Archiv-Beitrag vom 17.06.2020Innerstädtische Blütenpracht für Insekten- und Vogelvielfalt
Auf Initiative des Amtes für Umweltschutz wurden auf zwei Flächen, eine blüten- und artenreichen Wiese eingesät. Diese Maßnahme soll den gefährdeten Insekten wie Wildbienen, aber auch den städtischen Vogelarten zugutekommen. Natürlich sollen sich an der hier entstehenden Blütenpracht auch die Anwohnerinnen und Anwohner erfreuen.
Bei der maschinellen Einsaat während der Keimphase wird das Umweltamt tatkräftig unterstützt von den Mülheimer Landwirten Martin Siekerkotte und Hermann Terjung. Die Löschzüge Broich und Heißen der Freiwilligen Feuerwehr, hier vertreten durch Michael Unkel und Dominik Schürenberg, haben dankenswerterweise die Fläche regelmäßig gewässert. Bis zu 14.000 Liter Wasser wurden beispielsweise an einem Nachmittag versprüht.
(v.l.) Landwirt Hermann Terjung, die Feuerwehrleute Michael Unkel und Dominik Schürenberg, Landwirt Martin Siekerkotte, Dr. Renate Fuchs und Gabriele Wegner (Umweltamt) und Peter Vermeulen, Dezernent für Umwelt, Planen, Bauen.
Foto: Walter Schernstein
Mit dem Ziel neben Wildbienenarten auch gefährdete Schmetterlinge zu fördern, wurde für die Einsaat der Fläche Friedrich-Ebertstraße/Ecke Aktienstraße regionales Saatgut mit heimischen Wildblumen der Wiesen und Hochstauden verwendet. Zum Beispiel wurde die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) gezielt ausgewählt. Der Grund: Sowohl häufige Schmetterlinge wie die Goldene Acht (Colias hyale), als auch besonders gefährdete Schmetterlinge wie der Kurzschwänzige Bläuling (Cupido argiades) „fliegen“ besonders auf diese lilafarbene blühende Nektarpflanze. Vor allem die Raupen sind besonders wählerisch! Sie sind speziell auf die heimischen Pflanzen, zum Beispiel Rot-Klee (Trifolium pratense) angewiesen.
Stadtgrün als Naturerlebnis
Für die Fläche am Veilchenweg wurde von den Landwirten hingegen eine blütenreiche Mischung der Ackerränder ausgewählt, um auch den „Ackerarten“ unter den Insekten im innerstädtischen Raum wie der Ackerhummel (Bombus pascuorum) mit einem verbesserten Nahrungsangebot zu helfen. Hier wurde unter anderem Borretsch (Borago officinalis) ausgewählt, dieser liefert den Hummeln sowohl Nektar als auch Pollen und hat zudem als Zwischenfrucht für Ackerflächen Bedeutung. Die ebenfalls ausgesäte Luzerne (Medicago sativa) ist neben zahlreichen anderen Insekten insbesondere für die gefährdete Luzerne-Sägehornbiene (Melitta leporina) eine wichtige Futterpflanze.
Foto: Dr. Renate Fuchs, Amt für Umweltschutz
Artenreiche Grünlandflächen im Stadtgebiet fördern und stützen die urbane Artenvielfalt und das Stadtklima. Hiervon profitieren nicht nur seltene Insektenarten. Durch die Erhöhung der Summe der Individuen (Biomasse) erhöht sich auch das Nahrungsangebot für Vögel und Kleinsäuger. Und für Groß und Klein unter den Menschen dient das hier entstehende Stadtgrün dem Naturerlebnis.
Die Anlage dieser „Urbanen Schmetterlings- und Wildblumenwiesen“ sind zurzeit Einzelprojekte. Im Rahmen der personellen und finanziellen Möglichkeiten wird das Umweltamt gelegentlich weitere Projekte in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern umsetzen.
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Stand: 17.06.2020
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