Archiv-Beitrag vom 29.05.2017"Pflegende Mitarbeiter unterstützen: aber wie?"

Archiv-Beitrag vom 29.05.2017"Pflegende Mitarbeiter unterstützen: aber wie?"

Erfolgreiche Veranstaltung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf MEO am 23. Mai 2017 in den Räumen der Zenit GmbH in Mülheim an der Ruhr

Pflegende Mitarbeiter unterstützen: aber wie?: Veranstaltung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf MEO am 23. Mai 2017 in den Räumen der Zenit GmbH - Moderation Andrea LawlorRaus aus dem Versteck, rein in die betriebliche Realität: Wenn die eigenen Eltern gepflegt werden müssen, bedeutet das für die Mitarbeitenden häufig einen Balanceakt zwischen der Organisation der Berufstätigkeit und der Pflege der Angehörigen.
Die ständige Erreichbarkeit, die Sorge über die Dauer und Länge der Pflege, innerfamiliäre Konflikte und zusätzlich häufig auch die Erziehungsverantwortung für die eigenen Kinder: All das kann zur Aufgabe der Erwerbstätigkeit der Mitarbeiter führen. Studien zeigen, dass knapp 30 % der Menschen ihre Erwerbstätigkeit im Laufe der Pflege aufgeben. Hierzu zählen vor allem die weiblichen Beschäftigten. Durch den demografischen Wandel, die zunehmende Individualisierung und die steigende Erwerbstätigenquoten von Frauen werden für ein funktionierendes Versorgungsarrangement somit betriebliche Bemühungen für  Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zunehmend wichtig.

Welche Möglichkeiten haben kleine und mittelständische Unternehmen, um ihre pflegenden Mitarbeiter zu unterstützen?

Um diese Frage ging es in dem Workshop „Pflegende Mitarbeiter unterstützen: aber wie?“ des Kompetenzzentrums Frau und Beruf MEO am 23. Mai 2017. Der Workshop fand in den Räumlichkeiten der Zenit GmbH statt. Durch den Nachmittag führte Andrea Lawlor, selbstständiger Coach und langjährige Führungskraft im mittleren Management im Bankensektor. Andrea Lawlor machte den rund 15 teilnehmenden Unternehmen zunächst deutlich wie wichtig einer Auseinandersetzung mit dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist und fütterte dies mit wichtigen Zahlen zum Thema. Aktuellen Studien zu Folge kostet die fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, durch Ausfälle der Mitarbeiter und einem erhöhten Krankenstand und so weiter, das Unternehmen durchschnittlich 14.000 Euro pro Jahr pro Mitarbeiter. Neben dem monetären Nutzen gibt es weitere gute Gründe für die betriebliche Förderung der Vereinbarkeit. Dazu gehören die Reduzierung von Fehlzeiten, die Erhaltung der Arbeitskraft sowie die Stärkung der Motivation und Produktivität und die Mitarbeiterbindung. Nicht zuletzt erhöht die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf die Attraktivität als Arbeitgeberin und Arbeitgeber.

Voraussetzung für eine funktionierende Förderung der Vereinbarkeit liegt in der Offenheit der Führungskraft, neue und innovative Wege zu denken und diese im Rahmen einer pflegesensiblen Unternehmenskultur durchzusetzen. Dem gegenüber stehen viel zu häufig noch die ausschließlich leistungsorientierte Unternehmenskultur, die mangelnde Sensibilität der Führungskräfte und das  fehlendes Vertrauen in die Mitarbeitenden.

Pflegende Mitarbeiter unterstützen: aber wie?: Veranstaltung des Kompetenzzentrums Frau und Beruf MEO am 23. Mai 2017 in den Räumen der Zenit GmbHIm zweiten Teil der Veranstaltung hatten die Anwesenden die Möglichkeit, ganz konkrete Ideen für die Unterstützung ihrer pflegenden Mitarbeiter zu sammeln und diese zu diskutieren.  
Dabei wurde deutlich, dass von Seiten des Betriebes häufig nur an kleinen Schrauben gedreht werden muss, um eine große Wirkung zu erzielen: von der Bereitstellung eigener Parkplätze, über die Etablierung eines systematische Vertretungsmanagements, der Benennung einer zentralen Ansprechpartnerin/ eines zentralen Ansprechpartners im Unternehmen und Nutzung der Möglichkeiten im Hinblick auf Arbeitszeitflexibilisierung und Homeoffice. All diese Unterstützungsmöglichkeiten  bedeuten häufig schon eine große Entlastung für die pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Workshop zeigte, dass zunehmend mehr Unternehmen  das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als wichtig erachten und nach Möglichkeiten der Unterstützung suchen.  

Familien- und genderorientierte Personalpolitik

Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf MEO ist ein Projekt, das aus Mitteln der Landesregierung und dem Strukturfond EFRE, dem europäischen Fond für regionale Entwicklung, gefördert wird. Das Kompetenzzentrum MEO ist eines von insgesamt 16 Kompetenzzentren in NRW und wird getragen von der NRW Regionalagentur MEO e.V. im Verbund mit Die Spinnen e.V. Fachstelle Frauen und Beruf. Weitere Kooperationspartner sind die Städte Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen.
Das Ziel des Kompetenzzentrums ist es, durch frauenfördernde Maßnahmen eine familien- und genderorientierte Personalpolitik anzustoßen. Dabei unterstützt das Kompetenzzentrum Frau und Beruf MEO kleine und mittelständische Unternehmen. Das Kompetenzzentrum verbindet die betrieblichen Interessen mit den persönlichen Erwartungen von erwerbstätigen Frauen und Männern in der Region.

Bei Fragen rund um das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf in  den Städten Mülheim an der Ruhr, Essen und Oberhausen wenden Sie sich bitte an Amelie Hecker unter Telefon 0201/311071 oder unter competentia.hecker@diespinnen.de

Kontakt


Stand: 25.04.2022

[schließen]

Fehler melden

Sie haben einen Fehler auf dieser Internetseite gefunden? Bitte teilen Sie ihn uns mit. Ein Redakteur wird sich umgehend darum kümmern.

Haben Sie ein anderes Anliegen, um das wir uns kümmern sollen, dann wenden Sie sich bitte an die Bürgeragentur.

Ihre Nachricht

 

Drucken | RSS-Feed | Fehler melden

Transparenter Pixel