Archiv-Beitrag vom 20.03.2019E-Bus der Ruhrbahn "elektrisiert" OB Scholten
Testfahrt in Mülheim mit Ruhrbahnvorstand Uwe Bonan.
Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Ruhrbahn intensiv mit Ideen zum Umstieg vom Dieselbussystem auf eine zukunftsorientierte und klimafreundlichere Bus-Antriebstechnologie. Im letzten Jahr testete die Ruhrbahn hierzu einen batteriebetriebenen Elektrobus der Marke Irizar. Das futuristisch anmutende Nachfolgemodell, der Elektrobus Irizar ie-tram, wird - kurz nach seiner Deutschlandpremiere in Hamburg - jetzt auch bei der Ruhrbahn getestet.
Ruhrbahn. Testbetrieb mit einem Elektrobus. (Von links) Herbert Donzelmann, Abteilungsleiter Fahrbetrieb, Oberbürgermeister Ulrich Scholten, Geschäftsführer Uwe Bonan, Caglayan Erdem, Fahrmeister.
Fotos: Walter Schernstein
„Dass die Ruhrbahn auf Elektromobilität setzt ist für mich der Weg in die richtige Richtung“, so Oberbürgermeister Ulrich Scholten. „Rund 19 Prozent des in Deutschland ausgestoßenen CO2 wird durch den Verkehr verursacht. Nach Berechnungen von Experten muss der CO2-Ausstoß in allen Sektoren langfristig also bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber dem heutigen Niveau gesenkt werden. Besonders im Verkehrssektor sind daher tiefgreifende Veränderungen erforderlich. Öffentliche Verkehrsmittel verursachen zwar nur etwa die Hälfte an Kohlendioxidemissionen eines Pkws für die gleiche zurückgelegte Strecke. Dennoch kann auch hier noch umweltfreundliche gefahren werden“, so Scholten. „Ein Bus mit Euro-6-Standard hat laut Untersuchungen des International Council on Clean Transportation (ICCT) dennoch einen Stickoxidausstoß von 4500 Milligramm pro Kilometer. Hier können durch E-Busse große Einsparungen erreicht werden“.
Der 18 Meter lange und elektrisch angetriebene Gelenkbus ähnelt mit seiner Front und den tiefgezogenen Seiten, bei denen die Reifen fast nicht zu sehen sind, sehr einer Straßenbahn. „Der Gelenkbus ist ein echter Hingucker. Wir freuen uns, dass wir dieses futuristische Modell in Mülheim testen können und so erneut die Gelegenheit erhalten, Erfahrungen in Punkto Elektromobilität im ÖPNV sammeln zu können“, so Uwe Bonan, Geschäftsführer Ruhrbahn. „Der spanische Elektro-Gelenkbus kann bis zu 150 Fahrgäste befördern und verfügt über vier Türen. Er wird ausschließlich mit Strom betrieben und nachts an einer Ladestation auf dem Betriebshof geladen“, erklärt Uwe Bonan. Bereits im letzten Jahr testeten die Ruhrbahn sowie andere deutsche Verkehrsunternehmen einen batteriebetriebenen Elektrobus der Marke Irizar. Auf Basis der Rückmeldungen aus den Verkehrsunternehmen wird zurzeit ein auf die Anforderungen des deutschen Marktes angepasstes Nachfolgemodell gebaut. Dieses soll der Ruhrbahn sowie weiteren Unternehmen ab Herbst 2019 zu weiteren Testzwecken zur Verfügung gestellt werden. „Wir sind gespannt, inwieweit dieses Modell dann unsere Anforderungen an Reichweite und Zuverlässigkeit erfüllt. Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse werden wir uns danach für eine unseren Anforderungen entsprechende Antriebstechnologie entscheiden“, so Bonan weiter.
„Nach Errichtung der notwendigen Lade- bzw. Betankungsinfrastruktur könnten ab 2022/23 die ersten Fahrzeuge in den Regelbetrieb integriert werden. Die Gesamtumstellung der Busflotte könnte dann bis 2030 erfolgen. Voraussetzung für beide Schritte ist, dass die Finanzierung der Mehrkosten sichergestellt ist und dass in diesem Zeitraum seitens der Fahrzeughersteller ein entsprechendes Angebot an Standardfahrzeugen mit alternativer Antriebstechnologie zur Verfügung steht, erklärt Uwe Bonan.“
Auch bei den Dienstwagen der Ruhrbahn wird zur Zeit geprüft, ob der Fuhrpark teilweise auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge umgestellt werden kann. Momentan sind zwei Elektrofahrzeuge (Pkw) bei der Ruhrbahn im Einsatz.
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Stand: 20.03.2020
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