Archiv-Beitrag vom 06.11.2017Arbeitskreis "Stolpersteine" bittet, verlegte "Stolpersteine" zu reinigen
Vor jetzt 79 Jahren, am 9. November 1938, wurde die Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde Mülheim an der Ruhr in Brand gesetzt. Menschen jüdischen Glaubens waren ihres Lebens in unserer Stadt nicht mehr sicher; sie wurden verfolgt, deportiert und ermordet.
An diese aber auch an andere Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und ihrer zu gedenken, hat sich der Arbeitskreis „Stolpersteine“ in der MIT – Mülheimer Initiative für Toleranz zur Aufgabe gemacht, vornehmlich durch die Verlegung der vom Künstler Gunter Demnig geschaffenen „Stolpersteine“.
142 verlegte „Stolpersteine“ erinnern in unserem Stadtgebiet an die Opfer des Nationalsozialismus; davon alleine 113 an die Männer, Frauen und Kinder, die wegen ihres jüdischen Glaubens durch die Nationalsozialisten ermordet wurden.
Diese im Stadtgebiet an 72 Stellen verlegten „Stolpersteine“ unterliegen einer gewissen Abnutzung. Durch das Ansetzen von Patina, insbesondere an den Verlegestellen, wo sie nicht häufig betreten werden, verlieren sie ihren durch die Messingfarbe deutlich auffälligen Charakter.
Aus Anlass des Jahrestages der Pogromnacht bitten die Mitglieder des Arbeitskreises „Stolpersteine“ die Mülheimerinnen und Mülheimer, die in ihrer Nachbarschaft verlegten „Stolpersteine“ zu reinigen.
Dies lässt sich relativ leicht mit einer Salz-Essig-Lösung bewerkstelligen: Etwa ein Löffel Haushaltssalz wird auf den „Stolperstein“ gestreut, gleichmäßig auf ihm verteilt und mit einer Essigessenz-Lösung, im Verhältnis von etwa 2:1 mit Wasser verdünnt, nass gemacht. Diese Lösung muss ein wenig einwirken, bevor dann mit einer Bürste die Masse auf dem Stein verrieben wird. Mit Wasser wird nachgespült und mit einem Lappen kann der Stein nachpoliert und eventuell mit Öl eingerieben werden, damit er wieder seinen Glanz erhält. Auch ein Abreiben mit einer Metallpolitur ist möglich.
Es wäre schön, wenn eine solche Reinigung relativ regelmäßig erfolgen könnte, werben die Mitglieder des Arbeitskreises für ein dauerhaftes Kümmern. Ebenso äußern sie die Bitte, die Steine „im Blick zu halten“ und Beschädigungen oder gar Zerstörungen an die Geschäftsstelle des Stadtarchivs, Telefon 455-4260, zu melden.
Weitere Informationen zum Projekt Stolpersteine.
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Stand: 06.11.2017
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