Archiv-Beitrag vom 04.10.2021Arbeitnehmer*innen-Empfang 2021
Oberbürgermeister Marc Buchholz lud am 30. September Gewerkschaftsvertreter*innen zum diesjährigen Arbeitnehmer*innen-Empfang in ein stadthistorisch wichtiges Gebäude: in den Spiegelsaal des ehemaligen Tengelmann-Unternehmens - mit großer und langer Tradition in Mülheim.
Oberbürgermeister Marc Buchholz konnte zahlreiche Gäste im ehemaligen Tengelmann-Casino begrüßen.
Fotos: Walter Schernstein
In seiner Begrüßung bedauerte Buchholz zu Beginn des Empfangs, dass die Tengelmann-Gruppe ihren Firmensitz unlängst nach München verlegt habe, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass "hier etwas Neues, Stadtbildprägendes entstehen wird: die PARKSTADT". Er bedankte sich bei dem Projektentwickler, dem Immobilienkonzern SORAVIA - mit dem er den Prozess intensiv begleitet habe - für das Überlassen des Raumes.
Es entstehe hier nun ein neues, zukunftsweisendes Quartier für Wohnen, Freizeit und Arbeiten, und zwar mit Blick auf Ökologie, Nachhaltigkeit und soziale Durchmischung. Am 6. Oktober fand zum städtebaulichen Wettbewerb für die PARKSTADT die Preisgerichtentscheidung statt.
Es seien bereits neue Arbeitsplätze entstanden, sagte der Oberbürgermeister vor den versammelten Gästen: Der fast 100 Jahre alte Teilkonzern Standardkessel Baumgarte sei aus Duisburg nach Mülheim umgesiedelt.
Ein weiteres Thema beim Arbeitnehmer*innen-Empfang 2021 war die Entwicklung bei Siemens Energy. Früh habe es hier Kontakte des OBs zur Standortleitung und zum Betriebsrat Jens Rotthäuser, der ebenfalls zu Gast an diesem Abend war, gegeben.
"677 Stellen werden danach am Standort Mülheim bis 2025 abgebaut. Geplant waren 700 Stellen. Über 3.000 Stellen sollten deutschlandweit eingespart werden, jetzt sind es 2.567, 400 Stellen weniger," freute sich das Stadtoberhaupt.
Den Wandel in Mülheim gelte es nun positiv zu gestalten: So ist ein Kompetenzzentrum für Energiewendetechnologie geplant… unter anderem Wasserstofftechnologie mit dem Schwerpunkt Elektrolyse und dem dazugehörigen Service.
Gute Nachrichten gebe es auch aus dem produzierenden Gewerbe: Die Firma Europipe habe vor wenigen Tagen einen Großauftrag aus Australien "an Land gezogen".
Die Weltmarktführerin in der Herstellung von geschweißten Großrohren aus Stahl werde 300.000 Tonnen Großrohre nach Australien liefern. Die Produktion dazu fände ab 2022 in Mülheim statt, sodass die Grundauslastung für das Mülheimer Werk sichergestellt sei. "Nach schwierigen Zeiten ist aktuell keine Kurzarbeit für die rund 450 Mitarbeitenden nötig. Seit einem Jahr läuft bei Europipe eine Restrukturierung samt Stellenabbau, der sozial abgefedert ist über Regelungen zur Altersteilzeit und zu Abfindungen."
Oberbürgermeister Marc Buchholz (rechts) mit dem Vorsitzenden des DGB-Stadtverbandes Mülheim, Filip Fischer.
Ein letztes, wichtiges Thema war auch die Kampagne des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) „Vergiss nie: Hier arbeitet ein Mensch" gegen die Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen und privatisierten Dienstes. Die Ausstellung war vier Wochen lang in der Wandelhalle im Rathaus zu sehen und habe die volle Unterstützung des Oberbürgermeisters. Denn: Laut einer bundesweiten Umfrage des DGB werde häufig der Frust und Ärger über den Staat gegenüber den Beschäftigten im öffentlichen Dienst ausgelebt. Über 70 Prozent der Beschäftigten gaben an, dass Bürgerinnen und Bürger aufgrund von zu wenig Personal, schlechter Ausstattung, mangelhaftem Service und hohem Bürokratieaufwand oft genervt sind und aggressiv reagieren.
„Zunehmende Respektlosigkeit und sinkende Hemmschwellen gegenüber Mitarbeitenden des öffentlichen Dienstes sind nicht hinnehmbar. Ich bin deshalb sehr froh, dass der Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr bereits vor einem Jahr eine Resolution zum Thema verfasst hat“, sagte der Verwaltungschef.
In der Resolution heißt es: „Der Gewalt gegen die Einsatzkräfte und andere Repräsentantinnen und Repräsentanten des Staates sowie gegen ehrenamtlich Engagierte muss auf allen Ebenen konsequent entgegengewirkt werden.“
Zum Abschluss seiner Begrüßung sagte Buchholz, dass er sich vor dem Hintergrund der ausgefallenen traditionellen Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Mülheim umso mehr auf einen interessanten und spannenden Austausch freue. Der Oberbürgermeister führte daher viele Gespräche mit seinen Gästen beim diesjährigen Arbeitnehmer*innen-Empfang.
Hier erhalten Sie weitere Eindrücke: Bildergalerie Arbeitnehmer*innen-Empfang 2021.
Kontakt
Stand: 08.10.2021
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