Archiv-Beitrag vom 25.08.2022Preisträger des Ruhrpreises 2022
Bekanntgabe im Rathaus (v.l.): Kulturausschuss-Vorsitzende Ann-Kathrin Allekotte, die Ruhrpreis-Träger Torsten C. Schmidt und Alexander Voß, Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe und Sparkassen-Sprecher Frank Hötzel.
Foto: Cristina Batti
Der Kulturausschuss hat in seiner nichtöffentlichen Sitzung am 19. August 2022 auf Empfehlung des Vorbereitungsgremiums einstimmig beschlossen, den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Mülheim an der Ruhr für das Jahr 2022 - Sponsor: Sparkasse Mülheim an der Ruhr – an den Bildenden Künstler Alexander Voß sowie an den Wasserchemiker Prof. Dr. Torsten C. Schmidt zu vergeben. Beide Hauptpreise sind jeweils mit 3.000 Euro dotiert. Die Verleihung wird am 4. Dezember in einer Feierstunde begangen.
Kulturdezernentin Dr. Daniela Grobe und Bürgermeisterin Ann-Kathrin Allekotte, Vorsitzende des Kulturausschusses, gratulierten den beiden Preisträgern bei der Bekanntgabe im Rathaus. „Wir waren uns sehr einig und haben uns sehr gefreut“, betonte Kulturausschuss-Vorsitzende Allekotte im Rückblick auf das Votum. „Es begeistert mich zu sehen, was aus Mülheim in die Welt hinaus ausstrahlt“, sagte Dr. Daniela Grobe.
Die Entscheidung des Ausschusses ist wie folgt begründet worden:
Prof. Dr. Torsten C. Schmidt
Prof. Dr. Torsten C. Schmidt ist ein renommierter, vielfach ausgezeichneter Wasserchemiker, der sich sowohl mit der Analytik von Schadstoffen im Wasser beschäftigt als auch mit dem Abbau solcher Schadstoffe. Seine bislang bedeutendste Arbeit stammt aus dem Jahr 2015, als er nachgewiesen hat, wie chlorhaltige Pestizide des Chlortriazin-Typs durch verschiedene Reagenzien abgebaut werden, so dass optimale Abbauverfahren entwickelt werden können. Heute gehört seine diesbezügliche Publikation zu den am meisten zitierten auf diesem Gebiet weltweit.
Prof. Dr. Torsten C. Schmidt hat das Rheinisch-Westfälische Institut für Wasserforschung in Mülheim an der Ruhr in den vergangenen 15 Jahren wesentlich geprägt und damit großen Anteil daran, dass es heute eine Spitzenposition in Deutschland erreicht hat. Auch ist es ihm zu verdanken, dass es an der Universität Duisburg-Essen einen Schwerpunkt in der Wasserforschung gibt, was vor kurzem zur Einrichtung eines Sonderforschungsbereichs der Deutschen Forschungsgemeinschaft geführt hat, eines der renommiertesten Förderinstrumente in der deutschen Wissenschaftslandschaft.
Der Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft wird Prof. Dr. Torsten C. Schmidt in Anerkennung seiner außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet des Wassers verliehen. Seine Erfolge tragen zur weiteren Verbreitung und Festigung des hervorragenden wissenschaftlichen Rufs Mülheims als Standort für Spitzenforschung bei.
Alexander Voß
Der in Mülheim an der Ruhr geborene und arbeitende Bildende Künstler Alexander Voß erhält den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft als Anerkennung für hervorragende Leistungen bei seinem künstlerischen Schaffen.
In Form von gebrochenen oder geschnittenen Platten aus Glas, Rigips und Pressspan materialisiert sich das Linienspiel in seinen Werken. Ausgehend von Naturbeobachtungen und der Wiedergabe organischer Strukturen über Zeichnungen und Frottagen, hat er über die Jahre eine eigenständige, reduzierte Formensprache entwickelt. Die Auseinandersetzung mit anatomischen Darstellungen, Röntgenbildern, Gesteinsoberflächen oder Blattwerken bildeten die Basis für seine grafischen Arbeiten, wobei er sich zunehmend auf die reine Linie konzentrierte. Aus dem ursprünglichen Kontext gelöst und mittels Schnitten, Fräsungen, Knicken und Brechungen auf dreidimensionale Bildträger übertragen, entwickelt sich eine spannungsvolle Synthese von Zeichnung und Bildhauerei, wobei Alexander Voß immer „mit dem Material fühlt“ und seine Spuren neben den bereits vorhandenen hinterlässt. Über Ausstellungen und Projekte gut in der Region vernetzt, ist er zudem Vorsitzender des Kunsthauses Mülheim e. V. und wirkt seit 2021 als Mentor für bildende Künstler*innen im Rahmen des Bundesprogramms NEUSTART KULTUR.
Die herausragenden Leistungen seines künstlerischen Schaffens sind bereits mehrfach mit Stipendien und Preisen belohnt worden. Mit der Verleihung des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft seiner Heimatstadt, der er sich bekanntermaßen sehr verbunden fühlt, soll nun noch ein ganz besonderer Akzent gesetzt werden.
Die Zusammensetzung der Jury:
Externe
Rainer Komers (Ruhrpreisträger 2006), Bereich "Film"
Dr. Kai Rawe, Bereich „Geisteswissenschaften"
Eberhard Ross (Ruhrpreisträger 2013), Bereich "Bildende Kunst"
Peter Eisold (Ruhrpreisträger 2016), Bereich "Musik"
Dr. Corinna Schlicht, Bereich "Literatur"
Sven Schlötcke (Ruhrpreisträger 1988: Theater an der Ruhr), Bereich "Theater“
Prof. Dr. Ferdi Schüth (Ruhrpreisträger 2010), Bereich "Naturwissenschaften"
Aus Politik und Verwaltung
Britta Stalleicken, Kulturausschuss
Daniela Grobe, Kulturdezernentin
Vertreter des Sponsors
Martin Weck, Sparkasse Mülheim an der Ruhr
Eine Übersicht über die bisherigen Preisträger gibt es hier: /cms/ehemalige_preistraeger_des_ruhrpreises.html
Kontakt
Stand: 25.08.2022
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