Brandschutzerziehung
Brandschutzerziehung in der Vorschule
Die Feuerwehr Mülheim an der Ruhr bietet seit 1999 für alle Kindergärten der Stadt eine Brandschutzerziehung für Vorschulkinder an.
Feuer übt auf Kinder eine geradezu magische Faszination aus. Doch der allzu sorglose und nicht geschulte Umgang mit Feuer führt jedes Jahr aufs Neue, mit über 600 Brandopfern und Sachschaden in Milliardenhöhe, zu schlimmen Katastrophen. Dabei erschreckt die Tatsache, dass jeder dritte Brand durch ein zündelndes Kind verursacht wird. Grund genug, bereits frühzeitig mit der Brandschutzerziehung zu beginnen. Denn Feuer in seiner Ursprünglichkeit wird heute kaum noch erlebt. Speisen werden gekocht oder gebraten, das Wasser ist heiß, die Wohnung warm, ohne das offenes Feuer zu sehen oder zu spüren ist.
Beim Beurteilen von Brandgefahren und der Wirkung von Feuer und Rauch werden in allen Altersgruppen Fehler gemacht. Dies führt zu lebensbedrohenden Situationen, in denen Menschen oft nicht mehr reagieren können oder überfordert sind. So gefährden sie sich und andere.
Grundlage für die Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung ist das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG).
Denn, wer Bescheid weiß, spielt nicht mit dem Feuer!
Die Brandschutzerziehung für Vorschulkinder gliedert sich in:
1. Feuerwehr-Woche im Kindergarten
In dieser Woche sollen die Erzieher*innen den Kindern den richtigen Umgang mit Feuer beziehungsweise Zündmitteln, das Verhalten im Brandfall, die Wirkung von Feuer und Rauch sowie die Aufgaben der Feuerwehr im Allgemeinen näher bringen.
Die Feuerwehr-Woche sollte kurz vor dem Besuch der Feuerwache erfolgen.
Die Aufgaben, die den Kindern gestellt werden, sollen in spielerischer Form gelöst werden, sodass die Kinder Spaß dabei haben.
Folgende Inhalte sollten nicht fehlen:
- Erfahrungsberichte der Kinder im Umgang mit der Feuerwehr
- Welche Aufgaben hat die Feuerwehr
- Richtiger Umgang mit Zündquellen
- Experimente
- Rauchentwicklung und Gefahren
- Flucht und Rettungswege im Kindergarten (Räumungsübung)
- Notruf absetzen
- Eventuell ein Feuerwehr-Quiz erstellen
Bei der Erarbeitung des Themas Brandschutz sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es kann gemalt oder auch gebastelt werden. Zum Beispiel können Fadentelefone aus alten Joghurtbechern gebastelt werden.
Jeder „Unterricht“ sollte nicht länger als 30 Minuten dauern, da die Konzentrationsfähigkeit der Kinder noch nicht so ausgeprägt ist.
Der Bewegungsdrang der Kinder ist groß und aktive Beteiligung fördert das Interesse und den Lernerfolg. Theoretische und praktische Einheiten sollen sich abwechseln beziehungsweise die Waage halten.
Bei dem Erlernen des richtigen Umgangs mit Zündquellen, muss während der gesamten Dauer eine Aufsichtsperson anwesend sein.
2. Besuch auf einer Feuerwache
Der etwa zweistündige Besuch der Feuerwache beginnt mit einer kurzen Abfrage der Kinder über die Themen, welche in der Feuerwehr-Woche behandelt wurden.
Die restliche Zeit ist durch eine bunte Mischung aus Theorie und Praxis geprägt.
Die Inhalte werden den jeweiligen Gruppen angepasst. Hier einige Beispiele:
- Kinder können in Feuerwehrfahrzeuge einsteigen
- Eine Drehleiter im Einsatz beobachten
- Einen Rettungswagen von innen sehen
- Verschiedene Löschmittel oder Löschgeräte werden erklärt
- Einsatzkleidung und Atemschutzgeräte werden vorgeführt und anprobiert
- Vorführung des Rauchdemohauses
- Löschen des Kinderbrandhauses mit einem Strahlrohr
Am Ende des Besuches der Feuerwache erhalten alle Kinder eine Urkunde und werden zu Kinderbrandmeister*innen ernannt.
Kontakt
Stand: 20.02.2024
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