Archiv-Beitrag vom 23.05.2022Einladung zur Eröffnung der Ausstellung "Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart"
In der Wandelhalle im Rathaus (Am Rathaus 1) startet am Donnerstag, den 2. Juni um 16 Uhr die Ausstellung „Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart“. Eröffnet wird die Veranstaltung durch Bürgermeister Markus Püll. Heiko Hendriks, Beauftragter der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern, wird ein Grußwort im Namen der Landesregierung sprechen.
Projektleiter Eugen Eichelberg vor Beiträgen zur Wanderausstellung "Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart”.
Foto: Stadt Mülheim
Für Mülheim mit einem beachtlichen Anteil an Deutschen aus Russland hat diese Ausstellung eine besondere Bedeutung. Sie informiert über die deutschen Spätaussiedler aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und ihre Geschichte. Die Ausstellung wurde von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR) mit Sitz in Stuttgart konzipiert und mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) realisiert.
Der Projektleiter Eugen Eichelberg wird in die Ausstellung einführen. Es besteht die Möglichkeit, auf einer Leinwand Kurzfilme über die Geschichte und Integration der Deutschen aus Russland zu sehen. Außerdem sind Dokumentationen über die Geschichte der Russlanddeutschen, von glücklichem Ankommen, von neuen Wurzeln, neuer Heimat und verständnisvollem Miteinander geplant.
Viele Deutsche folgen dem Ruf der Zarin
Ausgelöst worden war die große Welle der Auswanderung von Deutschen nach Russland am 22. Juli 1763 durch ein Manifest der deutschstämmigen Zarin Katharina der Großen. Die eingewanderten Deutschen sollten mehrheitlich den Beruf eines Ackerbauers ausüben und die endlosen Steppen der Kirgisen und Tataren für den Weizenanbau nutzen. Die Mehrheit kam aus Deutschland, wo nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) große Not und Armut herrschte.
Katharina II. versprach den deutschen Einwanderern Privilegien, wie eine eigenständige deutsche Verwaltung, Glaubensfreiheit, Befreiung vom Wehrdienst, Steuerbefreiung und bis zu 30 Hektar Land für jede Familie. So entstanden in der Zeit von 1764 bis 1862 viele deutsche Siedlungen an der Wolga, im Raum St. Petersburg, in der Ukraine, in Wolhynien, auf der Krim, im Kaukasus, im Baltikum und in Bessarabien (heute: Moldawien und Ukraine).
Die Folgen von zwei blutigen Weltkriegen und die daraus resultierenden Konflikte mit Deutschland trafen die Nachfahren der deutschen Auswanderer in der späteren Sowjetunion hart. Es kam zu Pogromen, Deportationen, Enteignungen, Repressalien und zum Verbot der deutschen Sprache.
Die Russlanddeutschen stehen für Integration
So ist es kein Wunder, dass in der Folge viele Deutsche die Russische Föderation sowie die Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR verlassen haben und ins Land ihrer Ahnen zurückgekehrt sind. Die Mehrheit der Russlanddeutschen ist inzwischen gut integriert und steht für ein Beispiel der gelungenen Wiedereingliederung in Deutschland.
Durch die gezeigten Informationen soll die Ausstellung auch zum Abbau von Vorurteilen und zur Verbesserung der Akzeptanz russlanddeutscher Spätaussiedler in der deutschen Gesellschaft beitragen.
Die Ausstellung ist vom 2. bis zum 22. Juni 2022 in der Wandelhalle im Rathaus zu sehen. Der Eintritt ist frei. Alle interessierten Bürger*innen sowie Schulklassen und Gruppen sind herzlich eingeladen.
Für Rückfragen und Anmeldung für eine Führung durch die Ausstellung ist Eugen Eichelberg unter Telefon 0152 / 57525790 oder per Mail an e.eichelberg@lmdr.de erreichbar.
Kontakt
Stand: 25.05.2022
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