzeit mindestens zwei erfahrene Feuerwehrbeamt*innen für die Notrufannahme und Koordination zur Verfügung stehen. Bei erhöhtem Notrufaufkommen, beispielsweise bei Unwettern oder Großschadensereignissen, kann die Anzahl der Arbeitsplätze flexibel erhöht werden, um die Lage optimal zu bewältigen.
Beispiel einer typischen Alarmierung
Geht ein Notruf über einen Zimmerbrand ein, läuft die Alarmierung in der Regel folgendermaßen ab:
- Der Anruf wird entgegengenommen und der genaue Einsatzort sowie die Lage abgefragt.
- Das Einsatzstichwort „Zimmerbrand“ wird im System hinterlegt.
- Automatische Alarmierung des Einsatzleitwagens, des Löschzugs der nächstgelegenen Feuerwache sowie eines weiteren Löschfahrzeugs.
- Während der Anfahrt erhalten die Einsatzkräfte über das digitale Einsatzleitsystem alle wichtigen Informationen.
- Die Leitstelle bleibt in Kontakt und kann bei Bedarf weitere Kräfte nachalarmieren.
Kontakt
Stand: 29.01.2025
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