Jugendbezirksforum 2025 war ein voller Erfolg
Junge Menschen benennen ihre Visionen und Themen
Fotos: Helena Grebe, Stadt Mülheim an der Ruhr
Öffentliche Toiletten, WLAN im öffentlichen Raum und in der Schule, mehr Wasserspender und Trinkbrunnen sowie sichere Aufenthaltsorte für Jugendliche: Das sind nur einige der Themen, die die rund 200 Schüler*innen der achten Klassen der Willy-Brandt-Schule, der Ruhrstadtschu-le und der Realschule an der Mellinghofer Straße aktuell am meisten be-schäftigen. Beim dritten Mülheimer Jugendbezirksforum, das am heutigen Freitag (24. Januar 2025) in der Westenergie Sporthalle veranstaltet wurde, konnten die Jugendlichen ihre Themen, Anliegen und Wünsche mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung diskutieren.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Mülheimer Amt für Kinder, Jugend, Schule und Integration in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der offenen Türen (AGOT), also den Mülheimer Jugendzentren.
Das jugendpolitische Beteiligungsformat, das durch die Brost-Stiftung gefördert wird, wurde durch Oberbürgermeister Marc Buchholz eröffnet. Er hatte die Jugendlichen eingeladen, am Jugendbezirksforum aktiv teilzunehmen und die Chance zu nutzen, ihre Themen einzubringen. Und dies wurde ausgiebig getan: Mit Unterstützung der Moderatorin Denise Abé von der S&N Kommunalberatung dokumentierten die Schüler*innen ihre Anliegen und Ideen auf Flipchart-Papier in Form von Text und Bild und präsentierten diese im Rahmen eines sogenannten Gallery-Walks Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung.
Vielfältige Themen beschäftigen die Jugendlichen
Ganz oben auf der Liste von Ideen und Anregungen der Jugendlichen stand das Thema WLAN im öffentlichen Raum. Die Schüler*innen machten deutlich, dass sie und ihre Altersgenoss*innen nicht immer ausreichend Guthaben hätten, um zum Beispiel Eltern und Freunde erreichen zu können. Einige Jugendliche entscheiden sich deshalb, viel Zeit zuhause zu verbringen.
Ein weiterer Punkt, der von den Schüler*innen genannt wurde, waren Sportmöglichkeiten in Schulnähe. Oft fände Sportunterricht in einer entfernten Sporthalle statt, damit entfalle viel Zeit vom tatsächlichen Sportunterricht für die Fahrwege. Den jungen Menschen sind zudem gute Sportangebote – auch außerhalb des Vereinssports – wichtig. Sie wünschen sich mehr niederschwellige Sportmöglichkeiten wie zum Beispiel Basketballkörbe in Parks. Das unterstütze eine sinnvolle Freizeitgestaltung und man komme mehr in Kontakt miteinander.
Beim Jugendbezirksforum wurde auch das Thema Sicherheit angesprochen. Neben einer besseren Beleuchtung wie zum Beispiel am Bahnhof Styrum wünschen sich die Jugendlichen, insbesondere die Mädchen, sichere Rückzugsmöglichkeiten auch an öffentlichen Orten. Ihre Idee waren sogenannte Safe-Spaces – Orte, an denen man sich in sicherer und angenehmer Atmosphäre zurückziehen und diskriminierende Erfahrungen und belastende Begegnungen verarbeiten kann. Im öffentlichen Raum wünschen sich die Schüler*innen auch mehr Aufenthaltsorte für junge Menschen. Eine Idee waren überdachte Bänke.
Bezogen auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) thematisierten die Jugendlichen die Sauberkeit in Bussen und Straßenbahnen und beklagten Verspätungen oder ausfallende Verbindungen.
Aber nicht nur die eigenen Interessen standen bei den Jugendlichen im Mittelpunkt. Eine Schülergruppe thematisierte das Tierheim, das aus ihrer Sicht ein größeres Gelände und eine bessere Ausstattung verdiene. In diesem Zusammenhang wurde auch der Vorschlag unterbreitet, dass jedes Tier, das ein neues Zuhause bekommt, auf einer Wand mit seinem Pfotenabdruck verewigt wird.
Eine weitere Idee, die laut der Jugendlichen für viele Menschen eine Verbesserung darstellen würde, sind mehr öffentliche Wasserspender in der Stadt. Dies helfe, den Müll zu reduzieren und die Stadt könne zeigen, dass ihr Nachhaltigkeit wichtig ist. Zusätzlich wurde darauf hingewiesen, dass es mehr öffentliche Toiletten geben sollte.
Neben all diesen vielfältigen Themen wurden auch Schulthemen benannt. So wünschen sich Schüler*innen insbesondere saubere und beaufsichtigte Schultoiletten, ein stabiles WLAN-Netz und für die Realschule Mellinghofer Straße eine eigene Schulmensa. In den Pausen wären sie so besser versorgt und die Schulmensa könnte kultursensible Speiseangebote bieten, aber auch ein Ort sein, an dem sie sich treffen und austauschen können.
Konstruktiver Dialog
Die Themen der Jugendlichen weckten viel Interesse bei den rund 50 Teilnehmer*innen aus Politik und Verwaltung, die zum Gallery-Walk gekommen waren und mit den Schüler*innen in einen konstruktiven Dialog traten.
Die vielfältigen Diskussionen verdeutlichten, dass die jungen Menschen Ideen haben und sich einbringen wollen. Der rege Austausch mit Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung und das entgegengebrachte Interesse für die Anliegen der jungen Generation bestärkt sie darin, sich weiterhin einzusetzen. Zudem zeigt die zahlreiche Teilnahme der Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung, dass Jugendbeteiligung in unserer Stadt wertgeschätzt wird.
Die bei der Veranstaltung benannten Themen werden im Nachgang durch die Organisator*innen weiterverfolgt, um den Schüler*innen tiefergehende Antworten zu geben und positive Veränderungen zu befördern. Denn bereits während des Jugendbezirksforums konnten sich die Jugendlichen zu ihren Anliegen in Listen eintragen und Verantwortliche aus Politik und Verwaltung haben sich zugeordnet, um bei der weiteren Bearbeitung der Themen zu unterstützen.
Ein großer Dank geht an die Unterstützer der Veranstaltung: Gefördert wurde das Jugendbezirksforum 2025 durch die Brost-Stiftung, die Firma medl GmbH sponserte Getränkebecher.
Kontakt
Stand: 24.01.2025
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