Atemschutz
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Atemschutz
Der Bereich Atemschutz ist ein sehr umfangreiches Gebiet, das besonderen gesetzlichen Vorschriften unterliegt. Die Bedeutung dieser gesetzlichen Vorschriften werden uns täglich nach jedem Einsatz bewusst. Denn nur einwandfrei funktionierende Atemschutzgeräte schützen die Einsatzkräfte vor Brandrauch oder anderen schädigenden und giftigen Stoffen.
Die in der Atemschutz-Werkstatt eingesetzten Atemschutzgerätewarte sind für die Instandhaltung der Atemschutzgeräte der Feuerwehr verantwortlich. Die Atemschutzgerätewarte reinigen und desinfizieren die Atemschutzmasken und -geräte. Anschließend kontrollieren sie die Atemschutzgeräte auf Funktionsfähigkeit. Diese Funktionskontrolle erfolgt durch einen computergesteuerten Prüfstand anhand von Daten der Geräteherstellenden. Dieses Verfahren erfolgt nach den Angaben der Herstellungsunternehmen, den vfdb-Richtlinien 08/04 und der BGR 190 (vfdb = Vereinigung zur Förderung des Brandschutzes, BGR = Richtlinien der Berufsgenossenschaften).
Die Feuerwehr Mülheim an der Ruhr besitzt zurzeit 150 Atemschutzgeräte und für jede Einsatzkraft eine, also fast 250 Atemschutzmasken. Als Standardgeräte kommen drei Typen von Atemschutzgeräten zum Einsatz:
- Atemschutzgeräte mit einer Pressluftflasche, Einsatzzeit von etwa 30 Minuten
- Atemschutzgeräte mit zwei Pressluftflaschen, Einsatzzeit von etwa 60 Minuten
- Regenerationsgeräte mit einer Sauerstoffflasche, Einsatzzeit etwa 240 Minuten
Chemie-, Gasmess- und Strahlenschutzwesen
Um an Einsatzstellen eine frühzeitige qualifizierte Aussage über Schadstoffe treffen zu können, kann die Feuerwehr ein Vorhandensein von Gasen und Dämpfen messen, um die Bevölkerung frühzeitig zu informieren. Damit die Einsatzkräfte beim Messen nicht mit den Schadstoffen in Berührung kommen, gehören zur Schutzkleidung auch ein Chemikalienschutzanzug oder ein Gebläsefilteranzug.
Für Einsätze mit radioaktiven Materialien steht die Strahlenschutzausrüstung zur Verfügung. Diese besteht im Wesentlichen aus einer Kontaminationsschutz-Ausrüstung, sowie Strahlenmess- und Nachweisgeräten. Für den Ersteinsatz sind die erforderlichen Gasmessgeräte, Chemikalienschutzanzüge und Strahlenschutzgeräte auf den jeweiligen Löschfahrzeugen und Abrollbehältern untergebracht.
Diese weitere Sonderausrüstung und Schutzkleidung wird ebenfalls durch die Atemschutz-Werkstatt instandgehalten. Die weiteren Wartungs- und Prüfungsarbeiten von Chemikalienschutzanzügen, Gasmessgeräten und Strahlenschutzgeräten werden von speziell ausgebildeten Gerätewart*innen der Atemschutzwerkstatt durchgeführt.
Tauchwesen
Im Mülheimer Stadtgebiet ist die Feuerwehr für die Rettung und Brandbekämpfung auch auf Gewässern verantwortlich. Hierfür stehen 36 Feuerwehrtaucher*innen mit einem Wasserrettungsfahrzeug zur Verfügung.
Auch die für Unterwassereinsätze benötigten zehn Tauchgeräte müssen in der Atemschutz Werkstatt gereinigt, desinfiziert und geprüft werden. Jede*r Feuerwehrtaucher*in muss innerhalb von zwölf Monaten zehn Tauchgänge absolvieren.
Ausbildung und Fortbildung
Alle Einsatzkräfte werden in einem Lehrgang nach der Feuerwehr-Dienstvorschrift 7 Atemschutz und der BGR 190 Benutzung von Atemschutzgeräten zu Atemschutzgeräteträgern ausgebildet.
Die Taucher*innen werden von Lehrtaucher*innen der Feuerwehr Mülheim in einem separaten Taucher*innen-Lehrgang nach der Feuerwehr-Dienstvorschrift 8 Tauchen ausgebildet.
Des Weiteren werden Fortbildung nach Feuerwehr-Dienstvorschrift 7 und BGR 190 durchgeführt:
- Filterträger (Atemschutzmaske mit Atemfilter)
- Atemschutzgeräteträger (Atemschutzmaske mit Atemschutzgerät)
- Gebläsefilteranzug / Einwegschutzanzug Form II
- Chemikalienschutzanzug (CSA) Träger (CSA mit Atemschutzgerät)
- Workshops wie Sicherheitstrupp, Suchtaktiken und mehr.
Jede atemschutztaugliche Einsatzkraft der Feuerwehr Mülheim muss innerhalb von zwölf Monaten folgende Übungen absolvieren:
- Eine Belastungsübung in einer Atemschutzübungsanlage,
- eine Einsatzübung innerhalb einer taktischen Einheit und
- eine Einsatzübung unter einem Chemikalienschutzanzug.
Ein realer Atemschutzeinsatz bringt die Einsatzkräfte oft an die Grenzen ihrer körperlichen und psychischen Möglichkeiten.
Seit mehreren Jahren bereits führt die Feuerwehr Mülheim an der Ruhr deshalb praktische Brandbekämpfungstrainings durch. Neben der theoretischen Ausbildung liegt der Schwerpunkt auf realitätsnahen "heißen" Übungen, die den Einsatzkräften psychisch und physisch alles abverlangen. Diese Übungen sollen zu einem Ausbildungsstand führen, der die Sicherheit der Einsatzkräfte und der zu rettenden Menschen wesentlich erhöht.
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Stand: 13.04.2023
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