Archiv-Beitrag vom 27.06.2022Das Jobcenter hilft: So finden Jugendliche eine Ausbildung
Am 1. August beginnt für Gerald Agbo (22) ein neuer Lebensabschnitt: Er beginnt bei der IHK eine Ausbildung zum Digitalisierungskaufmann. Damit endet für ihn die Suche nach seinem beruflichen Weg – ein Weg, auf dem das Jobcenter ihm ein verlässlicher Begleiter war.
Vor dem U25-Haus des Jobcenters stehen Sandra Schmitz und Josephine Stachelhaus (beide IHK), Heike Gnilka (Jobcenter), der künftige Auszubildende Gerald Agbo und seine Case-Managerin Silke Vomschloß.
Foto: Stadt Mülheim/Onlineteam
„Es lohnt sich, in Ausbildung zu gehen!“ So wirbt Heike Gnilka, Abteilungsleiterin für Markt und Integration beim Jobcenter. Für viele Jugendliche sei der Gang zum Jobcenter mit Ängsten und Hemmungen verbunden. Die Geschichte Gerald Agbos aber zeigt, dass das Jobcenter ein verlässlicher Helfer und Förderer ist.
Agbo, der bis zu seinem elften Lebensjahr in Nigeria lebte und mit seinen Eltern nach Deutschland kam, erzählt beim Pressetermin just an seinem 22. Geburtstag, er habe sich „kulturell bedingt“ zunächst für ein Studium entschieden. Zuvor hatte er ein Freiwilliges Soziales Jahr geleistet, bei der Bewerbung hatte die Paritätische Initiative für Arbeit (PIA) geholfen. Er wollte der Gesellschaft „etwas zurückgeben“ und sich ausprobieren. Zwar fand er die Arbeit in einer Senioreneinrichtung und in einer Schule für Kinder mit Behinderung erfüllend, aber auch emotional anstrengend. Das Studium der Angewandten Informatik lag ihm sehr – „bis Corona kam“. Der Unterricht auf Distanz fiel ihm schwer, erinnert sich Gerald Agbo. Es reifte die Idee, es mit einer Ausbildung zu versuchen: „Zwischen 18 und 22 Jahren gewinnt man noch einmal neue Perspektiven“, begründet er.
Seit 2018 hat Silke Vomschloß, Case-Managerin im U25-Haus des Jobcenters, Gerald Agbos Weg begleitet und aus dem Portfolio der Maßnahmen, die das Jobcenter zu bieten hat, jeweils die zu seinen aktuellen Fragestellungen passende, unterbreitet. Sie rät allen Jugendlichen, die eine Ausbildung suchen, sich helfen zu lassen. Ob es um die Bewerbungsschreiben oder die Bewerbungsfotos geht, die Organisation des eigenen Alltags oder die Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch – Unterstützungsangebote gibt es auf vielen Ebenen.
Und wenn es länger dauert, bis man seinen Weg gefunden hat? Ist das auch ganz normal. Bei der IHK wissen Sandra Schmitz und Josephine Stachelhaus, dass immer mehr junge Menschen ihr Studium abbrechen, um dann doch eine Ausbildung zu beginnen: „Es gibt eine Tendenz, später in Ausbildung zu gehen.“ Nicht wenige junge Menschen stellten fest, dass das Studium ihnen „zu theoretisch“ sei.
Zwar beginnt das Ausbildungsjahr am 1. August – aber viele Betriebe stellen auch später noch ein, weiß Heike Gnilka vom Mülheimer Jobcenter: „Noch gibt es viele offene Stellen!“ Und auch zum Herbst hin haben Bewerber noch Chancen, wenn vielleicht Auszubildende sich während der Probezeit noch einmal neu entscheiden. Gerald Agbo, der die IHK bereits bei einem dreitätigen „Arbeiten auf Probe“ kennengelernt hat, ist sich sicher, dass dies der richtige Ort für ihn ist. Er hätte sogar gleich zwei Ausbildungsplätze haben können – auch die Stadtwerke Gelsenkirchen hatten ihm eine Zusage geschickt.
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Stand: 27.06.2022
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